Bezahl-Dienst Paypal ordnet Zerstörung einer Violine an

Es gibt Dinge, die muss man vermutlich nicht verstehen, und die sind nicht mal lustig, sondern einfach nur sinnlos. Da kauft ein amerikanischer Musikliebhaber auf eBay eine laut Anbieter „historische Violine“ aus belgischer Meisterhand, zahlt rund 2500 Dollar dafür und ist aber nach dem Auspacken des guten Stücks davon überzeugt: Die ist gar nicht historisch, das muss eine Fälschung sein.

Bezahlt hat der Käufer das Musikstück mit Paypal, dem bekannten Online-Bezahldienst von eBay. Paypal bietet einen Käuferschutz: Fühlt man sich übers Ohr gehauen, bekommt die Ware nicht oder wurde betrogen, kann man sich als Käufer an Paypal wenden und bekommt das Geld zurück. Das hat der Käufer getan.

Paypal hat ungewöhnlich reagiert: Anstatt den Disput zu schlichten oder dafür zu sorgen, dass die Violine zurück an die Verkäuferin geht, hat Paypal die Zerstörung der Ware angeordnet – und einen Beweis dafür verlangt, ein Foto etwa. Dann würde man das Geld erstatten. Bei geringwertigen Waren, wo sich ein Versand nicht lohnt, durchaus üblich und sinnvoll. Aber bei einer 2500 Dollar teuren Violine?

Der Käufer hat tatsächlich getan, was von ihm verlangt wurde, die Violine zerstört und das Geld bekommen. Die Verkäuferin war schockiert. Die Violine hat den zweiten Weltkrieg in Europa überstanden – nicht aber die Geschäftsbedingungen eines amerikanischen Unternehmens für Geldtransaktionen. Traurig.

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