Google startet eigenes soziales Netzwerk: Google+ soll Facebook Konkurrenz machen

In Insiderkreisen wurde schon länger erwartet, dass Google ein eigenes soziales Netzwerk starten könnte. Jetzt ist es Gewissheit. Google will Facebook Konkurrenz machen. Google+ heißt der neue Dienst, der dem Rivalen möglichst viele User abluchsen und mehr Aufmerksamkeit zu Google lenken soll.

Um das Google+ getaufte Netzwerk nutzen zu können, braucht man einen kostenlosen Google-Account. So ziemlich alles, was man von Facebook und anderen sozialen Netzwerken kennt, gibt es auch in Google+.

In einer interaktiven Präsentation kann man sich ansehen, was Google+ alles können soll.

, Google startet eigenes soziales Netzwerk: Google+ soll Facebook Konkurrenz machenIn „Circles“ knüpft man Kontakte zu Freunden. Google+ macht Vorschläge, mit wem man befreundet sein könnte – anhand des Adressbuches in Google Mail. Man kann die Kontakte in „Circles“ einteilen, das sind dann bestimmte Personengruppen, etwa Kollegen, Freunde, Bekannte, Schulfreunde… Plus-Benutzer können so bequem entscheiden, wer welche Infos, Fotos oder Videos sehen darf. So etwas gibt es bei Facebook auch, Gruppen und Listen, scheint bei Google aber besser durchdacht.

Google will überall im Web präsent sein

Google will außerdem eine eigene Toolbar anbieten, eine schwarze Leiste, die auf allen von Google betriebenen Seiten erscheint, Youtube inklusive. User sollen die Möglichkeit bekommen, jederzeit etwas zu teilen oder Geteiltes zu sehen. Hier spielen auch die neuen „+1“-Buttons von Google eine Rolle: Darüber kann man bereits Webseiten empfehlen, so ähnlich wie mit dem „Gefällt mir“ Button von Facebook. Google will möglichst überall präsent sein.

Bei „Sparks“ bekommt der User Infos aus allen möglichen Kanälen präsentiert, die ihn interessieren, etwa News über die Lieblingsband, Fotos vom letzten Gig oder Youtube-Videos seiner Freunde. Man kann Suchbegriffe eingeben – und alles, was einem gefällt, kann man teilen, mit seinen Freunden.

Neue Chatfunktion – auch als Videochat

Google will auch seine Chatfunktion aufmotzen. Mit „Huddle“ gibt es eine neuen Chat, der im Web und auf Handys funktioniert, mit „Hangout“ sogar einen Videochat: Bis zu zehn Personen können gleichzeitig Videokonferenzen abhalten, gratis. So etwas geht mit Skype auch – kostet dort aber Geld, wenn mehr als zwei Personen per Videochat zusammengeschaltet werden wollen.

Außerdem will Google das Hochladen von Fotos und Videos vereinfachen, insbesondere von Mobilgeräten. Die Mitglieder des Plus-Dienstes sollen jederzeit alles teilen können, egal ob sie gerade surfen, ein Video anschauen oder Fotos bestaunen. Der Zweck ist klar: Google will präsenter sein, wieder mehr Klicks von den Usern, mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit. Denn Facebook ist es in den letzten Monaten gelungen, immer mehr Onlinezeit zu binden – und das kostet Google nicht nur Marktanteile, sondern auch jede Menge Geld. Denn das Unternehmen kann so weniger Anzeigen verkaufen.

Google+ startet im Testbetrieb

Google+ startet jetzt erst mal in einem geschlossenen Testbetrieb und soll nach und nach für alle geöffnet werden. Ein genauer Zeitplan liegt derzeit noch nicht vor, es dürfte aber schnell gehen, Google hat keine Zeit zu verlieren.

Eine klare Kampfansage an Facebook: Google ist so ziemlich der einzige Anbieter, der Facebook ernsthaft Konkurrenz machen kann. Google hat nicht nur das nötige Know-how, sondern auch genug Möglichkeiten, User in den neuen Onlinedienst zu ziehen. Facebook die Führungsposition im Bereich der sozialen Netzwerke streitig zu machen, dürfte schwierig bis unmöglich sein. Doch eine gute Nummer zwei zu sein wäre für Google bereits ein wirtschaftlicher Erfolg.

Für User ist Konkurrenz immer gut, denn dann kann man vergleichen, und die Anbieter müssen sich mehr anstrengen. Der Aspekt Datenschutz wird allerdings auch bei Google+ nicht groß thematisiert. Dabei wäre das doch mal ein schönes Unterscheidungskriterium: Ein soziales Netzwerk, das die Bedürfnisse der User in Sachen Privatsphäre und Datenschutz wirklich ernst nimmt und auch für Transparenz über die gespeicherten Daten sorgt. So etwas würde Vertrauen schaffen – und könnte ein guter Grund sein, zu einem anderen sozialen Netzwerk zu wechseln.

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