Kartellrechtliche Beschwerden gegen Google-Treffer

von | 06.09.2010 | Tipps

Eigentlich erstaunlich, dass es so lange gedauert hat: In den USA beantwortet Google locker 50% aller Suchanfragen, in Deutschland sind es nahezu 90%. Da kann man schon von einer gewissen Marktmacht sprechen.

Wer eine eigene Webseite betreibt, weiß, wie wichtig es ist, von Google gemocht zu werden. Die Suchmaschine kann darüber entscheiden, ob man viel oder wenig Traffic abbekommt. Es ist natürlich so wie im echten Leben auch: Bekommt die eine Webseite mehr Traffic, bekommt eine andere weniger. So wie sich Geld auch nicht in Luft auflöst, sondern nur den Besitzer wechselt.

Nun haben sich einige, zumeist kleine Anbieter beschwert – weil sie glauben, dass sie von Google benachteiligt werden. Der Vorwurf: Der Internetriese manipuliere Suchergebnisse, um einzekne Anbieter und womöglich sogar eigene Onlinedienste zu bevorzugen. Offizielle Untersuchungen haben begonnen. Und Google schwört, niemanden zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Klar, was sollen sie sonst auch anderes sagen.

Es ist der britische Preisvergleicher Foundem, der sich beschwert hat. Er kommt wohl zu selten in Suchergebnissen vor. Andere Anbieter wie Amazon, shopping.com oder Expedia wären besser gelistet. Klar, das sind auch größere Webseiten – und haben in der Regel relevanteren Content. Wobei: Das kommt natürlich ganz darauf an, wie man das sieht und bewertet. Wie genau Google das sieht und wie Relevanz bewertet wird, das ist nur recht grob bekannt – würde aber Heerscharen von Webseitenbetreibern und SEO-Experten interessieren.

Es könnte also gut sein, dass nun eien Diskussion losgetreten wird, was überhaupt relevant ist, wie Google Relevanz definiert und ob ein kommerzielles Unternehmen das überhaupt „darf“. Das könnte eine spannende Diskussion werden.