Dropbox-CEO wehrt Kritik von Edward Snowden ab

von | 06.11.2014 | Tipps

Whistleblower Edward Snowden hat schon mehrfach die Sicherheit in gängigen Cloud-Diensten bemängelt. Vor allem der populäre Speicherdienst Dropbox bekommt sein Fett weg. Snowden empfiehlt Spideroak – denn hier wird alles verschlüsselt, komplett, konsequent und von Anfang an. Dropbox-CEO Drew Houston hat auf dem Web Summit in Dublin nun Kritik an der Datenschutzpolitik seines Unternehmens lauthals zurückgewiesen: Jeder Nutzer hätte die Möglichkeit selbst zu entscheiden, welchen Cloud-Dienst er nutzen möchte. Allzu strikte Verschlüsselung bringe auch Nachteile.

Das ist zweifellos richtig:  Wer seine Daten verschlüsselt, muss einen höheren Aufwand in Kauf nehmen – und mitunter auch auf Komfort verzichten. Maximale Sicherheit bei gleichzeitig maximalem Komfort gibt es nicht. Werden Daten zum Beispiel konsequent verschlüsselt und die Schlüssel sind nicht beim Cloud-Anbieter hinterlegt, so wie bei Spideroak oder Wuala, dann hat das Konsequenten. Vergisst oder verliert ein Benutzer seinen Schlüssel, kommt er nicht mehr an seine Daten heran. Außerdem ist es schwierig bis unmöglich, ein komfortables Dashboard im Web anzubieten, um auf die gespeicherten Daten zugreifen zu können.

Dropbox bietet jede Menge Komfort – aber keine optimale Sicherheit. Dropbox hat sich entschieden, so wie auch die meisten User von Dropbox. Doch mehr Sicherheit wäre durchaus denkbar. Dropbox könnte zumindest die Option bieten, Daten komplett zu verschlüsseln und auf Komfort zu verzichten. Wieso braucht man Erweiterungen wie Boxcryptor, um seine bei Dropbox gespeicherten Daten zu verschlüsseln? Wieso bietet das Dropbox nicht von Haus aus an – als alternative Speichermöglichkeit?

Klar: Verschlüsselung bringt Nachteile mit sich. So kann man für verschlüsselte Daten keine Suchfunktion anbieten, auch wird der Zugriff durch Apps und Onlinedienste anderer Anbieter erschwert. Doch diese Nachteile würden sicher viele User in Kauf nehmen, zumindest für einen Teil der gespeicherten Daten. Dropbox könnte und sollte hier nachbessern. Es fehlt allerdings erkennbar am Willen.

Dropbox-Logo

 

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