Alle sollen mitmachen: Crowdsourcing

Die Webgemeinde hat mal wieder ein neues Wort erschaffen – und füllt es gerade eifrig mit Leben. Dieses Wort ist Crowdsourcing. Man könnte das mit „die Masse als Quelle“ übersetzen und läge damit gar nicht mal so falsch. Denn es geht darum, dass sich immer öfter Menschen über das Internet organisieren, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, eine Sache voranzutreiben.

Im Gegensatz zum allgemein bekannten Outsourcing wird beim Crowdsourcing die Arbeit an eine engagierte, aber anonyme Masse vergeben, die „Crowd“. Bestes Beispiel dafür, dass das durchaus funktionieren kann, ist Wikipedia. Das Online-Nachschlagewerk kann nur deshalb kostenlos sein, weil Heerscharen von Menschen in aller Welt das Lexikon mit viel Aufwand und Begeisterung pflegen. Das klappt bekanntlich sogar ziemlich gut.

Mittlerweile entstehen durch diese Art der kollaborativen Arbeit aber auch kreative Werke, sogar Filme, kurze Animationsfilme wie Big Buck Bunny oder – ganz neu – Live Music . Live Music ist ein 5-minütiger Animationsfilm, der ohne jedes Budget entstanden ist. Eine Liebesgeschichte, in der Musikinstrumente die Hauptrolle spielen. Es gibt jede Menge Musik zu hören – aber aucn zu lachen, denn wie es sich für einen Animationsfilm gehört, ist natürlich viel Humor im Spiel.

Ein über den Onlinedienst Facebook verbundenes Team hat den Film in monatelanger Arbeit hergestellt. Doch damit nicht genug: Jeder Facebook-Benutzer konnte mitgestalten, den Plot bewerten oder einzelne Szenen des Films. Auf diese Weise ist eine Art demokratischer Kurzfilm entstanden. Das Ergebnis ist immerhin so gut, dass ein renommierter Filmverleiher wie Tristar den Film übernommen hat und ihn ab Thanksgiving als Vorfilm zum Animationsfilm „Planet 51“ in die Kinos bringt.

Andere Crowdsourcing-Projekte haben nicht ganz so gut funktioniert. So wollte ein US-Verlag mit A Million Penguins einen Mitmach-Roman an den Start bringen. Doch die Hobbyautoren sind im Web übereinander hergefallen, haben ihre Texte im Minutentakt gegenseitig verändert. Das Ergebnis war nicht zu gebrauchen, das Projekt wurde nach drei Wochen vorzeitig beendet.

Dennoch: Projekte wie Wikipedia, Big Buck Bunny, Live Music und viele andere zeigen (übrigens auch die vielen OpenSource-Projekte), dass durchaus etwas Gutes und Interessantes entstehen kann, wenn die richtigen Leute sich zusammentun.

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