Daten futsch, und nun? Gelöschte Dateien retten

Wenn eine Festplatte den Geist aufgibt oder Daten plötzlich verschwinden, ist die Aufregung meist groß. Doch es gibt immer noch Hoffnung. Denn es gibt Spezialprogramme, die gelöschte Dateien rekonstruieren können.

Unsere Festplatte weiß bestens über uns Bescheid: Ob Dokumente, Texte, Zahlen oder E-Mails, wir vertrauen ihr so ziemlich alles an, auch eher Privates wie Fotos, Videos oder Lesezeichen. Wie wertvoll die Daten sind, merken die meisten erst, wenn die Festplatte sie aus welchen Gründen auch immer nicht mehr rausrückt. Etwa, weil ein Hardwaredefekt vorliegt – oder aber, weil die Dateien plötzlich verschwunden sind. Gelöscht. Meist aus Versehen.

Ontrack und Convar sind Spezialisten

In besonders schweren Fällen können Spezialisten weiter helfen. Ontrack und Convar sind auf Datenrettung spezialisiert. Die Experten können verloren geglaubte Daten oft dann noch retten, wenn ihre Besitzer die Hoffnung eigentlich längst aufgegeben haben. Etwa, weil ein Brand- oder Wasserschaden vorliegt und die Festplatte partout nicht mehr reagieren will. Die Profis haben aber neben reichlich Erfahrung Spezialwerkzeuge, die den Magnetspeichern selbst in Härtefällen die Daten entlocken. Freilich gegen entsprechende Bezahlung.

Viel häufiger werden die Daten jedoch versehentlich gelöscht. Da muss man die Festplatte nicht gleich ins Profilabor schicken, sondern kann sich selbst als Datenretter ausprobieren. Die passende Software gibt es nicht zuletzt von den erwähnten Profis, die tagein, tagaus damit arbeiten. Kroll Ontrack hat gleich mehrere Spezialprogramme im Angebot, für die unterschiedlichsten Krisenfälle.

Hervorragend: EasyRecovery

Die wirklich hervorragenden Programme aus der „EasyRecovery“-Serie kosten ab 85 Euro und rekonstruieren mühelos gelöschte Dateien oder Ordner. Der Benutzer installiert die Software und sucht anschließend auf der Festplatte nach gelöschten Dateien. Das kann zwar eine ganze Weile dauern, aber dafür werden wirklich alle Dateien gefunden, die sich noch retten lassen. Meist recht ein Knopfdruck, um die gelöschten Dateien wieder sichtbar zu machen.

Sollten einzelne Dateien beschädigt sein, etwa weil eine Software beim Speichern Fehler gemacht hat, helfen reine Undelete-Programme nicht weiter. Für solche Fälle hält Ontrack Programme wie „Easyrecovery Filerepair“ und “ Easyrecovery Emailrepair“ bereit. Damit lassen sich zum Beispiel korrupte Word, Excel, Access oder Zip-Dateien wiederherstellen, auch defekte Postfächer können in der Regel repariert werden. Diese Programme kosten zwischen 240 und 300 Euro zusätzlich.

Kostenlose Hilfe mit PC-Inspector

Doch man muss gar nicht immer so tief in die Tasche greifen. Warum nicht erst mal mit einer kostenlosen Software probieren? Mit „PC Inspector File Recovery“ lassen sich ebenfalls gelöschte Daten retten, und das sogar kostenlos. Jeder kann das Programm unter https://www.pcinspector.de laden. Mit der zweiten Ausgabe „Smart Recovery“ lassen sich auch gelöschte Daten auf Speichermedien wie FlashCards, MemorySticks oder Multimediakarten rekonstruieren – ebenfalls gratis. Die Bedienung der Software ist gelungen. Wenn das nicht weiter hilft, kann man immer noch zu den kostenpflichtigen Spezialprogrammen greifen.

Eine Garantie, dass gelöschte Daten zurückgeholt werden können, gibt es nicht. Aber die Chancen stehen besser, als man glaubt. Zumindest, wenn man schnell reagiert. Das ist deshalb nötig, weil ansonsten die durch die Löschung der Daten freigegebenen Speicherbereiche auf der Festplatte irgendwann wieder zum Speichern neuer Informationen benutzt werden. Und dann wären die gelöschten Daten endgültig futsch.

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