Die Hightech-Trends in 2012

von | 27.12.2011 | Tipps

Nur noch wenige Tage, dann können wir ein neues Jahr begrüßen. Auch 2012 wird es wieder jede Menge spannender Hightech-Entwicklungen geben. Der Trend zu Mobilgeräten wie Smartphones, Tablets und eBook-Readern wird sich weiter verstärken. Wir wollen halt auch unterwegs immer öfter online gehen, aufs Internet zugreifen, in sozialen Netzwerken unterwegs sein, in eBooks oder digitalen Publikationen lesen – dafür braucht man solche Geräte.

Displays werden immer flexibler – und auch biegsam

Interessant ist, was sich in punkto Displays tut. Die werden nämlich immer flexibler, lassen sich biegen, werden künftig überall verbaut, nicht nur in Möbeln, sondern irgendwann sogar auch in Alltagsprodukten. Nokia hat dieses Jahr den Prototypen eines Handys mit biegbarem Display gezeigt. Keine Spielerei, sondern durchaus nützlich: Biegbare Displays gehen nicht so schnell kaputt, passen sich verschiedenen Situationen an und lassen sich auch anders bedienen: Durch Biegen an einer Ecke umblättern zum Beispiel, das ist sogar dann möglich, wenn man Handschuhe trägt.

Auch digitales Papier wird dadurch möglich. Hauchdünne Displays, nicht dicker als eine Zeitung, die aber eben Displays sind und Inhalte zeigen können. Solche Displays sind keine reine Zukunftsmusik mehr, sondern tatsächlich in der Entwicklung. Ob wir davon 2012 schon viele sehen werden, ist unklar, auf jeden Fall werden wir aber Geräte mit ungewöhnlichen Displays sehen, davon bin ich überzeugt – wir werden uns hier an einiges gewöhnen dürfen.

Spracherkennung kommt – nicht nur auf Mobilgeräten

Unsere Geräte gehorchen zukünftig aufs Wort. Apple hat dieses Jahr mit „Siri“ im iPhone 4S gezeigt, wie das aussehen kann: Die Spracherkennung Siri erlaubt nicht nur, Texte zu diktieren, sondern auch gesprochene Anweisungen zu verstehen, zumindest teilweise. Hier liegt eindeutig die Zukunft.

Siri im iPhone 4S ist nur der Anfang – auch Google und Microsoft rüsten auf, setzen voll auf Spracherkennung. Google hat indirekt schon für Januar eine Spracherkennung für Android-Handys angekündigt, die Siri sogar überlegen sein soll, mehr Anweisungen verstehen können soll. Ob es stimmt, werden wir im Januar sehen. Aber es ist unübersehbar, dass Google auf Spracherkennung setzt.

So gibt es bereits für Android-Handys ein Tool, das sich „Google Translate“ nennt. Damit lassen sich Wörter oder Sätze von einer Sprache in eine andere übersetzen. Ganz neu ist aber, das Translate 14 Sprachen davon wirklich versteht. Man kann einen Satz ins Handy sprechen, zum Beispiel in Spanisch, und sich die Übersetzung nicht nur anzeigen lassen, etwa in Deutsch oder Englisch oder Französisch, sondern auch wieder vorlesen.

Das geht rasend schnell und funktioniert sogar relativ zuverlässig, jetzt schon. In der Praxis bedeutet das: Man kann auf der Straße einen Passanten ansprechen, die Frage in seiner Muttersprache stellen, das Handy übersetzt die Frage, liest sie dem Passanten vor. Der kann antworten – und die Antwort wird auch wieder übersetzt. Eine Art Babel-Fisch-Software. Das ist nur de Anfang – es ist mehr denkbar.

Auch Microsoft tüftelt an Spracherkennung. Die Xbox 360 versteht demnächst gesprochene Anweisungen, etwa „Spiele den Film Harry Potter Teil 1 ab“. Und Smartphones mit Windows Mobile sollen demnächst nicht nur simple gesprochene Befehle verstehen, sondern auch komplexe Anweisungen wie „Suche mir den günstigen Anbieter von Sportschuhen in der Innenstadt“, die Software erledigt im Hintergrund die Recherchearbeit und liefert prompt die Ergebnisse. Die Anbieter haben sich eine Menge vorgenommen – wir werden in 2012 einiges davon sehen.

Windows 8 holt Smartphone-Feeling auf den PC

Doch 2012 hat nicht nur Science-fiction-Trends zu bieten, sondern auch konkrete Produkte. Für nächstes Jahr ist Windows 8 angekündigt. Anfang des Jahres wird Microsoft voraussichtlich die offizielle Beta von Windows 8 vorstellen. Mit der Testversion kann jeder arbeiten, wenn er möchte. Microsoft hat einige Dinge angekündigt, die wirklich praktisch und nützlich klingen. So soll ein mit Windows 8 ausgerüstetes Notebook schon nach wenigen Sekunden hochgefahren und einsatzbereit sein, wohlgemerkt nicht, wenn man das Notebook aus dem Standby-Modus startet, das wäre kein Kunststück, sondern ein kompletter Bootvorgang. Im Internet kursieren bereits Videos, die zeigen, dass das klappen könnte. Ein schnell startender Rechner – das wünschen wir uns alle, und vor allem unter Windows ist das bislang leider eine reine Wunschvorstellung. Schön, wenn sich das ändert.

Windows 8 verfügt aber auch über eine neue Benutzeroberfläche, die sich „Metro“ nennt. Nach dem Einschalten erscheinen Kacheln auf dem Bildschirm, hinter jeder Kachel kann sich eine App, eine Information, eine Internetseite verbergen. Ein Klick darauf, und die entsprechende App startet oder die gewünschten Informationen werden präsentiert. Dieses Bedienkonzept stammt aus der Welt der Smartphones: Auf Smartphones mit Windows Mobile, einer Spezialversion von Windows für Mobilgeräte, gibt es Metro bereits – und auch die Kacheln. Das macht deutlich, dass die Welten näher zusammenrücken.

Wir bedienen PCs wie Smartphones und Smartphones wie PCs. Ist eigentlich nicht schlecht, dann muss man nicht immer umdenken. Allerdings gibt es auf der anderen Hand natürlich auch Eigenheiten, die machen auf dem Smartphone Sinn, etwa die Bedienung über einen Touchscreen, auf dem PC macht das erst mal weniger Sinn. Fest steht: Auch Windows 8 lässt sich wunderbar auf Rechnern mit berührungsempfindlichen Display bedienen, hier liegt sogar ein gewisser Schwerpunkt. Alle Apps, aber auch alle normalen Programme lassen sich per Touchscreen bedienen.

Musikhören verändert sich – und wahrscheinlich auch Filme angucken

Dieses Jahr ist eine Menge in Bewegung gekommen, wie wir Musik kaufen und hören, nicht zuletzt, weil sich Gema und Internetindustrie in den letzten Tagen des Jahres noch einigen konnten, wie viel für abgespielte Musik bezahlt wird. Musik wird verstärkt gestreamt, nicht mehr unbedingt auf ein Gerät heruntergeladen und gespeichert, schon gar nicht auf CD gebrannt. Musik ist zentral gespeichert und man wählt aus, welche Musik man hören möchte, die kommt dann mehr oder weniger direkt auf das jeweilige Gerät, ob PC, Smartphone, Tablet oder Hifi-Anlage – und man kann die Musik hören. Als Stream.

Durch die Einigung von Gema und Bitkom gibt es nun Rechtssicherheit in Deutschland, die Kosten sind klar. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass diverse Anbieter auf den Markt drängen bei uns: Das wird spannend, wenn man aus so vielen Angeboten das Beste auswählen kann – und auch günstig, denn Wettbewerb belebt das Geschäft.

Ganz ähnlich wird sich wohl auch der Filmbereich entwickeln. Es ist abzusehen, dass wir nicht mehr ewig DVDs ausleihen und zurückbringen werden. Auch Filme kommen aus der DSL-Leitung – oder Fernsehsendungen. Auch hier positionieren sich die Anbieter. Google TV wird nächstes Jahr in Deutschland starten, Apple sei Apple TV/iTunes weiter ausbauen. Es wird mehr Inhalte geben zu geringeren Kosten. Auch Flatrates sind denkbar, lassen wir uns überraschen. Eins steht aber fest: Der Markt ist mächtig in Bewegung.