Die Welt vom PC aus erforschen

von | 17.11.2010 | Tipps

Kaum jemand kann sich der Magie des Mythos Titanic vollständig entziehen. Wer den versunkenen Passagierdampfer, der in knapp 4000 Meter Tiefe auf dem Meeresboden liegt, mal aus der Nähe betrachten möchte, bekommt unter www.expeditiontitanic.com Gelegenheit dazu. Der Besucher begibt sich mit einer Art virtuellem Tauchroboter auf die Reise. Irgendwann liegen sie dann vor ihm, die mehr als 20.000 Tonnen gesunkenen Stahl.

Der Besucher kann nicht nur die Abtauchgeschwindigkeit selbst bestimmen, sondern noch viel mehr: Ein Team aus Archäologen, Ozeanographen und Wissenschaftlern haben sich eine spannende Webseite ausgedacht, auf der es eine Menge zu erforschen gibt. So kann sich der Tiefseesurfer zum Beispiel auf einer Art archäologischen Unterwasserkarte ein Bild von der Umgebung verschaffen, wo der Koloss seine finale Ruhestätte gefunden hat. Anfassen und Bewegen von Teilen ist allerdings nicht möglich. Stattdessen versorgt die Webseite den Besucher mit detaillierten Hintergrundinfos und interaktiven Flash-basierten Ausflügen zum Meeresgrund.

Neben einer spannende 3D-animierten Reise zum 268-Meter-Wrack gibt es auch interaktive Karten, Fotos, Bilder und Videos. Hier werden teilweise sehr detaillierte Einblicke geboten, beispielsweise von den Überresten der Kajüte, wo einst der Kapitän residierte. Selbst Gegenstände wie ein Megaphon oder eine Schiffsirene sind deutlich zu erkennen. Darüber hinaus warten überall auf der Website weitere informative Leckerbissen auf den Besucher, darunter ein 3D-Modell des legendären Schiffes und eine 360-Grad-Ansicht.

Köln erforschen: Historischer 3D-Spaziergang

Aber nicht nur die Unterwasserwelt kann man online erforschen, sondern auch die Vergangenheit. Unter www.colonia3d.de erwartet Besucher ein Einblick in das Köln vor 2000 Jahren. Damals waren die Römer in Köln. Wie wohnten sie damals, wie sahen ihre Verwaltungsgebäude aus, ihre Freizeitstätten und Tempel? Und vor allem: Was ist davon heute noch zu sehen? Viele Fragen – die Antworten darauf gibt es im Römisch-Germanische Museum der Stadt.

Die Webseite liefert jede Menge Informationen zu diesem Projekt und wartet mit Bildern und Videos aus der Echtzeitanwendung auf. Ein Video mit 3D-Modellen erlaubt, quasi durch das alte Colonia zu wandern. Archäologen, Bauforscher und Designer haben wissenschaftlich korrekte und anschauliche 3D-Modelle geschaffen.

Faszinierend auch die doppelstöckigen 360-Grad Panoramen: Oben sieht man das das heutige Köln unten das historische an gleicher Stelle. 2000 Jahre auf dem Zeitstrahl zurückspringen und gleichzeitig sehen, was an den historischen Stätten heute passiert.

Berühmte Gemälde erforschen

Selbst weltberühmte Gemälde kann man aber am PC erforschen. Leonardo da Vinci und seine Künstlerkollegen hätten wahre Freude daran: Heute kommen ihre Gemälde und Kunstwerke auf Wunsch per Mausklick ins Haus, zumindest einige. Der „Venus“ von Botticcelli mal ganz tief in die Augen schauen, beim „Abendmahl“ von da Vinci mit am Tisch sitzen? Alles kein Problem mehr.

Eine italienische Firma hat insgesamt sieben Gemälde unter www.springhin.de/gallerie in ultrahoher Auflösung digitalisiert und online gestellt. Bis zu 28 Milliarden Pixel sind die Bilder groß – das ist etwa dreitausend Mal mehr als bei einer normalen Digitalkamera. Hier werden Details sichtbar, die kein Museumsbesucher je erblickt hat, so lassen sich beispielsweise selbst einzelne Haarsträhnen erkennen oder die Risse in den Jahrhunderte alten Gemälden. So mikroskopisch nahe dran an ihren eigenen Gemälden waren selbst ihre Macher nie.