Internet Explorer 8 (IE8) in deutsch verfügbar

IE8 Microsofts Internet Explorer ist populär – und auch wieder nicht. Klingt verwirrend? Aber genau so ist es: Auf der einen Seite wird kein anderer Browser von so vielen Menschen benutzt wie der Internet Explorer. (Klar, schließlich ist jeder Windows-Rechner serienmäßig damit ausgestattet, das sorgt schon für die Pole Position.) Jetzt hat Microsoft die erste deutschsprachige Betaversion des Internet Explorer 8 gezeigt – und damit sollen viele Probleme der Vergangenheit angehören.

Eigentlich jeder, der Webseiten oder Onlineshops programmiert, flucht auf den Internet Explorer. Denn Microsofts Browser tanzt aus technischer Sicht gerne etwas aus der Reihe – und zeigt Webseiten komplett anders an als andere gängige Browser wie Firefox, Safari oder Opera. Ein Albtraum für jeden Webentwickler, da er seine Webseiten auf mehreren Browsern testen und womöglich für jeden Browser separat optimieren muss.Der Softwareriese ist sichtlich bemüht, das nun zu ändern. Auf einer kleinen Veranstaltung in Hamburg am Montagabend (07.04.08) hat das Unternehmen eine erste Version des neuen Internet Explorer 8 gezeigt. Eine Betaversion, also im Vorab-Teststadium. Und siehe da: Der IE8 kann sich wie der Internet Explorer 7 verhalten – oder wie ein standardkonformer Browser, der Webseiten so darstellt wie andere Browser auch. Das funktioniert schon jetzt ganz gut – und soll bis zur endgültigen Version, die allerdings erst in einem halben Jahr erwartet wird, noch besser werden. Entwickler sind angetan davon, denn das bedeutet deutlich weniger Arbeit und auch weniger Frust für die Benutzer. Zumindest in Zukunft.

Es gibt aber auch einige interessante neue Funktionen. Ein kleines, aber feines Detail im Internet Explorer 8 ist zum Beispiel das so genannte „Domain Highlighting“: Microsofts neuer Browser markiert in der Adresszeile die Domain der angesurften Webseite. Der Benutzer kann so mit einem Blick erkennen, auf welcher Webseite er sich eigentlich gerade befindet. Das ist deswegen praktisch, weil Betrüger gerne besonders lange Internetadressen generieren, die so aussehen, als ob man auf einer vertrauenswürdigen, seriösen Webseite vorbei surft, in Wirklichkeit wird aber eine betrügerische Webseite angesteuert. Dank Domain Highlighting lässt sich das nun besser erkennen.

Ganz neu sind zwei Funktionen, die Microsoft Webslices und Activities nennt. Webslices sind gewissermaßen dynamische Lesezeichen mit Vorschau-Funktion. Einmal angelegt, lässt sich eine Webseite oder ein Detail einer Webseite im Blick behalten. Auf diese Weise kann man zum Beispiel eine eBay-Auktion überwachen oder die Wettervorhersage abrufen, ohne die eigentliche Webseite verlassen zu müssen. Die Preview erscheint als „Activity“ in der Favoriten-Liste. Activities hingegen erlauben, Daten aus einer Webseite zu übernehmen und woanders zu übernehmen und ermöglichen so zum Beispiel das bequeme und schnelle Nachschlagen in Online-Nachschlagewerken oder Onlineshops. Wo man früher mit „Copy and Paste“ Texte markieren, kopieren und übernehmen musste, reicht jetzt ein Rechtsklick – und man kann woanders nachschlagen. Praktisch.

Nun sind die beiden Funktionen eine Erfindung von Microsoft und es würde wenig Sinn machen, wenn es WebSlices und Acitivities nur für IE-Benutzer gäbe. Doch schon jetzt gibt es Erweiterungen für Firefox, die dasselbe auch für den quelloffenen Browser anbieten.

Die deutschsprachige Betaversion von IE8 kann kostenlos auf der Microsoft Homepage geladen werden. Gedacht ist die Beta für Entwickler und Neugierige. „Normale“ Benutzer sollten derzeit noch keinen Umstieg erwägen, das ist zu früh.

Unterm Strich kann man sagen: Gut ist, dass sich Microsoft spürbar bemüht, den Internet Explorer (aber auch einige andere Produkte) an allgemein gültige Standards anzupassen.

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