Laut Stiftung Warentest taugen viele Viren-Schutz-Programme nicht viel

Viren, Würmer, Trojaner, Malware, Hacker… Im Internet lauern bekanntlich viele Gefahren. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue Sicherheitslücken bekannt werden, die früher oder später von Schadprogrammen ausgenutzt werden. Das sorgt bei vielen Computerbenutzern – verständlicherweise – für ein mulmiges Gefühl. Schließlich sind diese Gefahren weitgehend unsichtbar.

Mit der Sorge der Menschen lässt sich gutes Geld verdienen. Eine komplette Industrie lebt bestens davon: Sie bieten Virenschutzprogramme und andere Software an, die vor den Gefahren schützen sollen. Klingt gut – deshalb greifen viele zu. Vor allem Windows-Benutzer, die am stärksten von den virtuellen Gefahren aus dem Netz betroffen sind.

Die Stiftung Warentest hat nun einige von diesen Schutzprogrammen getestet. Das Urteil: Vernichtend. Nur vier Mal kamen die Tester zum Urteil „gut“, die meisten Programme sind durchgefallen. Vier kostenlose und 14 kostenpflichtige Schutzprogramme wurden untersucht. Vier schafften gerade mal ein „ausreichend“. Die anderen: trauriges Mittelfeld. Einige der Programme entdeckten lediglich 36 Prozent der getesteten Schädlinge. Es gibt auch einige Programme, die ohne Internetverbindung nur eingeschränkt funktionieren. Was gefährlich ist, schließlich können Viren und Würmer den Internetzugang blockieren.

Bei den Kaufprogrammen hat „Avira Internet Security 2012“ (40 Euro) am besten abgeschnitten, Gesamtnote: 2,1. „G Data InternetSecurity 2012“ (35 Euro) mit einer Bewertung von 2,3 war auch nicht viel schlechter. Nur diese beiden Programme bieten nach Ansicht der Tester einen umfassenden Rundumschutz, sie erkannten 96 Prozent der getesteten 1.800 Schädlinge. Schlusslichter sind „Panda Internet Security“ (Note: 4,4) und „Trend Micro Titanium Internet Security 2012“ (Note: 4,2).

Die Software von Trend Micro erkennt laut Warentest ohne Onlineverbindung nur ein schlappes Drittel der Schädlinge. Trend Micro hat seine Virendefinitionen in die Cloud ausgelagert. Das hat Vorteile, weil weniger Daten auf den eigenen Rechner geladen werden müssen und der Datenbestand stets aktuell ist. Dafür klappt der Virencheck aber auch nur dann vollständig, wenn man online gehen kann. Dicker Minuspunkt aus Sicht der Tester.

Eine Überraschung ist das kostenlose „Avira Free Antivirus“, das mit einer Gesamtnote von 2,1 am besten abgeschnitten hat. Allerdings bieten die kostenlosen Pakete keinen Spam- oder Phishing-Schutz. Klar, irgendwas wollen und müssen die Anbieter solcher Gratis-Software schließlich auch verkaufen.

Insgesamt eine ernüchternde Bilanz. Denn Schutz-Software sollte schützen – man will sich nicht nur sicher fühlen, sondern auch gut gesichert sein. Die Stiftung Warentest hat gezeigt, dass man das leider nicht immer erwarten kann. Wer die weniger erfolgreichen Programme auf seinem Rechner installiert hat, sollte seine Entscheidung in punkto PC-Sicherheit besser mal überdenken.

Windows Vista gratis testen

Der Wechsel von Windows XP auf Windows Vista bereitet vielen PC-Benutzern noch immer Bauchschmerzen. Laufen die alten Programme? Wie sehen die neuen Einstellungen der Vista-Systemsteuerung aus? Und wie „fühlt“ sich die neue Vista-Oberfläche überhaupt an?

Diese Fragen lassen sich mit Hilfe von Screenshots und durch die Lektüre von Berichten in Fachzeitschriften nur schwer beantworten. Wer einmal „echte“ Vista-Luft schnuppern aber nicht gleich den gesamten Rechner neu aufsetzen möchte, kann Vista gratis und gefahrlos auf dem eigenen Rechner testen.

Möglich wird das durch die Webseite https://www.windowsvistatestdrive.com. Hier lässt sich im Browserfenster ein komplettes Windows Vista in der Business Edition testen. Erforderlich ist dafür lediglich ein Internet Explorer mit aktiviertem JavaScript und Active X. Vista läuft dann komplett im Browserfenster – inklusive aller Funktionen und Programme. Einzige Einschränkung: Im Browserfenster läuft Vista etwas langsamer als auf einem „echten“ PC-System. Für ein gefahrloses Schnuppern von Vista-Luft reicht das aber allemal.

Eine „Probefahrt“ mit Windows Vista unternehmen:

https://www.windowsvistatestdrive.com/

Festplatte online überprüfen lassen

Die Festplatte ist die Achillesverse jedes PCs. Wenn hier was schief läuft, kann das gesamte System ins Trudeln geraten. Schlimmstenfalls gehen wichtige Daten verloren. Wer die Vermutung hat, mit der Festplatte im eigenen Rechner könnte etwas nicht stimmen, kann die Dienste des Herstellers Seagate in Anspruch nehmen – auch wenn eine Festplatte von einem anderen Hersteller eingebaut ist.

Unter springhin.de/seatools lässt sich ein klug durchdachter Onlinetest erreichen. Wer die Webseite zum ersten Mal aufruft, muss sich etwas gedulden, denn die Webseite installiert Software auf dem eigenen PC. Beim Internet Explorer automatisch, bei Netscape und Firefox muss das Plugin manuell installiert werden. Einfach die Hinweise auf dem Bildschirm beachten. Anschließend sind die „Seatools“ auf dem eigenen PC installiert. Ein Programm, das handelsübliche Festplatten unter die Lupe nehmen kann – und etwaige Fehler aufspürt.

Seatools kann Festplatten vom Typ P-ATA, S-ATA sowie SCSI untersuchen. Der Benutzer kann auswählen, wie umfangreich die Tests ausfallen sollen und welche Festplatten überhaupt untersucht werden. Während des Tests muss eine Onlineverbindung bestehen, da immer wieder Daten ausgetauscht werden. Nach dem Test ist klar, ob die eingebaute Festplatte in Ordnung ist oder ob sie Fehler aufweist.

Bill Gates skizziert Zukunft interaktiver Unterhaltung

Bis zum Marktstart der Wettbewerber im Weihnachtsgeschäft dieses Jahres wird das Xbox 360-System bereits einen Vorsprung von 10 Millionen Einheiten im Markt für Next Generation-Spielekonsolen haben. Dies kündigte Bill Gates, Microsoft Corp. Chairman and Chief Software Architect, heute auf der Electronic Entertainment Expo (“E3″) an, der weltweit wichtigsten Messe für interaktive Unterhaltung. Zudem sollen bis Jahresende 160 Spiele für Xbox 360 verfügbar sein. Im Rahmen der Pressekonferenz wurde auch bekannt, dass Microsoft unter dem Namen „Live Anywhere“ eine gemeinsame Spiele- und Kommunikationsplattform für Xbox 360 Systeme, Windows-PCs und mobile Endgeräte schaffen will.

Mit „Live Anywhere“ können Gamer ihre digitale Identität auf jede der genannten Plattformen mitnehmen, um von dort aus mit Freunden zu spielen oder Entertainment-Funktionen über die gewohnte Xbox Live-Schnittstelle zu nutzen.

Bis zur E3 2007 sollen 6 Millionen Spieler über ihre Xbox- oder Xbox 360-Konsolen mit der Xbox Live-Community verbunden sein. Mehr als 25 Millionen Gelegenheitsspieler spielen derzeit über den MSN Messenger und MSN Games. Um einen Ausblick auf die künftige Entwicklung dieser starken Communities zu geben, erläuterte Gates die nächsten Schritte, die „Live Anywhere“-Vision Realität werden zu lassen:

Xbox Live auf Windows-PCs erleben

Spieler haben von Beginn des nächsten Jahres an die Möglichkeit, sich über ihren Windows PC in die Welt von Xbox Live einzuklinken, um mit ihren Freunden zu spielen. Auf Wunsch der Windows-Spieler nach einer sicheren, jederzeit zugänglichen Erlebniswelt, wird Xbox Live ihnen ein durchdachtes Online-Gaming-Konzept bieten, innerhalb dessen sie ein und dieselbe Spieleridentität besitzen – inklusive ihrer Freundesliste, ihren persönlichen Erfolgen und der Möglichkeit direkter Sprachkommunikation bei allen Spielen innerhalb des Netzwerks. Das alles wird mit dem Erscheinen von Windows Vista und „Shadowrun“ in diesem Winter möglich werden.

Microsoft Mobile Arcade

Von diesem Winter an wird es auch ein Spiele-Netzwerk für Mobiltelefone geben. Mit Mobile Arcade bietet Microsoft Spielern die Möglichkeit, schnelle, kurzweilige Spiele wie „Bejeweled“, „Zuma“ und „Hexic“ vor dem Kauf zu testen, Spielverzeichnisse lokal auf ihren Mobiltelefonen zu speichern und Spielerfolge und Highscores an andere Nutzer weiter zu leiten.

„Mit der Öffnung von Xbox Live hin zu Windows und den Mobile-Gamern schaffen wir bislang unbekannte Spielmöglichkeiten“, sagte Gates. „Unsere Vision ist es, unerreichte Erlebnisse zu ermöglichen, die man jederzeit und überall mit jedem Endgerät erleben kann. Das ist eine Vision, die nur Microsoft umsetzen kann.“

Gates kündigte zusammen mit Peter Moore, Corporate Vice President of the Interactive Entertainment Business in the Entertainment and Devices Division, einen Vielzahl neuer Titel für Xbox 360 und Windows Vista an. Bis Ende 2006 werden insgesamt 160 Xbox 360-Titel verfügbar sein. Die beeindruckende High Definition-Grafik und das hoch entwickelte Gameplay all dieser Titel zeigen, dass die Entwickler dank der leistungsstarken Hardware und der zur Verfügung gestellten Programmiertools einen vorläufigen Höhepunkt ihrer Kreativität erreicht haben.

Halo 3-Vorschau / Shadowrun erster „Live anywhere“-Titel Gates und Moore beeindruckten das Publikum auch mit einer Vorschau auf die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung der äußerst erfolgreichen und von Kritikern hoch gelobten „Halo“-Reihe. Die Vorfreude auf „Halo 3“ ist seit dem 2004 von Microsoft Game Studios veröffentlichten Vorgänger, „Halo 2“, kontinuierlich gestiegen – der mit 125 Millionen Dollar Umsatz und 2,4 Millionen verkauften Exemplaren in den ersten 24 Stunden bereits Geschichte geschrieben hat. Im dritten Teil der Trilogie kehrt der Master Chief zurück, um den Konflikt zwischen Menschen und Aliens zu beenden.

Darüber hinaus präsentierte Microsoft Game Studios exklusive Xbox 360-Spiele, zu denen folgende Titel gehören: „Gears of War“ (Epic Games), „Fable 2“ (Lionhead Studios) und „Forza Motorsport 2“ (Turn 10). Ubisofts Next Generation-Version von „Splinter Cell Double Agent“ wird ebenfalls sein Debüt auf Xbox 360 feiern. Weiter führte Microsoft Game Studios „Alan Wake“ (Microsoft Game Studios) und „Shadowrun“ (FASA Studio) für Xbox 360 und Windows vor. Als erstes Cross Plattform-Game für Xbox 360 und Windows Vista wird „Shadowrun“ Microsofts „Live Anywhere“-Vision Realität werden lassen. Die Mixtur aus moderner Waffentechnik und antiker Magie soll die Spieler in eine neue Dimension des teambasierten Kampfes führen.

Der Verkaufsstart von Windows Vista für Endkunden im Januar 2007 wird die Attraktivität dieser Windows-Plattform für Spieler noch deutlich steigern. Mit Windows Vista wird Microsoft DirectX10 einführen. Diese Sammlung von Programmierschnittstellen ermöglicht es Entwicklern, das Optimum aus Windows als Spiele-Plattform herauszuholen. Microsoft hob einige Spiele von großen Publishern hervor, die Windows Vista und DirectX10 unterstützen werden, darunter „Crysis“ vom deutschen Entwicklungstudio Crytek, das über Electronic Arts vertrieben werden wird, „Age of Conan: Hyborian Adventures“ (Funcom) und „Flight Sim X“ (Microsoft Game Studios).

Zusätzlich zu diesen Blockbuster-Titeln für Xbox 360 und Windows Vista wird es auch auf Xbox Live Arcade einige Spieleneuheiten geben. Spieler aller Alters- und Erfahrungsstufen nehmen diese schnellen, spaßigen Download-Titel begeistert auf, die die einzigartigen Möglichkeiten von High Definition und Xbox Live nutzen, wie sie nur Xbox 360 bietet. Microsoft und seine Partner konnten eine deutliche Erweiterung des Xbox Live Arcade-Angebots vermelden, zu dem nun auch klassische Spiele-Hits wie „Pacman“, „Ms. Pacman“, „Galaga“, „Dig Dug“ und „Rally-X“ von Namco, „Frogger“, „Track & Field“ und „Contra“/“Super Contra“ von Konami, „Defender“, „Paperboy“, „Sonic the Hedgehog“ von SEGA und neue Titel wie „Lumines Live“ von Q Entertainment gehören.

Neues Zubehör: Drahtloses Headset, drahtloses Lenkrad und Videokamera Als Teil der „Live Anywhere“-Initiative kündigte Microsoft neues plattformübergreifendes Zubehör an, wie das Xbox 360 Wireless Wheel und das Xbox 360 Wireless Headset, die das Spielerlebnis genau wie der Xbox 360 Wireless Controler sowohl auf Xbox 360 als, dank eines neuen Empfängers für PCs, auch auf Windows bereichern werden. Die neue Xbox Live Videokamera wird es Spielern ermöglichen, ihr Spielerbild nach den eigenen Vorstellungen zu verändern, Bildnachrichten zu versenden und sich via Video-Chat mit Familie und Freunden zu unterhalten.

Im Rahmen einer Kooperation wollen Warner Brothers und Microsoft das wegweisende „Live Anywhere“-Konzept in die Realität umsetzen. Die neue Partnerschaft wird Spielern die Möglichkeit geben, Previews von TV-Premieren, Trailer und Inhaltsangaben zu kommenden Film-Hits, exklusive Interviews mit Schauspielern und Regisseuren, Deleted Scenes und vieles mehr zu erleben – all das über die Plattform ihrer Wahl.

Neben einer wahren Explosion des Game- und Contentangebots auf Xbox Live Marketplace wird Xbox Live ab Ende Mai im Hintergrund ablaufende Downloads bieten, die es noch komfortabler machen, sich die neuesten Game-Demos, Trailer und exklusive TV- und Film-Inhalte zu sichern. Dadurch lassen sich Inhalte herunterladen, während man gleichzeitig spielt oder andere Features des Xbox Live-Angebots nutzt. Bis zu sechs Inhalte gleichzeitig können für den automatischen Download ausgewählt werden.

Video-Rekorder im Web

Video-Rekorder im Web

Der neueste Trend: Videorekorder im Web. Man kann sie jederzeit über das Internet programmieren – also auch aus dem Büro – und die aufgezeichneten Sendungen dann auf dem PC oder dem Fernseher anschauen. Allerdings gibt es einige juristische Auseinandersetzungen in Sachen Urheberrecht.

Videorekorder stehen traditionell im Wohnzimmer, in der Regel direkt unter dem Fernseher. Die Sendungen werden auf VHS-Kassette, DVD oder auf Festplatte aufgezeichnet. Die richtige Taste auf der Fernbedienung gedrückt, schon kann man sich die aufgenommene Sendung ansehen.

Virtuelle Rekorder stehen 24h am Tag zur Verfügung

Ganz neu sind Videorekorder im Web: Virtuelle Aufnahmegeräte, die sich über das Internet programmieren und bedienen lassen. Ein Server speichert die programmierten Sendungen – und liefert die aufgezeichneten Filme, Talk-Shows oder Serien später per Datenleitung nach Hause. Die viel beschworene Konvergenz der Medien, das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet, hier ist sie bereits Wirklichkeit.

Es gibt bereits mehrere Videorekorder im Web. Onlinetvrecorder.com ist kostenlos, shift.tv und save.tv sind kostenpflichtige Angebote. Die Funktionsweise ist bei allen Online-Rekordern weitgehend identisch: Wer den Dienst nutzen möchte, meldet sich an und richtet so einen persönlichen, virtuellen Videorekorder ein. Technisch gesehen wird Speicherkapazität für die aufgezeichneten Sendungen reserviert.

Electronic Program Guides

Soll etwas aufgenommen werden, schlägt der Benutzer in einem „Electronic Program Guide“ (EPG), einer elektronischen Programmzeitschrift, das aktuelle Fernsehprogramm nach. Hier lassen sich alle Sendungen bis zu 14 Tage im Voraus sehen. Um etwas aufzunehmen, reicht ein einfacher Mausklick, schon ist die Sendung vorgemerkt. Einfacher, als auf jedem „richtigen“ Videorekorder. Bei Serien wird auf Wunsch jede einzelne Folge automatisch aufgenommen.

Da keiner der Online-Videorekorder VPS (Video Program System) beherrscht, werden allerdings Veränderungen am Sendetermin nicht automatisch erkannt. Sollte sich eine Sendung verschieben, beginnt der Rekorder trotzdem zur programmierten Zeit die Aufnahme. Darum kann der Benutzer angeben, wie viele Minuten vor dem geplanten Sendetermin und wie viele danach mit aufgenommen werden sollen, als Sicherheitspuffer.

Kein Video on Demand Angebot

Die Aufnahme lässt sich noch bis wenige Sekunden vor Sendebeginn programmieren. Anders als beim echten Videorekorder zu Hause kann der Online-Videorekorder sogar mehrere Programme gleichzeitig aufnehmen, bei save.tv lassen zum Beispiel bis zu 10 Programme parallel. Hat man allerdings vergessen, eine Sendung aufzunehmen, gibt es keine Möglichkeit, darauf zuzugreifen. Das hat rechtliche Gründe, anderenfalls wären die Videorekorder keine Videorekorder, sondern „Video on Demand“-Angebote.

Es gibt zwei Wege, eine Online-Aufzeichnung anzuschauen: Download oder Streaming. Beim Download wird die komplette Videodatei per Datenleitung auf den eigenen Rechner geholt. Wer sich für Streaming entscheidet, kann die Aufnahme schon beim Herunterladen anschauen – es landet keine Datei auf der Festplatte.

Die Aufnahmen anschauen

Vorteil des Downloads: Nach dem Herunterladen stehen einem alle Möglichkeiten offen. Die Aufnahme kann nicht nur am PC-Monitor angeschaut werden, sondern auch auf dem Fernseher, etwa indem der Rechner mit dem Fernseher verbunden wird. Wer einen Media Center PC im Wohnzimmer stehen hat, muss sich nicht mal Gedanken um die passende Verkabelung machen. Weitere Möglichkeit: Nach dem Download eine DVD brennen. Die braucht dann nur noch in den DVD-Player eingelegt zu werden.

Die Bedienung ist bei allen Online-Videorekordern recht ähnlich und auch recht komfortabel. Die größten Unterschiede gibt es beim Programmangebot: Das kostenlose Angebot onlinetvrecorder.com bietet 12 Programme, darunter alle großen Stationen in Deutschland. shift.tv hat 19 Programme im Angebot und save.tv sogar 24 Programme.

Die Bildqualität

Große Unterschiede auch bei der Bildqualität. Während onlinetvrecorder.com und shift.tv eine Auflösung von 384 mal 288 Bildpunkten bieten, bringt es save.tv auf 720 Mal 576 Pixel, das ist quasi VHS-Qualität. Herunter geladene Aufnahmen hinterlassen einen hervorragenden Eindruck.

Wer die im Web aufgenommenen Sendungen ohnehin nur auf seinem PC anschauen möchte, kann sich mit einer reduzierten Bildqualität zufrieden geben. Soll die aufgezeichnete Sendung allerdings auf einem Fernseher mit großer Anzeigefläche angeschaut werden, macht sich die höhere Bildqualität von save.tv bezahlt.

Allerdings bedeutet eine höhere Bildqualität auch immer einen höheren Datendurchsatz: Die Videodateien von save.tv sind am größten. Es ist aber ohnehin eine schnelle DSL-Leitung nötig, um einen Online-Videorekorder sinnvoll nutzen zu können. Eine 60-minütige Sendung hat bei onlinetvrecorder.com und shift.tv etwa einen Umfang von 200 MByte, save.tv liefert eine Datei mit rund 400 MByte Volumen.

Kosten und Einschränkungen

Während onlinetvrecorder.com kostenlos ist, verlangen shift.tv und save.tv zwischen 5 und 10 Euro im Monat für den Service, je nach Laufzeit des Abos. onlinetvrecorder.com ist kompliziert in der Handhabung, oft überlastet und quillt über vor Werbung. shift.tv und save.tv lassen sich recht komfortabel bedienen.

Derzeit wird juristisch geprüft, ob die Angebote nicht gegen das Urheberrecht verstoßen. RTL hat gegen shift.tv geklagt. Im Mai hat das LG Leipzig dem Sender Recht gegeben, shift.tv darf seitdem die Programme von RTL und Tochter Vox nicht mehr aufzeichnen. Weitere Klagen sind anhängig. Die Sender befürchten Werbeausfälle, da sich bei Online-Videorekordern die Werbepausen quasi automatisch herausschneiden lassen.

Praktisch sind die neuen Online-Videorekorder aber allemal.

Online-Videorekorder

https://www.onlinetvrecorder.com: Der kostenlose Anbieter hat die schlechteste Bildqualität. Viel Werbung und vergleichsweise komplizierte Bedienung. Ein zügiger Download der Aufzeichnungen oft nur zwischen 1 und 6 Uhr nachts möglich.

www.save.tv: Bietet die beste Bildqualität. Das Angebot lässt sich 14 Tage kostenlos testen, danach kostenpflichtig. Kosten: Zwischen 5 und 10 Euro im Monat, je nach Laufzeit.

https://www.shift.tv: Einfache Handhabung und ordentliche Bildqualität. 30 Minuten Aufnahmekapazität sind kostenlos. Wer mehr aufnehmen möchte, muss Abonnent werden. Mindestlaufzeit: 3 Monate à 9,95 Euro.

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Kampf dem Reklame-Terror!

Als Martin Althaus wie jeden Morgen seinen elektronisches Briefkasten überprüft, staunt der Vorstand der Valudo AG nicht schlecht. Die Absenderkennung auf dem virtuellen Umschlag kündigt Post prominenter Herkunft an: „Bill Gates, Microsoft“. Auch die dahinter angegebene E-Mail-Adresse scheint zu stimmen. Da bleibt – bei aller Vorsicht – eine gewisse Neugierde nicht aus.

Denn wer weiß: Vielleicht ist der Microsoft-Chef ja irgendwie auf das Duisburger IT-Unternehmen aufmerksam geworden. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Natürlich kommt die elektronische Nachricht nicht aus dem Vorzimmer des reichsten Manns der Erde, sondern von irgend einem anonymen Massenderversender für elektronische Wurfsendungen. Der üblische Postmüll (wörtlich: Junk-Mail) halt – versteckt hinter einer gefälschten Absenderkennung, die Interesse wecken soll. Eine solche Verschleierungstaktik nennen Experten „Spoofing“.

Gefälschte Absenderkennungen: Heute nicht die Ausnahme, sondern die Regel. „Durch Fälschen der Absenderadresse wollen die Versender ihre Spuren verwischen“, erklärt Jörg Brunsmann, auf Internetthemen spezialisierter Fachbuchautor aus Köln. Schließlich ist das Versenden vom „Spam“ oder „Junk-Mail“ genannten Reklamenachrichten per E-Mail in vielen Ländern längst verboten, teilweise sogar strafbar. Die Massenversender wollen ihre Werbebotschaften unters Volk bringen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können und auch ohne sich dem Protest der Empfänger stellen zu müssen.

Computerbenutzer in aller Welt müssen darunter leiden: Werbemails verstopfen den elektronischen Briefkasten mit überflüssigen Nachrichten, die neben schnellem Reichtum und biologischen Wundern alles mögliche versprechen. Experten schätzen, dass täglich rund 31 Milliarden Reklamenachrichten in Umlauf gebracht werden. Statistisch gesehen gilt bereits jede zweite E-Mail als unerwünschte Werbepost. Längst verursacht Spam horrende Kosten, vor allem in Unternehmen: Mitarbeiter müssen sich durch sinnlose Post kämpfen und verschwenden so Tausende Stunden wertvoller Arbeitszeit.

In Sachen Spam sind die USA einsamer Exportweltmeister. Rund 56% aller Spam-Nachrichten, so eine aktuelle Studie des britischen Virenschützers Sophos, kommt aus den USA. Auf dem zweiten Platz landet Kanada mit 7 Prozent und auf dem dritten China und Hongkong mit 6 Prozent. Alle anderen Länder sind im Vergleich dazu eher unbedeutend.

Das Problem: Die Werbeflut lässt sich nur schwer stoppen. Zwar werden überall die entsprechenden Gesetze verschärft. Doch mit geringem Erfolg. „Mit Vorschriften alleine ist die Spam-Flut kaum aufzuhalten“, erklärt EU-Industriekommissar Erkki Liikanen. Zwar können Betroffene hierzulande mittlerweile auf Unterlassung oder Schadenersatz klagen. Aber das ist eher graue Theorie: „Privatleute können in jedem Einzelfall nur einen Schaden von wenigen Cent geltent machen – für die Downloadkosten“, erklärt Tobias Strömer, auf Internetthemen spezialisierter Rechtsanwalt aus Düsseldorf. Eine solche Klage würde kein Gericht zulassen.

Außerdem ist es ohnehin schwer bis unmöglich, den jeweiligen Verursacher ausfindig zu machen. Spam-Versender operieren fast immer im Verborgenen. Microsoft-Chef Bill Gates hat deshalb schon die „Briefmarke für E-Mails“ vorgeschlagen. Würde jede E-Mail nur den Bruchteil eines Cents kosten, wäre der Massenversand bereits nicht mehr rentabel. Doch eine Lösung ist der Vorschlag trotzdem nicht. Schon allein deswegen, weil sich die Massenversender ohnehin gerne illegal Zugang zu nicht ausreichend abgesicherten Servern verschaffen und sie zum Versand ihrer Reklameflut missbrauchen.

Könnten Spam-Versender ihre Identität nicht so einfach verschleiern wie derzeit, wäre viel mehr gewonnen. „Dass wir nicht überprüfen können, ob eine eintreffende E-Mail wirklich von der Person stammt, die als Absender auf dem virtuellen Briefumschlag steht, ist ein riesiges Sicherheitsleck“, beklagt sich Bill Gates auf einer Tagung der „Anti-Spam Research Group“ (ASRG).

Deshalb arbeiten Microsoft und andere Unternehmen an Lösungen, um Absender zweifelsfrei authentifizieren zu können. „Spam wird bald schon Vergangenheit sein“, verspricht Gates. Spätestens in zwei Jahren soll es so weit sein. Gates Konzept: Jeder Provider bekommt eine fälschungssichere „Caller ID“, so ähnlich wie bei einem Telefon, das beim Anruf seine Rufnummer übermittelt. Auf diese Weise ließe sich ganz leicht feststellen, ob eine E-Mail tatsächlich vom angeblichen Absender kommt, verschickt vom im „Header“ genannten, normalerweise aber unsichtbaren Informationsbereich der E-Mail.

Auch AOL testet ein ähnliches System, das sich „Sender Policy Framework“ (SPF) nennt und ebenfalls erlauben soll, gefälschte Absenderkennungen zu enttarnen. Schon in 6 bis 12 Monaten könnte das System funktionsreif sein. Einen deutlichen Schritt weiter geht das kryptografische Authentifizierungssystene DomainKeys, das Yahoo gemeinsam mit Sendmail testet, einem bekannten Anbieter von E-Mail-Lösungen. DomainKeys ermöglicht, die Identität eines E-Mail-Absender zu verifizieren. Das gelingt zum einen mit einer Caller-ID wie in Microsofts Konzept, zum anderen aber mit Hilfe einer digitalen Signatur im Header der E-Mail, im Verwaltungsbereich der elektronischen Nachricht. Ein Verfahren mit öffentlichem (public) und persönlichem (private) Schlüssel. Das Konzept hat sich im Bereich der Verschlüsselung bereits bestens bewährt, etwa beim Verschlüsselungssystem „Pretty Good Privacy“ (PGP).

Experten erwarten, dass sich wahrscheinlich eine Kombination dieser drei Ansätze durchsetzen dürfte. Bis Ende des Jahres könnten erste Lösungsansätze fertig sein, die formalen Standards würden aber wohl noch etwas länger dauern. Manche lieb gewonnene Servicefunktion wird es dann aber wahrscheinlich nicht mehr geben: „Artikel versenden“-Knöpfe auf Webseiten etwa, die es jedem erlauben, auf Knopfdruck eine E-Mail zu verschicken.

„Vieles wird in Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein wie heute“, bestätigt Meng Weng Wong, bei AOL zuständiger Chefentwickler für das im Test befindliche Sicherheitssystem SPF. „Die Leute werden umdenken müssen.“ Auch andere Aspekte wollen noch weiter durchdacht werden, etwa, wie sich trotz der erhöhten Sicherheitsvorstellungen künftig auch noch E-Mails aus Internetcafés oder über HotSpots verschicken lassen, etwa mit dem WLAN-Notebook.

Angenehmer Nebeneffekt: Erhöhte Sicherheitsansprüche an die E-Mail könnten künftig nicht nur Spam, sondern auch Viren und Würmer eindämmen. Was gleich doppelt sinnvoll wäre, da immer mehr Würmer die Runde machen, die auf infizierten Systemen gezielt eine Hintertür (Backdoor) öffnen. Spam-Versender können infizierte Rechner so zu Reklameschleudern umfunktionieren – in der Regel, ohne dass der Benutzer davon Wind bekommt. Jüngstes prominentes Beispiel: MyDoom. Der massenhaft verschickte Wurm öffnet auf infizierten Systemen eine Hintertür, die grundsätzlich auch zum Spam-Versand genutzt werden könnte.

Das Fachmagazin „c´t“ hat kürzlich nachgewiesen, dass Virenschreiber bereits in Bausch und Bogen Adressen von mit Trojanern infzierten Rechnersystemen an Spamversender verkaufen. „Wir befürchten, dass dies erst ein Anfang ist“, soll sich ein ermittelnder Officer von Scottland Yard geäußert haben. Sogern sich Trojaner die auf dem PC installiert E-Mail-Software zunutze machen, wäre selbst das Versenden korrekt signierter E-Mails möglich.

Bis funktionierende Lösungen verfügbar sind, gibt es nur einen Erfolg versprechenden Weg, lästige Werbepost einzudämmen: elektronische Filtersysteme. Spezielle Software, die Spam möglichst zuverlässig erkennt und dafür sorgt, dass die Werbebotschaften erst gar nicht im Posteingang auf der Festplatte landen.

Microsoft entwickelt derzeit eine Filtertechnologie namens „SmartScreen“, die im Laufe des Jahres Marktreife erlangen soll. Bereits heute sind Vorabversionen der Technologie im Einsatz, etwa im neuen Outlook 2003, in MSN 8 sowie beim kostenlosen Mail-Dienst Hotmail. Richtig interessant wird es aber erst, wenn SmartScreen für Microsoft Exchange Server verfügbar ist, der in vielen Unternehmen eingesetzten Software zur Verwaltung und Organisation der elektronischen Post.

Die Grundidee von SmartScreen ist simpel und bereits von anderen bewährten Filtersystemen aus der OpenSource-Welt oder von Projekten wie Spamnet von Cloudmark bekannt. Kern des Ganzen ist ein automatisierter Lernprozess. Die Software lernt ständig hinzu, auf welche Begriffe, Formulierungen und Absenderkennungen geachtet werden muss. Da ist ein hohes Maß an Flexibilität gefragt. Schließlich ist nicht jede E-Mail, die den Begriff „Viagra“ enthält, automatisch unerwünschte Spam. Die E-Mail des Mediziners mag dringend erwartet werden, während die übliche Reklame besser ungesehen im digitalen Orkus verschwindet.

Schon lange reicht es nicht mehr aus, eingehende Post lediglich auf einschlägig bekannte Schlüsselwörter zu untersuchen und bestimmte Absender zu sperren. Nach dieser Methode gehen übliche Filter vor, die Computerbenutzer auf ihrem PC installieren können. Doch die Trefferquote solcher Filter ist meist unbefriedigend, da Spam-Versender geschickt Haken schlagen: Sie wechseln mindestens einmal täglich ihre Absenderkennung und variieren ebenso häufig die Schreibweise von Produktnamen und Schlüsselwörtern. Gewöhnliche Filtersysteme, die nicht dazu lernen, sind da hoffnungslos überfordert.

Deshalb geht SmartScreen einen anderen Weg. Das System vernetzt E-Mail-Benutzer und Exchange-Server in aller Welt und sammelt das Feedback der Benutzer. Bei mehreren hundert Millionen Usern weltweit kommt da einiges an verwertbaren Informationen zusammen. Entscheidet eine qualifizierte Zahl von Benutzern, dass eine E-Mail als Spam eingestuft werden sollte, wird die betreffende E-Mail analysiert und landet auf dem Index. Trifft dieselbe E-Mail bei anderen Personen ein, landet sie dank SmartScreen dann automatisch im Spam-Ordner, belästigt die Empfänger also gar nicht erst. Dank heuristischer Analysemethoden lassen sich auf diese Weise auch variierte Spam-Mails zuverlässig enttarnen.

Den Anfang hat Microsoft bei Hotmail gemacht. Mehrere hunderttausend Hotmail-Mitglieder haben mehrere Millionen E-Mails klassifiziert. Auf diese Weise ist bereits ein Regelkatalog entstanden, der rund 500.000 Charakteristika von Reklame-Mails enthält. SmartScreen erlaubt nun, jede eintreffende E-Mail auf diese, zudem ständig erweiterten Regelkatalog abzuklopfen.

Das Ergebnis ist bereits heute recht gut. Die Trefferquote des in Outlook 2003 eingebauten Filters ist vergleichsweise hoch. Nur wenige Spam-Nachrichten durchdringen das Raster. Wenn der „Exchange Intelligent Message Filter“ für Microsoft Exchange Server verfügbar ist, wird das noch besser funktionieren, vor allem für alle am Server angeschlossenen Benutzer gleichzeitig, was ungleich effektiver ist.

SmartScreen verwendet aber noch weitere Tricks, um Spam zu entlarven. So halten Microsoft-Server eine Liste mit bekannten Versenderadressen vor, die so genannte „Real Time Block List“. Hier sind E-Mail-Adressen und IP-Kennungen bekannter Spam-Versender gespeichert. Die Liste wird rund um die Uhr aktualisiert, muss aber auch sorgfältig gepflegt werden. Denn oft benutzen Spam-Versender gefälschte Absenderkennungen, oft von seriösen Unternehmen, um eben nicht als Spam enttarnt zu werden. SmartScreen muss also gleichzeitig verhindern, dass eine eigentlich seriöse Absenderadresse auf dem Index landet.

Auch Mail-Dienste und Internet-Provider tüfteln an Filtersystemen, um ihre Kundschaft vor unerwünschter Post zu bewahren. Allein der Online-Dienst AOL will im vergangenen Jahr eine halbe Billion(!) Spam-Nachrichten gefiltert haben. Das sind 500.000.000.000 elektronische Nachrichten, die noch vor der Auslieferung an die AOL-Kundschaft im sorgsam gesponnenen Netz der Reklamefilter hängen geblieben sind.

Längst suchen sich Spamversender weitere Wege, um ihre Reklame unters Volk zu bringen. Immer mehr verteilen ihre Reklamenachrichten als „Instant Message“, als Online-Telegramm. So genannte „Spim“ (Instant Message Spam) erscheint sofort auf dem Bildschirm des Empfängers und wird deshalb in der Regel intensiver wahrgenommen.

Laut dem Beratungsunternehmen Ferris Research wurden vergangenes Jahr mehr als eine Milliarde Spims verschickt, vier Mal mehr als im Jahr 2002. Für dieses Jahr erwarten die Experten rund vier Milliarden Spims. „Jeder der glaubt, als Benutzer von Instant Messaging den Spamversendern entkommen zu können, wird ein böses Erwachen erleben“, sagt Brian NeSmith, Vorstand von Blue Coat Systems, ein auf IT-Sicherheit spezialisiertes Unternehmen im Sillicon Valley.

Keine guten Nachrichten. Noch hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, wie sich Online-Telegramme vor Missbrauch durch Spamversender schützen lassen. Das könnte eine der nächsten großen Aufgaben sein.

Reklame vermeiden: 10 Tipps

Wer ein paar Tipps und Tricks beherzigt, muss sich nicht so oft über Spam ärgern.

1. Die wichtigste Regel: Wer in jedem Webformular seine wichtigste E-Mail-Adresse einträgt, darf sich nicht wundern, wenn eine Reklameflut über ihn herein bricht. Die eigene Mail-Adresse nur weitergeben, wenn Vertrauen besteht.

2. Niemals mit der Haupt-Mail-Adresse an Chats oder Diskussionen teilnehmen. Für solche Zwecke spezielle Mail-Adressen reservieren.

3. Auf keinen Fall die E-Mail-Addresse im Web veröffentlichen, etwa auf der eigenen Homepage. Spam-Versender durchsuchen das Web systematisch und sammeln Adressen. Kontakt im World Wide Web idealerweise nur über ein Kontaktformular ermöglichen.

4. Wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, zu einem Trick greifen: Auf den Klammeraffen verzichten. Angaben wie „schroeder at bundesregierung.de“ werden von Menschen verstanden und von automatischen Adressfahndern ignoriert.

5. Erfahrene Benutzer haben mindestens zwei Mail-Adressen: Eine für den privaten Gebrauch, die ausschließlich für den direkten Postaustausch benutzt und niemals öffentlich gemacht wird. Eine zweite für die Kommunikation im Netz, zum Eintragen in Webformulare oder Diskussionsforen.

6. Wenn eine Spam-Nachricht eintrifft: Niemals darauf antworten. Vor allem bei unseriösen Absendern das Angebot ignorieren, sich von der Liste streichen zu lassen – dieser Trick dient nur dazu, die eigene Mail-Adresse zu bestätigen.

7. Die E-Mail-Adresse selbst sollte auch Zahlen erhalten. Statt mueller@meyer.de also 12mueller2004@meyer.de. Das erschwert Spam-Robotern, die Adresse zu „erraten“.

8. Praktisch: Unter https://www.spamgourmet.com und https://www.jetable.org gibt es kostenlos Mail-Adressen mit Verfallsdatum. Postfächer, die nur eine bestimmte Zeit gültig sind – zwischen 24 Stunden und acht Tagen. Nur so lange leiten die Anbieter Post ans eigene Postfach weiter. Meist erst nach einigen Tagen eintreffende Spam landet im Nirwana. Ideal, um für jemanden nur für kurze Zeit erreichbar zu sein, etwa in einem Chat oder bei einem Supportkontakt.

9. Es bleibt nicht aus: Früher oder später trudeln doch Spam-Nachrichten ein. Filter können helfen, einen Teil davon abzublocken. Outlook verfügt über entsprechende Filter, die nur eingeschaltet werden müssen. Aber auch der kostenlose Filter Spamihilator (https://www.spamihilator.com) leistet hervorragende Arbeit und funktioniert mit allen Mail-Programmen. Außerdem bieten auch die meisten Provider wie Yahoo, GMX, web.de oder AOL praktische Spam-Filter an, die auf jeden Fall aktiviert werden sollen.

10. Plötzlich aufpoppende Reklamerfenster unter Windows 2000 oder Windows XP sind das Ergebnis eines Sicherheitslecks. Unter https://www.xp-antispy.org lässt sich ein Programm herunter laden, das diese Lücke stopft. Reklame-Telegramme haben dann ein Ende. schi.

Das nächste Windows heißt Longhorn

In der IT-Industrie gibt man sich gerne geheimnisvoll. Das ist in Microsofts Firmenzentrale nahe Seattle nicht anders. Hier sprechen die Mitarbeiter nicht vom „nächsten Windows“, wenn vom XP-Nachfolger die Rede ist. Stattdessen fällt der Begriff „Longhorn“. Denn das ist der offizielle Codename für die nächste Windows-Version, den Nachfolger von Windows XP.

Wie die kommende Windows-Generation offiziell heißen wird, wenn sie 2006 oder 2007 auf den Markt kommt, steht noch nicht fest. Allerdings zeichnet sich bereits ab, was Longhorn ausmachen wird. „Wir wollen Windows nicht nur einfacher bedienbar machen, sondern widmen uns vor allem den Themen Sicherheit und Zuverlässigkeit“, erklärt Chefentwickler Jim Allchin. Durch eine deutlich besser durchdachte Systemarchitektur werden es Viren, Würmer, Hacker und auch Spam schwer haben, Longhorn-Systeme anzugreifen.

Doch erst im kommenden Jahr beginnt die offizielle Betaphase, der traditionelle groß angelegte Test bei Entwicklern und Kunden. Die Benutzeroberfläche verändert ihr Gesicht: Fenster, Icons und Menüleisten bekommen ein schickes 3D-Design verpasst. Alles ist aufwändig animiert, Menüs und Fenster erscheinen auf Wunsch transparent oder auch wie dreidimensional aufgehängte Papiere. Das setzt allerdings eine leistungsfähige 3D-Grafikkarte voraus.

Die „Aero“ getaufte Benutzer-Ästhetik erinnert stark an die „Aqua“-Oberfläche von Mac OS X. In diesem Punkt wird es aber sicher noch eine Menge Veränderungen geben. Außerdem können Longhorn-Benutzer ohnehin auf Knopfdruck das gesamte Erscheinungsbild austauschen. Neu ist die frei positionierbare „Sidebar“: Hier kann sich der Benutzer an prominenter Stelle zeigen lassen, was ihn interessiert. Ob aktuelle Börsennachrichten, nei eingetroffene E-Mails, Verkehrsinformationen oder Informationen aktuell verwendeter Programme bleibt jedem selbst überlassen.

Auch technologisch ändert sich eine Menge. Kern von Longhorn ist „WinFX“. Eine Programmbibliothek, die nicht nur Longhorn selbst und die darin enthaltenen Anwendungen nutzen werden, sondern auch den Entwicklern von Windows-Anwendungen zur Verfügung steht. WinFX löst die bisherige Windows-API ab. Laut Allchin werden die Programme kleiner. So reichen wenige Programmzeilen, um für eigene Programme eine optisch ansprechende Oberfläche zu realisieren. Wermutstropfen: Solche Anwendungen laufen dann ausschließlich unter Longhorn, nicht auf Rechnern mit älteren Windows-Versionen.

Völlig umgekrempelt wird auch das Dateisystem, also die Art und Weise, wie das Betriebssystem Programme und Daten auf Datenträgern speichert. Eine Weiterentwicklung ist dringend nötig, denn moderne Festplatten können immer größere Datenmengen aufnehmen. Die bislang verwendeten Ordner- und Verzeichnisstruktur stößt hier längst an ihre Grenzen. Für den Benutzer wird es immer schwerer, in vertretbarer Zeit bestimmte Dateien aufzuspüren und auf der Festplatte insgesamt für die nötige Ordnung zu sorgen.

Deshalb bekommt Longhorn ein komplett neues Dateisystem spendiert, das sich „WinFS“ nennt. Kern des WinFS ist eine eigene Datenbank, die den Überblick über gespeicherte Daten behält. So lassen sich innerhalb von Sekundenbruchteilen gezielt Dateien oder auch bestimmte Informationen aufspüren, egal wo die Informationen auf der Festplatte abgelegt wurden.

Ähnlich wie bei Musikdateien oder Fotos heute schon üblich, erhalten zu diesem Zweck alle Dateien so genannte Metadaten. Zusatzinformationen, die den jeweiligen Dateiinhalt beschreiben. Vorteil: Auf Knopfdruck lassen sich in kürzester Zeit vollständige Dateilisten anfertigen, etwa mit allen Dateien, die ein Stichwort enthalten oder alle Fotos, die an einem bestimmten Tag aufgenommen wurden. Der tatsächliche Speicherort auf der Platte spielt keine Rolle mehr.

Neu ist auch der Umgang mit Kontakten. Namen, E-Mail-Adressen, Kennungen für „Instant Messenger“-Dienste und andere wichtige Kontaktinformationen werden künftig nicht mehr in Adressbüchern gespeichert, sondern auf Systemebene. So kann Longhorn die Kontaktdaten besser in allen Anwendungen verfügbar machen. Jede Person, jede Firma oder Organisation wird als Datei repräsentiert. Über das neue, flexible und leistungsfähige Dateisystem lassen sich die Kontaktdaten so schnell und effizient nutzen. Der „Contacts Explorer“ hilft beim Verwalten der Kontakte. Die Möglichkeiten sind vielfältig. So reicht zum Beispiel ein Mausklick, um die von einem Kontakt verfassten oder bearbeiteten Dokumente anzuzeigen.

Microsoft will verschiedene Versionen von Longhorn herausbringen. Neben einer Version für den Tisch-PC (Client) wird es auch eine Server-Version geben, eine 64-Bit-Version, eine Version für Tablet-PCs sowie einen Nachfolger für das „Windows XP Media Center“.

Meilensteine der Windows-Geschichte

Windows 1.0: Als Microsoft im Jahr 1985 Windows 1.0 vorstellte, war die Computergemeinde verstört: Niemand konnte sich vorstellen, Fenster zu verschieben oder auf bunte Icons zu klicken.

Windows 3.0: In den Augen vieler PC-Experten die erste brauchbare Version von Windows. Zum ersten Mal ist es auf PCs möglich, mehrere Programme gleichzeitig zu benutzen (Multitasking).

Windows 95: Mit Windows 95 ist Microsoft der Durchbruch gelungen: Erstmals ist kein DOS mehr nötig, um mit Windows arbeiten zu können.

Windows XP: Microsoft schneidet alte Zöpfe ab und setzt vollständig auf 32-Bit-Architektur, was die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit deutlich erhöht.

Longhorn: Die nächste Generation soll nicht vor 2006, vielleicht auch erst 2007 auf den Markt kommen. Das Dateisystem basiert erstmals auf einer eigenen Datenbank.

[SP2]

Kostenloser Online-Virenscanner

Der Antiviren-Experte TrendMicro hat seinen Online-Virenscanner Housecall überarbeitet und nun komplett auf die Programmiersprache Java umgestellt. Java erlaubt, ein Programm auf unterschiedlichen Rechnerwelten (Windows, Apple, Linux) einzusetzen. Sofern der eigene PC nicht mit Java ausgerüstet ist, lässt sich Java jederzeit kostenlos unter https://www.java.com beziehen und einrichten.

Der kostenlose Virentest von Housecall erlaubt, den eigenen Rechner jederzeit auf Viren und Würmer zu untersuchen. Dazu muss der PC lediglich über einen Internetanschluss verfügen. Der Service ist kostenlos. Einfach die nachfolgende Adresse aufrufen, das Miniprogramm laden und von Housecall die Festplatte untersuchen lassen. Housecall ist stets auf dem neusten Stand, was neue Viren und Würmer anbelangt. Um das Programm auf den eigenen Rechner zu holen, werden größere Datenmengen übertragen. Eine schnelle Datenleitung ist von Vorteil.

https://de.trendmicro-europe.com/enterprise/products/housecall_launch.php

Recht praktisch ist auch der Service von Viking: Der Scanner zum Überprüfen des eigenen Rechners ist kostenlos. Er findet Viren, Würmer, Trojaner und andere Malware – zum Entfernen möglicher Schädlinge braucht man allerdings die kostenpflichtige Version, aber ein Gratis-Test kann nie schaden…

https://www.kostenloser-virentest.de

dns-ok.de prüft DNS-Einstellungen

Das ist schon ein besonders ungewöhnlicher Fall: Dass mit Trojaner fremde Computer gekapert werden, ist nicht weiter ungewöhnlich. Allerdings ist es neu, dass das FBI nach der Verhaftung von Internetkriminellen deren Server weiter betreibt – im Interesse der betroffenen User.

Rollen wir die Sache von hinten auf. Unter www.dns-ok.de kann man als Internetbenutzer rausfinden, ob der eigene Rechner betroffen ist, ob sich ein Rootkit eingenistet hat, das die DNS-Einstellungen manipuliert hat. Wurden Manipulationen vorgenommen, konnten die Betrüger die arglosen User auf betrügerische Seiten lotsen, unbemerkt, etwa um sensible Daten abzugreifen oder nicht erlaubte Produkte wie Medikamente zu verkaufen.

dns-ok.de dient nur einem Zweck: Herauszufinden, bin ich betroffen oder nicht. Es wird keine Software geladen, der Test geht blitzschnell. Erscheint ein grüner Balken, ist alles gut, der PC ist nicht infiziert. Erscheint ein roter Balken, ist man betroffen und sollte das Rootkit entfernen. Auf der Seite steht dann genau, wie man vorgehen sollte. Unter uns: Es wäre besser, gleich das Betriebssystem neu zu installieren, denn Rootkits zu entfernen ist äußerst schwierig und lästig.

Die Betrüger haben Server betrieben, um DNS-Anfragen (Webadresse wie www.schieb.de wird in die entsprechende IP-Adresse 87.106.214.224 umgewandelt) zu bearbeiten. Der Trick: Seriöse Webadressen wurden einfach umgeleitet auf betrügerische Angebote. Besonders schwierig, für arglose Benutzer, so etwas zu bemerken. Das FBI hat die Kriminellen dingfest gemacht, stand aber vor einem Probem: Wären die DNS-Server der Betrüger einfach abgeschaltet worden, wären alle Betroffenen augenblicklich komplett offline gewesen, denn DNS-Anfragen würden dann nicht mehr beantwortet.

Deshalb hat sich die Behörde entschlossen, die DNS-Server erst mal weiter zu betreibe, freilich ohne die Umleitung auf betrügerische Webangebote. Vorteil: Betroffene PCs können weiter online gehen. Nachteil: Sie merken gar nicht, dass sie betroffen sind. Deshalb gibt es jetzt den Text unter dns-ok.de.

Am 8. März will das FBI die DNS-Server abschalten, spätestens dann würde man merken, dass der eigene Rechner infiziert ist, weil er dann keine Antworten mehr vom DNS-Server bekommen und praktisch gar nicht mehr online gehen kann. Deshalb empfiehlt es sich, den eigenen Rechner rechtzeitig zu überprüfen und ggf. zu säubern.