0190 ist tot, es lebe 0900

von | 25.12.2005 | Tipps

Rufnummern, die mit „0190“ beginnen, bedeuten allzu oft Ärger. Denn hinter solchen Rufnummern verbergen sich bekanntlich kostspielige Mehrwertdienste. Eigentlich für seriöse Anbieter gedacht, wurden diese 0190-Nummern vor allem von Dialern ausgenutzt. Kosten von mehreren Euro pro Minute bis zu mehreren Hundert Euro pro Einwahl war die Folge. Zum Leidwesen der Betroffenen. Zum Jahresende 2005 wird die Vorwahl 0190 deshalb endgültig eingestellt.

Aber eingestellt bedeutet nicht ersatzlos gestrichen. Dafür gibt es nun die Vorwahl 0900, die grundsätzlich ganz ähnlich funktioniert, aber strenger kontrolliert werden soll. So ist es zum Beispiel nicht mehr erlaubt, eine 0900-Nummer unterzuvermieten. Bei der 0190 eine beliebte Methode, den wahren Täter zu verschleiern. Bei 0900-Nummern ist immer klar, wer die Hand aufhält. Unter https://www.bundesnetzagentur.de lässt sich der Betreiber durch Eingabe der Rufnummer bequem ermitteln.

Wichtig: Die Ziffer nach der 0900 macht deutlich, um welche Art von Mehrwertdienst es sich handelt. Welche Kosten dabei entstehen, ist allerdings nicht klar. Denn die sind bei 0900-Nummern frei tarifierbar, auf gut Deutsch: Der Betreiber kann die Kosten nahezu beliebig festlegen. Allerdings muss er sie vorher aber auch nennen, etwa in einer Ansage. Deshalb bei einem Anruf unbedingt auf diese Preisansage hören.

(0)900-1: Informationsdienste

(0)900-3: Unterhaltungsdienste

(0)900-5: sonstige Dienste (etwa Erotik)

(0)900-9: Dialer-Einwahlen (seit 14. Dezember 2003)

Ebenfalls wichtig: Wer bislang alle 0190-Nummern auf seinem Telefonanschluss hat sperren lassen, kann beruhigt sein. Dann werden auch die 0900-Nummern gesperrt. Wer jedoch nur eine Auswahl von Rufnummern mit der Vorwahl 0190 hat sperren lassen, muss diese Sperrung bei seinem Netzbetreiber erneuern und auf die 0900-Nummern erweitern.