Flotter Flitzer oder lahmer Laster: Wenn sich die DSL-„Autobahn“ als Schotter-Weg entpuppt

von | 07.06.2011 | Tipps

Ärgerlich, wenn Sie ein Auto mit 660 PS kaufen und bei der ersten Spritztour feststellen, dass der Flitzer nur schlappe 120 km/h Spitzengeschwindigkeit schafft, oder? Dieser Fall kommt glücklicherweise selten vor. Anders ist es da beim DSL Anschluss, der den meisten genau so wichtig ist wie ein Auto. Anbieter locken gerne mit rasanten DSL Geschwindigkeiten wie „bis zu 50.000 kBit/s“ oder sogar „bis zu 120.000 kBit/s“. Gehalten wie das Angepriesene nicht immer. Doch woher können Kunden wissen, welche Geschwindigkeit wirklich verfügbar ist? Genau wie beim Auto gilt: testen!

Wie so oft steckt der Teufel im Detail und – um genau zu sein – in den beiden kleinen Wörtchen „bis zu“. Die überlesen Kunden gerne und glauben dann, den Porsche unter den DSL Tarifen zu kaufen. Doch mit dieser Annahme liegen sie meist daneben. Die Angabe „bis zu“ besagt, dass diese Geschwindigkeiten möglich, nicht, dass sie jederzeit tatsächlich verfügbar sind. Doch um einen Stab für die Anbieter zu brechen: das Tempo eines Anschlusses wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, auf die sie selbst nicht unbedingt einwirken können. Augenwischerei betreibt also kein Provider.

Da auf den Datenautobahnen mittlerweile ein enormes Verkehrsaufkommen herrscht, kann natürlich auch ein DSL-Porsche nicht immer zur Höchstform auflaufen. Neben der Anzahl der Nutzer, die über eine Leitung surfen, beeinträchtigen auch die Länge und die Qualität der Kabel die Geschwindigkeiten. Genau so spielt die Wartung des Netzwerks beim Nutzer zuhause eine Rolle. Veraltete Hardware, mehrere Rechner an einem Router oder der Standort des Routers haben einen erheblichen Einfluss auf die Schnelligkeit.

Deshalb können Internetprovider nie mit Sicherheit sagen, welche Geschwindigkeit an einem Standort tatsächlich verfügbar sein wird und arbeiten immer mit dem Bis-zu-Wert. Um nicht die Katze im Sack zu kaufen, ist wie beim Autokauf auch bei der DSL Bestellung eine Probefahrt jederzeit möglich. Danach wissen Nutzer, was sie erwartet und welche Geschwindigkeit für sie sinnvoll, weil verfügbar, ist. Ein solcher DSL Speedtest ist bequem von zuhause möglich. Nach der Angabe von Anbieter und Vorwahl zeigt der Speedtest wenige Augenblicke später die aktuell erreichte Down- und Upload-Geschwindigkeit des Anschlusses an. Der Clou an der Sache: auf www.dsl-speedtest.de werden außerdem schnellere Alternativ-Anbieter angezeigt.

Natürlich sollten sich Kunden vor Abschluss eines DSL Vertrages auch überlegen, wozu sie das Internet nutzen. Denn: Wer nur zum Einkaufen und zur Post fährt, braucht nicht unbedingt einen Porsche.