Privacy App verrät gespeicherte Facebook-Daten

Trotz der Bedenken von Datenschützern und Experten hat Facebook immer noch Zulauf. Dabei dürfte mittlerweile jedem klar sein: Facebook speichert endlose Mengen an Daten, leuchtet zu kommerziellen Zwecken jeden Winkel der Privatsphäre aus – von jedem, der Facebook nutzt, ob am PC oder mobil.

Sonderlich auskunftsfreudig ist Facebook allerdings nicht gerade, welche Daten eigentlich erhoben und gespeicherte werden – oder was Facebook damit anstellt. In der Regal reagiert Facebook erst dann, wenn genügend Druck entsteht – meist aus Europa.

Einblicke in gespeicherte Daten

Facebook bietet schon eine ganze Weile eine Art Daten-Dossier an, das jeder Benutzer in den Menüs anfordern kann. Das Dossier wird erstellt und dem User per Mail zugeschickt. Facebook informiert im Dosser über viele der gespeicherten Daten. Allerdings sind das längst nicht alle Erkenntnisse, die Facebook über seine User speichert, sondern lediglich ein kleiner Auszug. Trotzdem: Man staunt, was Facebook alles registriert und speichert. Ich kann nur empfehlen, das Dosser mal anzufordern.

privatnetwork

Noch einfacher ist ein Blick in die Untiefen der auf den Facebook-Servern gespeicherten Erkenntnisse mit der Privacy Awareness App, entwickelt von Studenten aus Österreich. Die Handhabung ist einfach: Nachdem Ihr die Web-App gestartet habt, sammelt die erst mal fleißig Daten. Vorher müsst Ihr allerdings jede Menge Genehmigungen erteilen, damit die App die Daten auch von Facebook überreicht werden. Doch hat man das erst einmal gemacht, erscheinen wirklich jede Menge Infos über einen auf dem Bildschirm.

Web-App bietet Einblicke in gespeicherte Daten

Welche Fotos habe ich hochgeladen, welche Begriffe am häufigsten benutzt, wie oft war ich in Facebook und welche Orte habe ich in den letzten Jahren besucht, mit wem bin ich vernetzt und wie intensiv ist der Austausch? Selbst welche Bücher ich gelesen habe wird verraten.

Was einem klar sein muss: All diese Informationen lassen sich über die Facebook-API abrufen, von jeder App, die mit Facebook vernetzt ist. Doch die Privacy-App will mehr als nur Daten sichtbar machen, sie will unser Bewusstsein schärfen. Die App bekommt die Daten von Facebook frei Haus geliefert. Die Programmierer der App wollen konkret demonstrieren, welche Daten jeder App zur Verfügung gestellt werden, wenn wir die Genehmigung dazu erteilen.

Bitte nicht ungeduldig werden. Je nachdem, wie aktiv Ihr auf Facebook seid, kann es schon ein paar Minuten dauern, bis alle Daten übertragen und ausgewertet sind. Ob die „Privacy Awareness App“ tatsächlich dazu führt, dass wir vorsichtiger werden, ist ungewiss. Aber die App erlaubt doch zumindest recht konkrete Einblicke in die nicht vorhandene Privatsphäre eines Facebook-Nutzers. Was einen misstrauisch stimmen sollte: Die App präsentiert mehr Infos als Facebook selbst in der Dossier-Funktion. Wer mag, kann die Erkenntnisse und Daten auch exportieren. Die App speichert die Daten auf Wunsch als Zip-Datei.

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