Neues Apple-Patent: Fernabschaltung der Fotofunktion

Apple hat ein neues Patent zugesprochen bekommen: Der Hersteller will per Infrarot Anweisungen und Informationen an Smartphones verschicken. Auf diese Weise lassen sich drahtlos wichtige Infos verteilen – aber auch explizit Funktionen in Geräten sperren. Angedacht ist das Deaktivieren der Fotofunktion per Infratoranweisung.

So ein Smartphone ist ein teuer Spaß. Die meisten von uns blättern mehrere hundert Euro dafür hin, auch wenn die Kosten oft in der Mobilfunkrechnung versteckt sind. Trotzdem gehören uns die teuer erkauften Geräte nicht wirklich: Apple, Google und Microsoft behalten die nahezu vollständige Kontrolle, denn sie entscheiden, was wir mit dem Smartphone anstellen können. Bei Apple ist das besonders ausgeprägt: Apple hat die strengsten Regeln und einen App-Store, in dem jede einzelne App kontrolliert wird.

Apple Patent: Fotofunktion per Infrarot abschaltbar
Apple Patent: Fotofunktion per Infrarot abschaltbar

 

Abschalten aller Smartphones auf Knopfruck

Selbst das Entfernen bereits gekaufter Apps beherrscht Apple. Doch die Kontrolle geht weiter: Apple hat jetzt ein neues Patent erhalten, das alle iPhone-Besitzer hellhörig machen sollte: Eine Technik, die es möglich machen soll, mit einem Infrarot-Sender alle Smartphones im Raum fernzusteuern. Der konkrete Gedanke: Auf einem Konzert soll die Foto- und Videofunktion des Smartphones deaktiviert werden können, wenn der Betreiber es so will.

Richtig gelesen: Keine Fotos oder Filme mehr mit der eigenen Kamera, weil der Konzertbetreiber dagegen ist. Der Befehl zum Gehorsam kommt von einem Infrarot-Sender. Wenn der sagt: Keine Fotos mehr, soll das iPhone keine Fotos mehr machen.

fairphone

Theoretisch wäre es auch ausreichend, die per GPS und WLAN ermittelten Standortdaten zu verwenden und so die Ausschaltung zu provozieren. Aber weil man sein Smartphone ja offline schalten könnte, ist so ein Infrarot-Sender vor Ort die sicherere Variante. Außerdem könnte man beides kombinieren.

Abschalten aller Smartphones auf Knopfruck

Die Manipulation des eigenen Gerätes, angeordnet durch Infrarot-Sender, sind das „Worst Case“-Szenario. Grundsätzlich sind auch nützliche Dinge mit der Technologie möglich: Der Sender könnte zum Beispiel Informationen übertragen, etwa über ein Kunstwerk, das man sich im Museum anschaut. Man bräuchte dann nur einen speziellen daneben, und jeder, der das Exponat fotografieren will, bekommt Infos zu geliefert. Oder aber das Foto erhält automatisch ein Wasserzeichen – das wäre schon wieder aus der Kategorie „Übergriffe, an die wir uns längst gewöhnt haben“.

Wieder mal ein Patent, das der zahlende Kunde ganz sicher eher nicht braucht. Wieso sich ein Hersteller Gedanken darüber macht, wie er seinem Kunden schaden kann, um anderen zu nützen (etwa: Konzertbetreiber), bleib erst mal unbeantwortet. Möglicherweise hat die Musikindustrie Druck ausgeübt. Stichwort: Apple Music? Alles denkbar. Aber ein Autohersteller, der an einer Funktion arbeitet, die das Fahren mit dem Auto unmöglich macht, weil jemand anders das will, der würde zu Recht gesteinigt.

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