Es muss nicht immer Google sein: Alternativen nutzen

Google hat Ärger mit der Wettbewerbskommission der EU. Die wirft dem Onlinekonzern unfairen Wettbewerb vor. Der Onlineriese nutze seine Marktmacht, um sich Vorteile zu verschaffen. Was bei der Untersuchung herauskommt, wird sich zeigen. Doch jeder von uns kann und sollte sich fragen: Muss es eigentlich immer Google sein?

Was Megakonzerne wie Google alles über uns in Erfahrung bringen, das zeigt eine neue interaktive Dokumentationsreihe namens Donottrack aus Kanada, die gerade erst auch in deutscher Sprache gestartet ist. Hier erfährt man, mit welchen Tricks uns die Onlineriesen auskundschaften, wie alles mit allem vernetzt ist. Und wir selbst mittendrin.

Donttrack: Wer beobachtet mich?

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich diese Online-Dokumentation mal in aller Ruhe und ausführlich anzuschauen. Das Projekt läuft bis zum 9. Juni.

Das Tolle bei Donottrack: Man bekommt nicht nur jede Menge Hintergründe erläutert, wie Onlinedienste Infos über uns sammeln, sondern kann auch sein eigenes Surfverhalten ausprobieren – und erfährt so ganz konkret, welche Onlinedienste einen tracken. Und eigentlich immer mit dabei: Google.

donottrack

Google sammelt am meisten Daten

Google ist zweifellos der größte Onlineriese der Welt. Wer da nur an die Suchmaschine denkt, macht einen groben Fehler. Die Suchmaschine ist zwar das wichtigste Produkt von Google, doch es gibt auch den Browser Chrome, das mobile Betriebssystem Android, Online-Festplatten wie Onedrive, Onlinedienste, Werbenetzwerke, die Datenbrille Glass und Dutzende anderer Dinge.

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Und egal was wir davon nutzen: Es fallen immer mehr Daten an. Je mehr Dienste wir nutzen, umso mehr Daten. Deshalb empfiehlt es sich, auch mal Alternativen anzuschauen – und zu nutzen. Denn wir haben es selbst in der Hand, jeder einzelne, ob ein Riese noch riesiger wird – oder schrumpft. Indem wir häufiger Alternativen benutzen.

Alternative Suchmaschinen

Eine gute Alternative zur Suchmaschine Google ist ixquick. Denn ixquick ist die diskreteste Suchmaschine der Welt. Der Anbieter speichert keinerlei Daten. Keine Suchanfragen. Keine Profile. Nichts. Wer hier nach einem Begriff sucht, der macht das total anonym. Nicht ganz so komfortabel wie Google, aber oft ausreichend.

ixquick

Ein anderer Tipp von mir: Metager. Die Meta-Suchmaschine aus Deutschland ist gerade erst überarbeitet worden. Nach Eingabe eines Suchbegriffs werden mehrere Suchmaschinen befragt – und die Ergebnisse zusammengetragen. Der Anbieter verspricht: Auch hier werden keine Daten gespeichert oder Profile angelegt. Hier wird Diskretion also groß geschrieben.

Natürlich kann man auch andere Suchdienste wie Bing oder Yahoo benutzen, dann landen die Daten nicht bei Google, aber bei anderen großen Anbietern. Es ist aus Datenschutzsicht auf jeden Fall nicht verkehrt, seine Daten auf möglichst viele Anbieter zu verteilen.

Datensammeln auf Tablet, Smartphone und Co.

Ein anderes Problem sind Smartphone, Tablet und Smartwatch. Von solchen Geräten haben wir ja immer mehr. Das Problem: Mit seinem mobilen Betriebssystem Android ist Google absolut führend. Milliarden Geräte weltweit sind mit Android ausgerüstet – und liefern unentwegt Daten an Google.

Das ist auch der Grund, wieso sich die Wettbewerbskommission der EU vor allem Android genauer anschaut. Was ich für richtig und wichtig halte, weil wirklich niemand sagen kann, was im Hintergrund passiert und welche Daten übertragen werden.

Hinzu kommt, dass in Android natürlich vor allem Google-Dienste verlinkt und vernetzt sind. So bewegt man sich im Google-Universum. Das machen Apple und Microsoft allerdings nichts anders.

android

Ubuntu und Firefox

Wirklich alternative mobile Betriebssysteme wie Ubuntu oder Firefox OS gibt es zwar, doch sie sind nur bedingt empfehlenswert. Es werden zwar keine Daten abgeliefert. Es gibt aber auch kaum Apps. Deswegen sollte man sich überlegen, ob nicht Apples Mobilwelt oder Geräte mit Windows-Betriebssystem eine ganz gute Alternative sind.

Letzter Punkt: Der Google-Browser Chrome von Google. Wirklich ein hervorragend gemachter Browser. Schnell. Zuverlässig. Vielseitig. Aber eben auch indiskret. Wer sich damit nicht wohl fühlt, ist mit Alternativen gut beraten. Vor allem mit Firefox. Denn dahinter steckt kein Konzern, der Daten sammelt.

chrome

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