Linux im Alltags-Test: Knoppix und Ubuntu

Die Sicherheitslücken in Microsofts Betriebssystem Windows, die vergangene Woche bekannt geworden sind, halten Computerbenutzer auch diese Woche noch in Atem. Jetzt sind erste Trojaner entdeckt worden, die sich die Sicherheitslücken in Windows zunutze machen.

Betroffen von Sicherheitsproblemen, so scheint es, sind immer wieder nur Windows-Benutzer. Das überlegt manch einer: Lohnt vielleicht der Umstieg auf Linux. Das kostenlos erhältliche Betriebssystem verspricht sicherer zu sein. Ein Alltagstest.

Tux ist das offizielle Maskottchen für Linux. Der Sympathieträger wirbt für das freie, kostenlos erhältliche Betriebssystem – und ist überall zu sehen, oft auch als Bestandteil der Logos von Linux.

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Lange Zeit galt Linux als Betriebssystem für Fachleute, als kompliziert und schwer zu bedienen. Das ist Geschichte. Denn heute ist Linux optisch eigentlich kaum noch von Windows zu unterscheiden.

Linux hat sich in den letzten zwei, drei Jahren wirklich enorm weiter entwickelt. Es ist einfacher und komfortabler geworden, und damit durchaus eine Alternative zu Windows. Erst recht, weil Linux ja kostenlos zu haben ist. Viele Computerbenutzer sind zwar neugierig, aber nur wenige probieren Linux tatsächlich aus. Viele scheuen die Mühe, Linux auf dem PC einzurichten.

Knoppix: Linux ohne Installation und Risiko ausprobieren

Muss aber auch gar nicht sein. Man kann Linux nämlich unverbindlich und risikolos ausprobieren. Ich empfehle da Knoppix. Das ist ein Linux zum Testen. Windows kann auf dem Rechner bleiben. Und trotzdem kann man mal in die Linux-Welt eintauchen.

Die Idee von Knoppix ist wirklich gut: Wer einen Windows-Rechner hat, muss nichts von der Festplatte werfen oder umstellen. Einfach die vorher vorbereitete Knoppix-CD ins Laufwerk legen. Den Rechner neu starten. Und wenig später meldet sich dann Knoppix auf dem Bildschirm. Das ist eine Spezialversion von Linux, die sich von CD starten lässt.

Besonders schnell ist Knoppix zwar nicht, weil immer alles von CD kommt. Doch dafür muss man nichts installieren. So kann wirklich jeder Linux mal ausprobieren.

Zu bekommen ist Knoppix im Internet. Wer Erfahrung hat, kann die nötigen Dateien aus dem Netz laden. Kostenlos. Damit lässt sich dann eine CD brennen. Fertig. Wer Musik-CDs brennen kann, der bekommt auch das hin. Wer mit so etwas keine Erfahrung hat, kann im Web aber auch für wenige Euro eine fertige CD bestellen. Die CD kommt dann per Post nach Hause.

Knoppix eignet sich wirklich prima zum Ausprobieren. Wer Linux dauerhaft benutzen möchte, kommt nicht drum herum, Linux auf der Festplatte zu installieren. Und da wird es dann auch schon ein bisschen kompliziert. Denn: Es gibt nicht ein Linux, sondern ganz viele. Verschiedene Anbieter haben unterschiedliche Pakete geschnürt, mit Namen wie Suse, Debian oder Ubuntu, um nur einige zu nennen. Qual der Wahl also.

Ideales Linux für Einsteiger: Ubuntu

Mein Tipp: Einsteiger sollten sich für Ubuntu entscheiden. Denn diese Linuxversion ist wirklich gut gelungen und funktioniert auch mit fast allen PCs. Ubuntu ist relativ einfach zu bedienen, zuverlässig – und optisch ansprechend.

Was mir an Ubuntu wirklich sehr gut gefällt: Es ist schnell installiert, kommt mit fast jeder Hardware klar – und ist trotzdem angenehm komfortabel. Einmal mit dem Internet verbunden, lassen sich bequem und schnell Pakete nachladen. Etwas Software oder zusätzliche Module, die das Betriebssystem erweitern. Das geht schnell und ist einfach. Wirklich gelungen.

Auch Ubuntu gibt es natürlich kostenlos im Netz. Zum Herunterladen und Selbstbrennen – oder als fertige CD zum Bestellen. Ebenfalls für wenige Euro.

Softwareauswahl für Linux

Ganz allgemein lässt sich sagen: Viele Programme, die man kennt und schätzt, gibt es mittlerweile auch für Linux. Zum Beispiel das beliebte Google Earth. Auf den ersten Blick sind kaum Unterschiede zu Windows zu erkennen.

Linux selbst ist serienmäßig mit jeder Menge Software ausgestattet. So ist zum Beispiel ein komplettes Büropaket dabei, bekannt als OpenOffice. Mit komfortabler Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Grafikprogramm und mehr. Alles dabei – zum Nulltarif. Und was fehlt, kann man sich meist kostenlos im Internet besorgen.

Sicher surfen: Linux und das Internet

Größter Pluspunkt von Linux: Die Sicherheit. Die meisten Viren, Würmer und Trojaner können Linux nichts anhaben. Das bedeutet zwar keinen 100-prozentigen Schutz, aber man surft auf jeden Fall sicherer. Linux eignet sich hervorragend zum Surfen.

Die meisten Linuxversionen sind mit Browser und E-Mail-Software ausgestattet. Damit lässt es sich wunderbar arbeiten.

Mangelnde Hardwareunterstützung

Größter Nachteil: Nicht jede Hardware wird unterstützt. Wer Zusatzgeräte wie zum Beispiel Drucker oder Webcams anschaffen will, muss vorher genau hinschauen, ob die mit Linux klarkommen. Oft ist das nicht der Fall, vor allem bei etwas ausgefalleneren Geräten. Dann heißt es: Im Internet nach Lösungen suchen. Für Frickler nicht weiter problematisch, aber wer mit seinem Rechner nur arbeiten möchte, der ist aufgeschmissen.

Außerdem ist die Softwareauswahl für Windows nach wie vor deutlich größer, vor allem in Sachen Spiele, Unterhaltung und Lernsoftware. Linux hat da zwar aufgeholt, aber die Windows-Welt ist vielfältiger.

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