Google kommt mit eigenem Handy – und Bildersuchdienst

Kann man eigentlich noch wirklich von Google überrascht werden? Ich glaube schon. Bis gestern hätte ich gesagt: Es ist nur schwer vorstellbar, dass Google ein eigenes Handy auf den Markt bringt.

Heute wissen wir: Vermutlich und offensichtlich macht Google genau das. Wie Insider berichten, vor allem das bestens unterrichtete Technik-Blog techcrunch.com, ist Google kurz davor, mit einem eigenen Handy auf den Markt zu gehen. Viele Google-Mitarbeiter sollen bereits damit ausgerüstet sein – es gibt sogar schon Bilder.

Wie strategisch wichtig so ein gut gemachtes Handy sein kann, das hat Apple unter Beweis gestellt.  Mit dem iPhone ist Apple nicht nur ein exzellentes Handy gelungen, mit technischen Rafinessen und Pfiff, sondern auch ein perfektes Marketing-Instrument – und eine Cash Cow ist das iPhine obendrein, nicht wegen der hohen Preise des Handys selbst, sondern wegen des App-Stores. Es ist unglaublich, wie der Onlineshop abgeht.

Google hat sicher andere Dinge vor. Vielleicht will Google seinem Betriebssystem Android mehr Geltung verschaffen, für eine bessere und vor allem schnellere Marktdurchdringung sorgen, denn allzu gut laufen die Handys mit Android bislang nicht. Das könnte anders werden, wenn Google selbst massiv in die Vermarktung einsteigt. Dass es sich bei dem von HTC gebauten Gerät und ein technisches Juwel handelt, glaube ich sofort. Jetzt bin ich gespannt, was Google damit tatsächlich anstellt. Ab Januar soll es womöglich schon losgehen mit dem Verkauf.

Man kann nicht über das neue Handy sprechen, ohne den – ebenfalls neuen – Dienst Google goggle anzusprechen. Eine Art Bilder-Suchmaschine: Man fotografiert, was einen interessiert, schickt das Foto zu Google – und der Suchdienst schickt jede Menge Infos zurück. Wer ein Buchcover fotografiert, zum Beispiel Kritiken, Inhaltsangaben oder Hinweise, wo man das Buch kaufen kann. Hier ist alles Mögliche denkbar – und auch machbar.

Viele fürchten nun, Google könnte eine Science-fiction-Vorstellung wahr werden lassen: Man fotografiert auf einer Party oder in einem Geschäft eine Person – und fragt nach: Wer ist denn das? Technisch machbar ist das auf alle Fälle. Schon heute kann Googles Bildersuche Gesichter erkennen, schon heute kann Google Picasa sogar identische Gesichter erkennen, etwa in den Bilderstapeln auf der Festplatte. Da ist es nur noch ein kleiner Schritt, das auf das Internet auszuweiten.  Und es wäre manchmal sogar praktisch, wenn man so etwas könnte – aber auf der anderen Seite natürlich auch der absolute Albtraum (außer für Politiker, die darin sicher eine wunderbare Möglichkeit der Online-Fahndung sehen).

Was Google da mal wieder vorhat ist also faszinierend und beklemmend zugleich.

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