So kommen die Pixel auf’s Papier

von | 30.03.2005 | Tipps

Moderne Digitalkameras passen heute in jede Jackentasche und sind ruckzuck knipsbereit: Einschalten, Motiv aussuchen, Auslöser betätigen – schon erscheint das Foto im Minidisplay. Praktisch. Allerdings macht es auf Dauer keinen Spaß, die Bilder ausschließlich in der Kamera zu begutachten.

Darum landen die Aufnahmen früher oder später auf der Festplatte. Sind sie dort erst mal gespeichert, kann der PC-Benutzer sie bequem sichten, ordnen, zuschneiden und kleinere Fehler korrigieren. Moderne Foto-Software hilft dabei, rote Augen zu entfernen, den Bildkontrast zu optimieren oder Kratzer verschwinden zu lassen. Spezielle Filter und Effektknöpfe machen aus Schnappschüssen auf Knopfdruck witzige Zerrbilder.

Abzüge von den Fotos herstellen

Irgendwann müssen die Bilder dann aber endlich aufs Papier. Nur so lassen sie sich herum reichen, einrahmen oder ins Album kleben. Was allerdings bleibt, ist die Qual der Wahl: Die Bilder selbst ausdrucken oder Abzüge im Fotolabor bestellen? Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

Größter Vorteil des „Heimlabor“: Wer seine Fotos auf dem eigenen Tintendrucker ausgibt, kann sie schon Minuten später in den Händen halten. Vorausgesetzt, es ist genügend Tinte im Tank und das passende Spezialpapier vorrätig (siehe Kasten), denn auf Normalpapier wirken Fotos eher blass und stumpf. Nur auf teurem Fotopapier machen digitale Aufnahmen eine gute Figur.

Moderne Fotodrucker liefern heute erstaunlich gute Bilder

Moderne Tintenstrahldrucker mit dem Zusatz „Foto“ leisten heute erstaunliches: Sie bedrucken das eingelegte Fotopapier flüsterleise und spucken nach ein, zwei Minuten qualitativ hochwertige Fotos aus. Auf den ersten Blick sind kaum Unterschiede zu Abzügen aus dem Fachlabor zu erkennen. Allerdings ist Vorsicht angebracht: Es dauert eine Weile, bis die Tinte getrocknet ist. Wer nicht aufpasst, verwischt das frisch gedruckte Bild – und muss nicht nur die Hände waschen, sondern noch mal drucken.

Mancher Fotofreund fühlt sich in der eigenen „Dunkelkammer“ allerdings überfordert. Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten und Optionen in moderner Druck-Software lassen sich nur mit einiger Übung korrekt beantworten. Außerdem muss das Papier korrekt eingelegt werden, die Düsen im Drucker bedürfen einer regelmäßigen Reinigung.

Wichtig: Auf die Kosten achten

Auch die Kosten sind nicht ohne. Früher oder später stellt jeder Fotofan fest, wie teuer es kommt, die Bilder zu Hause auszudrucken. Zwar sind die Drucker selbst recht günstig. Einsteigermodelle kosten deutlich unter 100 Euro, gute Modelle zwischen 100 und 200 Euro. Selbst für Spitzengeräte verlangen die Hersteller maximal 350 Euro.

Richtig teuer hingegen ist das für die Abzüge notwendige Verbrauchsmaterial, also Tinte und Spezialpapier. 20 bis 45 Euro für eine einzige Tintenfüllung, zumindest die vom Druckerhersteller, sind keine Seltenheit. Tinte von anderen Herstellern oder Nachfüllsets sind zwar deutlich günstiger, gehen aber auch schnell ins Geld. Noch kostspieliger ist das spezielle Fotopapier (siehe Kasten), das die Kosten in Schwindel erregende Höhen treibt.

Ein Foto in Standardgröße (10×15 Zentimeter) kostet zwischen 50 und 80 Cent für Tinte und Papier – pro Abzug! Fehlversuche nicht eingerechnet. Wer bei seinem Tintendrucker einen Abzug in DIN-A4-Format in Auftrag gibt, ist laut Fachzeitschrift Chip sogar „schnell 1,85 bis 2,40 Euro“ los.

Profilabors liefern die Bilder deutlich günstiger

Professionelle Fotolabors liefern die Papierabzüge deutlich günstiger und vor allem in besserer Qualität. Je mehr Fotoabzüge hergestellt werden sollen, um so eher lohnt es sich, die Bilder ins Labor zu geben. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine ist, den Speicherchip aus der Kamera zu nehmen und damit in ein Fotogeschäft zu gehen. Viele Fachhändler haben heute Lesegeräte im Geschäft und können die Bilder direkt vom Chip übernehmen. Oft können die Kunden an speziellen Terminals sogar bequem die Bilder auswählen, von denen Fotoabzüge gewünscht sind.

Selbst Foto-CDs herstellen

Ebenfalls möglich: Selbst eine Foto-CD herzustellen und diese im Fachgeschäft abzugeben oder einzusenden. Das lohnt sich vor allem, wenn eine sehr große Zahl von Bildern entwickelt werden soll. Der bequemste und schnellste Weg aber geht übers Internet: Es gibt zahllose virtuelle Fotolabors im Web, die rund um die Uhr Digitalfotos entgegen nehmen. Ein Klick auf „Hochladen“, schon lassen sich bei Anbietern wie ofoto.de, bilder-planet.de, Pixum.de oder dm-digifoto.de einzelne Bilder oder komplette Alben von Festplatte zum Anbieter überspielen. Auch Webportale wie Yahoo, MSN oder Web.de bieten auf ihren Portalseiten mittlerweile Fotoabzüge an.

Mit einer DSL-Leitung klappt die Übertragung recht schnell. Wer jedoch nur mit Modem oder ISDN online geht, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen – und auf höhere Übertragungskosten. Fotos sind speicherhungrig und brauchen entsprechend lange, um hochgeladen zu werden. Immerhin zeigen einem die meisten Onlineshops, wie lange die Übertragung dauert. Und: Sind die Fotos erst mal hochgeladen, bleiben sie oft für mehrere Monate im Web gespeichert. Familie und Freunde können sich die Bilderalben dann online anschauen – und auf Mausklick ebenfalls bequem Abzüge ordern.

Kleine Extras: Mauspads, Tassen, Puzzles…

Längst lassen sich in den meisten Online-Fotolabors nicht nur Papierabzüge bestellen, sondern auch Mauspads, Tassen, T-Shirts, Kalender oder Kappen mit den Fotos bedrucken.

Wer Fotos per Internet überträgt, sollte unbedingt darauf achten, dass die Bilder in bestmöglicher Qualität gespeichert und abgeliefert werden. Das bedeutet zwar größere Bilddateien und längere Übertragungsraten, aber auch eine bessere Bildqualität. Deshalb beim Speichern der Bilder auf jede Form von „Kompression“ verzichten und auch nicht verkleinern.

Die Software der virtuellen Fotolabors wird immer ausgefeilter. Wer regelmäßig Kunde bei einem Fotolabor ist, lädt am besten eine Spezial-Software auf seinen Rechner und kann so noch komfortabler Bilder hoch laden, Alben verwalten und Abzüge bestellen. Die Software teilt dem Fotografen sogar mit, bei welchen Papiergrößen sich gute Abzüge herstellen lassen – und wo es aufgrund der Bildauflösung zu Schwierigkeiten kommen könnte. Denn: Je größer der Papierabzug, desto mehr Megapixel sind nötig.

Online die Bilder bearbeiten

Bei einigen Anbietern wie Ofoto oder Bilderplanet lassen sich die Bilder sogar online bearbeiten oder retuschieren, in einem gewissen Umfang. Bei einigen Anbietern kann der Kunde selbst online den Bildausschnitt bestimmen, der später auf Papier zu sehen sein soll. Denn während die meisten Digitalkameras Bilder im Format 4:3 aufnehmen, sind viele Papierformate im Format 3:2, wie es bei Fotokameras mit Film üblich ist. Die Folge: Teile des Digitalbilds gehen verloren, werden automatisch abgeschnitten.

Die Kosten für online bestellte Papierabzüge sind erschwinglich. Im Internet gibt es Fotoabzüge bereits ab 8 Cent pro Bild. Es gibt allerdings gewaltige Preisunterschiede: Wo der eine Anbieter nur 9 Cent pro Bild verlangt, berechnet ein anderer 19 oder 25 Cent. Erhebliche Unterschiede gibt es auch bei den Lieferzeiten sowie den Versandkosten. Bei einigen Anbietern sind die Fotos schon zwei Tage später im Briefkasten, andere lassen sich eine Woche Zeit. Praktisch: Wer bei DM-Digifoto bestellt, kann die Fotos auch in einem Drogeriemarkt abholen – und spart die Portokosten.

Kunden sollten jedenfalls sorgfältig die Preise vergleichen. Am bequemsten geht das mit einem Online-Preisvergleicher wie https://www.billige-fotos.de. Wer hier die Anzahl der Bilder, das gewünschte Bildformat und die Lieferzeit auswählt, erfährt Sekunden später, was die Bestellung bei den einzelnen Anbietern kosten würde – und wer am günstigsten liefert.