Wikiasari: Gemeinsam suchen und finden

von | 18.02.2007 | Tipps

Nicht immer liefert die Suchmaschine des Vertrauens optimale Ergebnisse. Das soll sich ändern: Wikipedia-Erfinder Jimmy Wales tüftelt an einer neuen Suchmaschine, die bessere Ergebnisse präsentieren soll. Wieder mal müssen die User die Ärmel hochkrempeln. Sie sollen mitmachen.

In Insiderkreisen wird Jimmy Wales regelrecht verehrt – für seine Ideen. Schließlich hat der Mann das Onlinelexikon Wikipedia erfunden. Auch wenn Wikipedia keineswegs unumstritten ist: Es hat definitiv die Welt der Lexika verändert. Dank Wales schlagen immer mehr Menschen online nach – und bringen ihr Wissen mitunter sogar selbst mit ein. Kostenlos. Fast jedes Kind kennt heute Wikipedia. Chapeau, Mister Wales!

Wikiasari will das Suchen im Web verbessern

Das weckt die Neugierde, was so einer wie Wales als nächstes plant. Die Antwort: Wikiasari. Klingt wie ein asiatischer Reiswein, soll aber Google und Co. das Fürchten lehren. Denn Wales bringt eine ganz neue Art von Suchmaschine an den Start. Eine Suchmaschine, die zuverlässigere Ergebnisse liefern soll. Ähnlich wie Wikipedia soll Wikiasari vom Mitmachen leben: User aus aller Welt füttern den Suchdienst mit nützlichen Infos. Anders als Wikipedia soll Wikiasari allerdings Geld abwerfen: Werbung macht’s möglich.

Das Konzept hinter dem neuen Suchdienst klingt erst mal überzeugend: Während bei Google, Yahoo und Co. Computerprogramme die Qualität und Relevanz einer Webseite ermitteln, soll Wales Suchmaschine auch die Einschätzung und Bewertungen der Benutzer berücksichtigen. Motto: Was viele gut finden, hat eine bessere Chancen auf die guten Ränge. Klingt zweifellos gut – aber bringt es uns wirklich weiter? Wenn viele eBay gut finden, müssten eBay-Angebote folgerichtig gut platziert werden. Ob das im Sinne von Jimmy Wales ist, der sich vor allem an kommerziellen Angeboten in den Suchergebnissen stört, darf bezweifelt werden.

Kommerzielle Angebote in Suchergebnissen

Denn nicht alle empfinden kommerzielle Angebote im Suchergebnis als Störfaktor. Im Gegenteil: Wer gerade auf der Suche nach einem günstigen Anbieter für ein Produkt ist, dürfte dankbar für passende Treffer sein. Was deutlich macht: Es ist alles andere als leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen – ob mit oder ohne menschliche Hilfe. Abgesehen davon: Wenn die User Webangebote bewerten können, motiviert das zu Manipulation. Ganz sicher wird es im Web Aufforderungen geben, ein Webangebot gut oder schlecht zu bewerten, je nachdem. Auch Roboter sind denkbar, die automatisch abstimmen.

Ich bin kein Pessimist! Ich bin nur skeptisch – und gespannt, wie die Suchmaschine von Jimmy Wales am Ende tatsächlich aussehen – und vor allem: funktionieren – wird. Denn natürlich wünsche auch ich mir optimale Suchergebnisse. Im Idealfall sind die ersten drei Fundstellen genau das, wonach ich suche. Doch dafür müsste eine Suchmaschine fast schon Gedanken lesen können und sich außerdem wirklich prima auskennen im Web.

Wikiasari – ist auch schon wieder Geschichte

Ein Wort noch zum Namen (bevor Beschwerden per E-Mail kommen): Wiki ist hawaiianisch und bedeutet so viel wie „schnell, schnell“, während „asari“ das japanische Wort für „Herumstöbern“ ist. Wikiasari verspricht also schnelles Stöbern. (Nicht schnelles Finden.) Aber eigentlich muss man sich das gar nicht merken. Denn mittlerweile nennt sich das Projekt offiziell „Search Wikia“. Und auch das nur übergangsweise. Bis ein anderer Name gefunden wurde. Schon das scheint also schwer genug.

Search Wikia: Projektbeschreibung (engl.)

https://search.wikia.com/wiki/Search_Wikia

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