Mehr Sicherheit im Netz

von | 10.02.2016 | Tipps

Diese Woche war ja Safer Internet Day. Sie wissen schon: An dem Tag sollen wir Computer- und Internetnutzer mal intensiver darüber nachdenken, was wir alles unternehmen können, um uns im Netz besser zu schützen. Da lauern ja durchaus einige Gefahren.

Der erste PC-Virus war Brain. Verteilt wurde er über Diskette. Der erste PC-Virus der Geschichte. Zum ersten Mal aufgetaucht im Januar 1986. Vor 30 Jahren also. Im Quellcode konnten Experten die Herkunft erkennen: Der Brain-Virus kam aus Pakistan. Heute gibt es jeden Tag Tausende neuer Schadprogramme, die blitzschnell über das Internet verteilt werden. Mit Bedrohungen jeder Art.

Computervirus Brain; Rechte: F-Secure

Heute sollen Schadprogramme Geld verdienen

Während die ersten Viren und Würmer keinen wirklichen Schaden anrichten wollten, sieht das heute ganz anders aus. Heute wollen Kriminelle mit uns Geld verdienen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt aktuell vor Ransomware. So wird Angriffs-Software genannt, die man sich irgendwo im Netz einfängt, die alle Daten auf der Festplatte verschlüsselt, dann einen Hinweis präsentiert, dass man an seine Daten nicht mehr rankommt – und dass man Lösegeld zahlen soll.

Lösegeld – Englisch: Ransom. Daher der Name. Doch die Experten vom BSI warnen: Man soll auf gar keinen Fall bezahlen. Denn zum einen würde das die kriminellen Machenschaften belohnen, zum anderen wäre gar nicht sichergestellt, dass man anschließend an seine Daten kommt. Man soll Screenshots machen, Fotos also – und Anzeige erstatten.

 

Die eigenen Geräte wappnen und schützen

Wer verhindern will, dass so etwas auf seinem Rechner passiert, sollte sich vorher wappnen. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist, mögliche Sicherheitslecks zu schließen, denn sie sind das Einfallstor für Viren, Würmer, Trojaner und alles, was Schaden anrichtet.

Der beste Schutz ist, seine Software immer auf den neusten Stand zu halten. Also: Updates einspielen für das Betriebssystem. Und auch den Browser immer aktualisieren. Ebenso alle wichtigen, immer wieder benutzten Programme wie Office oder den Adobe Reader. Die neuesten Versionen der Programme haben meist keine bekannten Sicherheitslecks.

superhacker

Auch Mobilgeräte schützen

Das gilt übrigens auch für Smartphone und Tablet: Es ist eine gute Idee, immer die neueste Version des Betriebssystems und der Apps zu benutzen, sofern möglich. Außerdem sollte man Sicherheitskopien der wichtigsten Daten machen. Die kann man auf eine externe Festplatte kopieren – oder auf einen sicheren Cloud-Speicher, zum Beispiel bei Spideroak oder Tresorit.

So viel Schutz sollte heute also sein. Wer darüber hinaus auf seinem PC noch eine Schutz-Software einsetzt, etwa einen Virenschutz, der begeht sicher keinen Fehler. Auf Windows-Rechnern und auf Android-Smartphones und Tablets sollte man darüber nachdenken.

Wichtig ist natürlich auch, nicht alles bedenkenlos anzuklicken, zu öffnen oder herunterzuladen. Denn hier verstecken sich oft mögliche Schadprogramme.

Mehr Infos aus dem Web

Wer sich und seine Kinder über mögliche Gefahren aus dem Netz informieren will, dem empfehle ich Webangebote wie zum Beispiel klicksafe.de. Hier erfährt man nicht nur eine Menge über Gefahren, sondern auch, wie das Netz funktioniert. Zum Beispiel, dass viele YouTuber mit Product Placement Geld verdienen, also indem sie gegen Bezahlung Produkte in die Kamera halten.

Auch das internet-abc ist ein empfehlenswertes Angebot. Auch hier kann man sich schlau machen übers Netz. Die Eltern können – und die Kinder können auch, in einem ganz eigenen Onlinebereich.

Klicksafe

Museum mit Viren und Würmern

Einen Besuch wert ist auch das Malware Museum. Das hat gerade erst eröffnet: Eine Online-Galerie mit Viren und Würmern aus den 80er und 90er Jahren. Hier kann man sich risikolos anschauen, wie Malware früher ausgesehen hat. Das hier ist zum Beispiel der Computervirus „LSD“. Das ist ganz amüsant, sich die Viren von früher mal gefahrlos anschauen zu können.

Heutige Schadprogramme sind leider deutlich aggressiver – und schwieriger zu entdecken. Sie geben sich nicht zu erkennen, agieren im Verborgenen. Sie wollen an unsere Daten. Deswegen sollte man auf der Hut sein und seinen Rechner, sein Tablet und Smartphone immer gut beobachten. Und eben schützen – auch wenn es ein bisschen Mühe macht.

Malware Museum

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