Ubuntu: Ein buntes Linux für alle

von | 25.04.2008 | Tipps

Auch Linux kann luxuriös und komfortabel sein: Ubuntu ist eine Linux-Version, die sich ideal für Einsteiger eignet und auf jedem PC läuft – auch parallel zu Windows.

Kostenlos, quelloffen, zuverlässig: Obwohl der Ruf von Linux kaum besser sein könnte, scheuen sich viele Computerbenutzer, das Betriebssystem mit dem Pinguin als Maskottchen einfach mal auszuprobieren. Die Hürden sind halt recht hoch: Denn der unbedarfte User ist schon mit der Frage überfordert, welches Linux er denn nehmen soll – an mögliche Schwierigkeiten mit Hard- und Software mögen da viele erst gar nicht denken.

Ubuntu ist ein ideales Paket zum Einstieg

Stehen von Windows Vista drei Varianten zur Auswahl, hat man bei Linux die Qual der Wahl aus mehreren Dutzend Paketen, „Derivate“ genannt. Jedes Derivat hat andere Vor- und Nachteile. Die meisten Experten raten Einsteigern und Linux-Neulingen zu Ubuntu. Ich auch, denn Ubuntu ist wirklich das ideale Einsteigerpaket. Ein Linux, das äußerst komfortabel ist und gleichzeitig eine Menge zu bieten hat. Schwierigkeiten mit der Hardware sind kaum zu befürchten. Ubuntu ist sehr ausgereift. Rund 40 hauptberufliche Entwickler arbeiten an dem Paket.

Ubuntu gibt es trotzdem kostenlos, zum Beispiel unter https://www.ubuntu.com. Die größte Stärke von Ubuntu ist das gut durchdachte Konzept und das vorbildliche Handling. Das fängt schon bei der Installation an: Ubuntu greift dem Benutzer helfend unter die Arme. Niemand muss sich dazu entschließen, sein bisheriges Betriebssystem von der Festplatte zu verbannen. Wer eine „Live-CD“ mit Ubuntu brennt, kann den Rechner damit starten Ubuntu dann parallel zu Windows (oder anderen Betriebssystemen) auf der Festplatte einrichten. Die Installation ist denkbar einfach und kümmert sich um alles.

Ubuntu und Windows können problemlos parallel genutzt werden

So können also beide Betriebssysteme friedlich nebeneinander koexistieren. Nach dem Einschalten kann sich der frisch gebackene Ubuntu-Benutzer dank Auswahlmenü entscheiden, ob er heute lieber mit Windows oder mit Ubuntu arbeiten möchte. Der PC startet dann mit dem jeweils gewählten Betriebssystem.

Wer Ubuntu benutzt, kann aus verschiedenen grafischen Benutzeroberflächen auswählen, die freundlich und übersichtlich sind. Vieles erinnert an Windows, so dass sich Windows-Benutzer eigentlich mühelos zurechtfinden. Software gibt es auch: Ubuntu ist von Hause aus mit zahllosen nützlichen Programmen ausgestattet, ob nun Office, Browser, Mail oder Fotobearbeitung – alles serienmäßig dabei. Was fehlt, lässt sich mühelos aus dem Internet holen und nachinstallieren. Apropos Software: Windows-Programme lassen sich unter Ubuntu natürlich nicht benutzen. Aber es gibt praktisch für jeden Bedarf und Zweck vergleichbare Linux-Programme, die meisten gratis.

Gute Hardwareunterstützung

Viele stellen sich die Frage, ob Linux auf ihrem Rechner läuft. In der Tat gab es lange Zeit Probleme, vor allem auf Notebooks mit WLAN-Adaptern, auch einige Drucker oder exotische Geräte machten Schwierigkeiten. Diese Zeiten sind weitgehend vorbei: Fast alle gängigen Geräte werden heute von Hause aus unterstützt. Das reduziert den Frust enorm, denn unter Linux einen Gerätetreiber zu installieren, kann auch eingefleischten Experten die Tränen in die Augen treiben.

Es gibt verschiedene Pakete von Ubuntu. Kubuntu zum Beispiel ist eine Ubuntu-Variante mit dem „K Desktop Environment“, eine besonders komfortable und beliebte grafische Benutzeroberfläche für Unix und Linux. Xubuntu hingegen ist mit einer sehr reduzierten und damit auch genügsamen Benutzeroberfläche Xfce ausgestattet. Diese Ubuntu-Version eignet sich daher vor allem zum Einsatz auf älteren Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher. Trotzdem gibt es alles, was man so braucht, zum Beispiel die Textverarbeitung Abiword, die Tabellenkalulation Gnumeric, sowie Firefox und Thunderbird.

Spezialversionen von Ubuntu

Sogar eine spezielle Version zum Einsatz in Schulen wird angeboten: Edubuntu enthält diverse Lernprogramme, etwa Tux4Kids, Gcompris, Kalzium und andere Programme. Außerdem gibt es Gobuntu, eine äußerst abgespeckte Version sowie Ubuntu Studio, eine Version von Ubuntu, die speziell auf die Anforderungen von Audio-, Video- und Grafikbearbeitung zugeschnitten ist. Neben jeder Menge spezieller Programme zur Bearbeitung von Fotos, Audios oder Videos (alle kostenlos) haben die Macher das Ubuntu-Betriebssystem auf Performance optimiert: Die Programme arbeiten schneller.

Ubuntu ist wirklich ideal geeignet, um mal in aller Ruhe und vor allem gefahrlos erste Gehversuche in der Linuxwelt zu unternehmen. Was nicht bedeutet, dass Ubuntu eine Spielzeugvariante von Linux wäre. Auch viele Profis setzen Ubuntu ein, weil es als besonders ausgereift gilt.