So schützen sich Firmen vor Know-how-Diebstahl

Mittelständische Unternehmen werden immer häufiger Opfer von Wirtschafts- und Konkurrenzspionage. Per Internet und Mobilfunk versuchen Spione, an fremdes Know-how zu kommen. Die nordrhein-westfälische Landesinitiative »secure-it.nrw« sagt, wie sich Firmen schützen können. IT-Sicherheit ist dabei eine wichtige Voraussetzung.

Durch Wirtschaftsspionage entsteht in Deutschland jährlich ein Schaden zwischen 20 bis 40 Milliarden Euro – so die Expertenschätzung auf einer von der nordrhein-westfälischen Landesinitiative »secure-it.nrw« unlängst durchgeführten Informationsveranstaltung für mittelständische Unternehmen.

„Gefährdet sind vor allem Branchenführer, Unternehmen mit herausragendem Know-how, spezialisierte Zulieferfirmen und Technologiezentren“, berichtet Thomas Faber, Leiter der vom NRW-Innovationsministerium geförderten und bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg angesiedelten Initiative. „Die Spione nutzen für ihre Attacken vor allem die neuen Möglichkeiten der Informationstechnologie“, so Faber. Er rät Firmen deshalb, bei ihren Maßnahmen für mehr IT-Sicherheit auch diesen Aspekt zu berücksichtigen.

Das sind die neuen Tricks der Wirtschaftsspione

Trojaner auf dem Speicherstick: USB-Sticks mit Speichervolumen im Gigabereich werden zunehmend auf Messen und bei Veranstaltungen als Werbegeschenke verteilt. Mitarbeiter setzen sie an ihren Firmen-PCs ohne Bedenken zum Speichern und Übertragen von Dateien ein. Spione nutzen die Leichtfertigkeit, indem sie den Stick mit einem Trojaner infizieren. Der nistet sich im Firmen-Netzwerk ein und liefert den Wirtschaftsspionen fortan unbemerkt vertrauliche Firmendokumente per Internet. Tipp: Neue USB-Sticks vor der ersten Datenspeicherung mit einem aktuellen Virenschutzprogramm überprüfen oder formatieren.

Hinterhalt per Handy: Handelsübliche Mobiltelefone werden übers Internet auch als so genannte Überwachungshandys angeboten. Die lassen sich per Anruf von außen unbemerkt aktivieren (das Display bleibt dabei dunkel), geben den Standort des Trägers bekannt, leiten eine gewählte Telefonnummer per SMS automatisch zur Info an einen Dritten weiter, lassen den Spion bei ausgewählten Telefonaten mithören. Tipp: Wer von Dritten ein Handy geschenkt bekommt, sollte wachsam sein. Im Zweifelsfall von einem Fachbetrieb die darauf vorhandene Mobilfunk-Software vollständig löschen und eine Original-Software neu aufspielen lassen.

Datenklau beim Internet-Telefonat: Immer mehr Unternehmen nutzen die Internettelefonie als kostengünstige Alternative zum Festnetztelefon (Voice over IP – VoIP). Wer an den Gesprächs-Informationen interessiert ist, kann die digitalen Datenpakete leicht auffangen, umleiten oder manipulieren. Tipp: VoIP nur innerhalb eines per Firewall und Virenschutz abgesicherten Firmennetzes einsetzen oder bei einer Übertragung per Internet – beispielsweise für Gespräche zwischen Filialen – über ein Virtual Private Network (VPN) abschotten.

Weitere Infos enthält der „Sicherheitstipp April“ unter https://www.secure-it.nrw.de

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