Diaspora: Alternative zu Facebook in den Startlöchern

von | 14.09.2010 | Tipps

Über 500 Millionen Mitglieder weltweit, jeden Tag kommen hunderttausende neue Mitglieder dazu: Facebook gilt als weltweit erfolgreichstes soziales Netzwerk, das gleichzeitig aber immer öfter in der Kritik steht, vor allem wegen Datenschutzproblemen. Viele User sind deshalb auf der Suche nach einer Alternative.

Mit Diaspora nimmt nun ein neues soziales Netzwerk seinen Dienst auf, das in punkto Datenschutz vorbildlich sein will. Gegründet und auf den Weg gebracht wurde Diaspora von vier Studenten aus New York. Das Team hat im Sommer sage und schreibe 200.000 Dollar von Unterstützern aus aller Welt eingesammelt, um aus der Idee ein funktionstüchtiges Projekt zu machen. Diaspora will ein offenes soziales Netzwerk ohne kommerzielle Interessen sein, das den Bedürfnissen der meisten User entspricht. Das Interesse an der Facebook-Alternative ist riesig.

Während bei Facebook die zum Betrieb des Netzwerks verwendete Software strengstes Firmengeheimnis ist, stellen die Diaspora-Macher alles als OpenSource-Projekt zur Verfügung, als quelloffene Software. Vorteil: Jeder kann sich die Software bis ins Detail anschauen und bei Interesse sogar daran mit entwickeln. Es gibt keine versteckten Funktionen, keine unbekannten Features, denn jeder kann sehen, wie Diaspora funktioniert. Das garantiert ein Maximum an Datenschutz, da jeder leicht beurteilen kann, welche Daten bei Diaspora überhaupt erhoben werden und was mit den Daten passiert.

Während bei Facebook alle Daten auf zentralen Servern des Unternehmens gespeichert werden, nutzt Diaspora die Peer-to-Peer-Technologie. Hier gibt es keine zentralen Server. Programme und Daten werden auf den PCs der User verteilt gespeichert. Ein bewährtes Konzept, das bereits in vielen Bereichen erfolgreich genutzt wird. Vorteil der konsequent dezentralen Struktur: Niemand verfügt über alle gespeicherten Daten, der wohl beste denkbare Datenschutz.

Datenschutz ist den Machern von Diaspora besonders wichtig. Jeder User kann bis ins Detail einstellen, welche seiner Daten, Infos, Fotos, Videos etc. öffentlich zugänglich sein sollen. Das Diaspora-Team hat sich zum Ziel gesetzt, diese Datenschutzeinstellungen einfacher und transparenter zu machen als bei Facebook. Während bei Facebook die Profile und Nutzerdaten auf den Servern des Unternehmens abgelegt und somit der Kontrolle der Nutzer letztlich entzogen werden, lagern Daten und Infos bei Diaspora auf dem eigenen PC. Der ist mit den Rechnern aller Freunde vernetzt – über ein Peer-to-Peer-Netzwerk.
Will ein Nutzer bestimme Daten verändern oder löschen, kann er das sofort, er kontrolliert sein Profil direkt und unmittelbar. Damit der eigene Rechner nicht ununterbrochen online sein muss, schließlich sollen Freunde jederzeit auf das Profil zugreifen können, werden die Daten auf anderen PCs zwischengespeichert – aber verschlüsselt. Missbrauch soll so unmöglich sein.

Diaspora hat einige Vorschusslorbeeren bekommen – und einiges an Vertrauensvorschuss. Somit hat Diaspora durchaus eine Chance, erfolgreich zu sein. Diaspora wird Facebook zwar wohl kaum vom Thron stoßen, Experten erwarten aber durchaus einen achtvollen Erfolg.

Das Projekt Diaspora im Web

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