Threema: Ein Messenger, der sich das Vertrauen verdienen will

Threema: Ein Messenger, der sich das Vertrauen verdienen will

Auch wenn die meisten WhatsApp benutzen: Es gibt viele andere gute Messenger. Die Macher von Threema – ein Schweizer Unternehmen – haben nun einen besonderen Weg beschritten: Sie haben den Quellcode von Threema öffentlich gemacht. Threema ist nicht der erste Anbieter mit dieser Idee. Doch es sorgt für Vertrauen, wenn der Quellcode offen ist.

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Vorsicht WhatsApp

Vorsicht WhatsApp

Ein Amtsgericht hat die in WhatsApp übliche Praxis, alle Kontaktdaten ungefragt an die Server von WhatsApp zu übertragen, als unrechtmäßig eingestuft. Im Grunde war das lange bekannt – nun ist es das erste Mal von einem Gericht festgestellt worden. Das wird Konsequenzen haben.

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WhatsApp Alternativen

WhatsApp Alternativen

Früher haben wir SMS verschickt, heute nutzen die meisten von uns WhatsApp. Keine andere Messenger-App wird derart häufig verwendet. Doch vergangene Woche hat WhatsApp neue Spielregeln bekanntgegeben: WhatsApp verrät Daten an die Facebook-Mutter. Das stört viele User – und die suchen jetzt nach Alternativen.

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WhatsApp Alternativen

WhatsApp hat uns alle im Griff

Mit der Messenger-App kann man wunderbar und kostenlos Nachrichten austauschen. Und obwohl es erhebliche Bedenken wegen der Datensicherheit gibt, verbreitet sich die mittlerweile zum Facebook-Konzern gehörende App im Eiltempo. Diese Woche hat WhatsApp ganz offiziell vermeldet: Eine Milliarde regelmäßige User. Aber was bedeutet diese Entwicklung für uns, die wir WhatsApp benutzen – oder eben noch nicht benutzen?

Wie ist es möglich, dass trotz aller Datenschutzbedenken so viele Menschen WhatsApp nutzen?
Da muss man wirklich staunen, das stimmt. Es gibt einige Gründe. Viele nutzen WhatsApp, weil es kostenlos ist: Man zahlt für die verschickten Nachrichten nicht. Man kann beliebig lange Nachrichten verschicken. Auch Fotos und Videos gehen. Man kann Sprachnachrichten versenden und Gruppen einrichten – all das ist mittlerweile deutlich komfortabler und vielseitiger als die SMS, das muss man schon sagen.

Doch der wohl wichtigste Grund ist mittlerweile: WhatsApp ist eine Art Quasi-Standard. Wer nicht bei WhatsApp ist, der wird schief angeguckt – zumindest in bestimmten Generationen ist das so. Vieles wird heute wie selbstverständlich über WhatsApp-Gruppen geregelt, etwa die Kommunikation in der Schulklasse – nicht nur bei den Schülern, auch bei den Eltern. Wer da nicht außen vor sein möchte, der muss WhatsApp installieren. Ein Gruppenzwang mit Folgen.
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Nun gibt es ja noch viele andere Messenger-Apps, viele davon sind deutlich sicherer als WhatsApp. Wieso sind die nicht erfolgreicher?
Auch Skype und der Facebook Messenger können sich nicht über mangelnde Akzeptanz beklagen. Doch die technisch gesehen überlegenen Apps, die vor allem in punkto Datenschutz deutlich besser sind, etwa Threema oder Telegram, haben nicht besonders viele Fans.

Dabei sind diese Apps auch kostenlos, sie sind nicht weniger komfortabel, sie verschlüsseln konsequent die Kommunikation und verschleiern sogar die Identität, wenn man das möchte. Doch diese Apps werden nur von vergleichsweise wenigen Menschen genutzt.

Wenn man diese Apps verwendet, bekommt man vielleicht zwei, drei Mal im Monat eine Nachricht – eben weil es so wenige Freunde gibt, die ebenfalls diese Apps benutzen. Das ist so, als ob man auf eine Party geht und in dem einen Raum stehen bleibt, in dem niemand sein möchte. Man ist allein. Deshalb hat WhatsApp eine Sargwirkung, der man sich nur schwer entziehen kann.

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Datenschutz. Der spielt bei WhatsApp keine besonders große Rolle – schließlich gehört WhatsApp zum Facebook-Konzern. Womit muss man rechnen, welche Daten werden gesammelt, was passiert damit?
Welche Daten genau von WhatsApp erhoben werden, weiß kein Mensch. Wir wissen aber, dass sie nicht besonders zurückhaltend sind. So werden die Kontakte aus dem Adressbuch ausgelesen und verwendet, zum Beispiel. WhatsApp kann genau feststellen, mit wem wir vernetzt sind, wie viel wir kommunizieren, wo wir uns aufhalten und vieles andere mehr.

Facebook ist ein Experte darin, solche Daten zu sammeln und auszuwerten. Man darf davon ausgehen, dass dem Unternehmen jede Menge Daten über Whatsapp-Benutzer vorliegen. Welche genau – das wissen wir aber nicht, denn das macht WhatsApp nicht öffentlich. Genau hier liegt das Problem: Mangelnde Transparenz.

WhatsApp ist ja mittlerweile komplett kostenlos – wie will der Betreiber jemals Geld verdienen?
Bis vor kurzem musste man 90 Cent pro Jahr bezahlen, je nachdem, wann man die App geladen und installiert hat. Diese Bezahlschranke hat WhatsApp aufgehoben, der Messenger ist  jetzt komplett kostenlos. Werbung wird einem in der App bislang nicht präsentiert. Die Betreiber haben andere Ideen, wie sie WhatsApp zu Geld machen wollen: Sie wollen Unternehmen die Möglichkeit geben, über WhatsApp mit uns zu kommunizieren.

Fluglinien könnten Gate-Änderungen per WhatsApp verkünden, die Bahn Verspätungen, und natürlich könnten auch Werbebotschaften verteilt werden – aber dann von den Unternehmen selbst und direkt. Man kann davon ausgehen, dass WhatsApp eine besondere Form von Gruppen einrichten wird, über die das technisch abgewickelt wird. Jeder User hat dann die Möglichkeit selbst zu entscheiden, in welchen Gruppen er sich aufhält, aber davon verspricht sich Betreiber Facebook gerade Umsätze in der Zukunft. Für die Unternehmen kann sich das rechnen, denn der Versand von SMS kostet schließlich auch Geld. Wenn der Versand von Whatsapp-Nachrichten nur etwas weniger kostet, ist das schon ein gutes Geschäft für die Unternehmen.

Wieso ist es problematisch, wenn alle über WhatsApp kommunizieren anstatt über SMS?
Das Problem ist: Der SMS-Standard wurde durch ein internationales Konsortium definiert, auch Veränderungen am SMS-Standard wurden immer gemeinschaftlich verabschiedet. Die Last wurde auf viele Schultern verteilt, Hunderte von Telcos in der ganzen Welt. Auch konnten Hunderte von Telcos an den SMS-Nachrichten verdienen. Wenn nun alle WhatsApp benutzen, ist alles in der Hand von einem Anbieter, einem kommerziellen Anbieter. Niemand kontrolliert den Anbieter.

Die durch den Dienst erzeugten Erlöse gehen komplett und ausschließlich an Facebook. Außerdem nimmt die Abhängigkeit zu. Wenn sich erst mal alle auf WhatsApp eingeschossen haben, kann der Anbieter die Spielregeln diktieren. Und bei Ausfällen sind gleich alle betroffen. WhatsApp kontrolliert sich selbst. Das ist nicht nur riskant, das ist unzumutbar.

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Benutzt Du WhatsApp?
Klar, ich bin schon allein aus beruflichen Gründen dabei. Aber ich gebe mein Adressbuch nicht her und verwende die App nur sehr selten. Vertrauliches verschicke ich mit Threema, oder mit anderen Werkzeugen. Sicher nicht mit WhatsApp. Mir wäre es lieber, es gäbe Alternativen.

Stiftung Warentest testet Messenger-Dienste

Stiftung Warentest testet Messenger-Dienste

Welche App ist die beste, wenn man mit Freunden Nachrichten austauschen möchte? Diese Frage stellen sich viele, wo Whatsapp von Facebook übernommen wird. Die Stiftung Warentest hat den Instant Messenger WhatsApp und vier bekannte Alternativen getestet.

Das Ergebnis: Nur die App Threema, die derzeit am meisten Zulauf von neuen Usern erfährt, bewerten die Tester als „unkritisch“. Der mit Abstand populärste Messenger WhatsApp selbst wird als „sehr kritisch“ eingestuft, ebenso der Blackberry Messenger und Line. Das aus Russland stammende, kostenlos erhältliche Telegram erhält das Urteil „kritisch“.

Stiftung Warentest hat vor allem überprüft, ob die Apps Nutzerdaten verschlüsseln und welche Informationen sie an wen übertragen. Bei der Bewertung stand also der Datenschutz im Vordergrund, nicht die Bedienbarkeit oder die Frage, ob und wie viele Menschen man mit der jeweiligen App erreicht. Threema ist für iOS und Android erhältlich und kostet 1,79 EUR im App-Store von Apple und Google.

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Stiftung Warentest testet Messenger-Dienste

Facebook kauft Whatsapp: Fragen und Antworten

Es ist der Deal der Woche und der größte Deal, den es je in der IT-Wirtschaft gegeben hat. 19 Milliarden Dollar blättert Facebook für Whatsapp hin. Eine eigentlich recht kleine Firma, es gibt sie erst seit fünf Jahren, und sie hat nur ein Produkt: Whatsapp. Die App hat es geschafft, das Kommunikationsverhalten zu verändern. Es werden immer weniger SMS verschickt, stattdessen Nachrichten über Whatsapp. Aber was bedeutet der Kauf konkret?

  • Facebook blättert einen enormen Betrag hin, um sich Whatsapp einverleiben zu können. Ist der Kaufpreis denn gerechtfertigt?

Die Frage ist schwer mit Ja oder Nein zu beantworten. Es ist unheimlich viel Geld. Aber wenn man bedenkt, dass Whatsapp jetzt schon 450 Millionen Mitglieder hat und jeden Tag eine Million dazu kommen, wir also Ende des Jahres wohl die Schwelle von einer Milliarde User durchbrechen, dann ist das immer noch viel Geld, aber angesichts dieser großen Zahl an Nutzern schon gar nicht mehr ungewöhnlich viel. Mark Zuckerberg wird sich gesagt haben: Lieber heute 19 Milliarden als morgen noch mehr – oder als hinzuschauen, wie sich die Konkurrenz die App einverleibt.

  • Rechnet sich das denn? Wie will Facebook das Geld wieder rein bekommen?

Mit den Gebühren, die Whatsapp-Nutzer bezahlen müssen, klappt das nicht. Bei Whatsapp zahlt man ja etwa ein Euro im Jahr. Es würde bei der aktuellen Zahl der User rund 45 Jahre dauern, bis das Geld wieder verdient ist. Das ist also nicht der Punkt. Facebook will sich einen Wachstumsmarkt sichern und will User haben, die Facebook verloren gegangen sind, das sind vor allem junge User, die sich von Facebook abgewandt haben. Die will Facebook nicht auf Dauer verlieren, daher die Akquisition.

  • Aber wie passt Whatsapp denn bei Facebook rein, Facebook hat doch schon einen Messenger!?

Stimmt, Facebook hat einen eigenen Messenger, nur ist der nicht besonders erfolgreich. Es ist klug, das einzusehen und dann irgendwann entsprechend zu handeln. Hat Google auch gemacht: Google Video konnte sich nie gegen Youtube durchsetzen, also hat Google Youtube einfach gekauft.

Whatsapp wird nach und nach in die Philosophie von Facebook integriert. Aber sicher nicht im Blitztempo und sicher auch nicht mit der Brechstange. Das hat Facebook mit Instagram auch nicht gemacht. Whatsapp bleibt erst mal eigenständig, aber natürlich werden Verzahnungen mit Facebook eingeführt. Zugriff auf die Facebook-Adressbücher wird es bestimmt schon sehr schnell geben.

  • Jetzt warnen Datenschützer davor, durch die Übernahme von Facebook könnte Whatsapp in Sachen Datenschutz noch problematischer werden. Wieso?

Es liegt auf der Hand, dass Facebook die Nutzerdaten auswerten wird, denn einen anderen Weg, mit Whatsapp genügend Umsatz zu machen, gibt es kaum. Ich glaube nicht, dass Facebook jetzt sofort anfängt und Anzeigen in Whatsapp präsentiert. Aber Facebook könnte registrieren, wann ich wo gewesen bin – und auch mit wem. Solche Daten sind für Facebook interessant, es erlaubt präziser auf meine Bedürfnisse zugeschnittene Werbung. Möglich sind auch neue Werbeformen, die früher oder später auf Whatsapp erscheinen. Das probiert Facebook bei Instagram auch gerade aus: Da können Firmen dafür bezahlen, dass Werbung in Form von Fotos in die Timelines der User gespült wird. Sicher ist: Facebook wird sich etwas einfallen lassen – und zurückhaltend in Sachen Datenauswertung ist Facebook bekanntlich nicht.

  • Aber hat es nicht auch etwas Gutes, wenn alles unter einem Dach ist? Dann müssen Datenschützer nicht mit 100 Firmen verhandeln, sondern nur mit einer.

Es ist zweifellos so, dass an Facebook künftig höhere Erwartungen in Sachen Datenschutz gestlelt werden als an ein kleines Unternehmen. Auch sind die Strafen für mögliche Vergehen bei großen Unternehmen höher. Facebook ist eher gezwungen, auf Datenschutz und Sicherheit zu achten. Es könnte sich also auch positiv auswirken – man wird sehen.

  • Was ist, wenn jemand sich jetzt mit Whatsapp unwohl fühlt. Gibt es Alternativen?

Die gibt es durchaus. Ich möchte da Threema empfehlen. Eine App, die es für Android und iPhone gibt und etwas unter zwei EUR kostet. Threema wurde in der Schweiz entwickelt, es steckt keine große Firma dahinter, die Daten abgreifen könnte. Und das wäre auch schwierig, denn bei Threema werden alle Nachrichten verschlüsselt übertragen, die Schlüssel generiert und verwendet man selbst. Die Verschlüsselung findet im Gerät statt. Der Betreiber kann nichts mitlesen. Das gilt auch für die vorhandenen Kontakte.

Eine andere Alternative ist Telegram. Eine App, die kostenlos ist – und als OpenSource vorliegt. Jeder kann also reinschauen. Auch hier werden die Nachrichten auf Wunsch verschlüsselt übertragen. Kontakte stellt man selbst her. Und: Man kann Nachrichten mit einem Verfallsdatum versehen, dann werden sie nach 5 Sekunden, Minuten, Stunden oder auch nach einem Tag automatisch wieder gelöscht. Auch auf dem Gerät des Empfängers. Nachrichten werden wieder flüchtiger.

  • Nutzen diese alternativen Apps denn viele?

Bislang nutzen eher wenige Menschen die alternativen Apps. Aber seit zwei Tagen haben Threema und Telegram enormen Zulauf. Die User-Zahl hat sich verdoppelt. Aber es bleibt natürlich so. dass man die meisten Leute auf Whatsapp findet und nicht in den anderen Diensten. Wenn man darauf aus ist, möglichst viele Kontakte zu haben, führt – zumindest derzeit – kein Weg an Whatsapp vorbei.

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