CyberCommand soll Cyberkriminelle ausbremsen (mit Audio)

In „Stirb langsam IV“ legen Cyberkriminelle Computernetzwerke lahm und bedrohen so ein ganzes Land. Im Kino nimmt Bruce Willis den Kampf auf, den Kampf gegen internationale Terroristen, die über das Internet die Vereinigten Staaten angreifen, nach und nach für Unruhe sorgen, Systeme abschalten, Atomkraftwerke bedrohen. Ein Held wie Bruce Willis bekommt das natürlich in den Griff – auch wenn er nichts von Computern versteht.

Soweit die Fiktion. Aber auch in der Wirklichkeit gibt es Angriffe aus dem Netz. Und es gibt schon einen Begriff dafür: Cyber-Terrorismus. Je mehr Systeme online sind, umso größer die Gefahr, dass Cyberkriminelle dort eindringen, sich Zugang verschaffen und Daten manipulieren. Weil unsere Gesellschaft derart auf diese Systeme angewiesen ist, kann es fatal sein, wenn die Systeme ausfallen. Am Flughafen, im Gesundheitswesen, an den Finanzmärkten.

Darum hat die US-Regierung beschlossen, gegen Cyber-Terrorismus vorzugehen. Es wurde eine Task Force eingerichtet, ein Cyberkommando, das dem Pentagon unterstellt ist, und Angriffe aus dem Netz abwehren soll. Chef der Truppe soll General Keith Alexander sein, ehemals Direktor der National Security Agency. Der Geheimdienst, der für innere Sicherheit zuständig und mit der weltweiten Überwachung und Entschlüsselung elektronischer Kommunikation betraut ist.

Das Cyberkommando wurde bereits in den vergangenen Wochen und Monaten zusammengestellt, es hat sich geordnet und die Arbeit aufgenommen. Bis Oktober 2010 soll das Kommando dann voll einsatzfähig sein.

Aus dem Büro des US-Verteidigungsministers hieß es in jüngster Vergangenheit immer häufiger, dass Cyber-Kriegsführung derzeit eine der größten Herausforderungen für das Militär sei. Ob Terroristengruppen, organisierte Kriminalität, Hacker oder Industriespione – alle verwendeten mehr oder weniger dieselben Methoden. Und dagegen wolle sich das Land verstärkt wehren.

Andere Arten von Bedrohung sollen ebenfalls bekämpft werden, insbesondere Spionage. Vor allem Russland und China werden regelmäßige Spionageversuche unterstellt. Teilweise wurde mit Erfolg spioniert. So sollen Sicherheitslücken in Computersystemen der Waffenindustrie dazu geführt haben, dass Spione geheime Dokumente zu dem 300 Milliarden Dollar Joint Venture „Strike Fighter Project“ online stehlen konnten.

Auch Präsident Obama unterstreicht immer wieder, dass die Sicherheit im Cyberspace ein Thema nationaler Bedeutung sei – und für ihn auf einer Stufe mit der Bedrohung durch biologische und nukleare Waffen stehe.

Und hier mein Beitrag als Audio:
[audio:https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/10/01/drk_20091001_0910_b9463154.mp3]

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