Live-Video-Streams mit YouNow, Periscope, Meerkat und Co.

von | 10.04.2015 | Tipps

Überall live dabei sein: Mit neuen Onlinediensten wie YouNow oder Apps wie Meerkat geht das. Sie machen das Smartphone zur mobilen Übertragungsstation, fast zu einem Fernsehsender. Alles geht direkt ins Internet – live. Was durchaus einige interessante Möglichkeiten bietet, ist gleichzeitig auch eine Gefahr. Denn niemand kann kontrollieren, was da live ins Netz geht –und wer mit einem in Kontakt tritt. Über die Chancen und Risiken der neuen Live-Video-Dienste.

Mit Apps wie YouNow, Periscope oder Meerkat ist es ganz einfach, Videobilder live ins Internet zu stellen. Derzeit tauchen immer neue Apps und Onlineangebote auf, mit denen man Live-Streams erstellen kann. Dadurch ergeben sich durchaus interessante Möglichkeiten. Mit Merkaat zum Beispiel übertragen Blogger Live-Konferenzen oder Interviews.

Faszination Live-Stream

Live dabei zu sein ist natürlich faszinierend. Problematisch ist aus meiner Sicht aber der Live-Videodienst YouNow. Denn YouNow spricht ganz gezielt junge Menschen an. Immer mehr Jugendliche nutzen ihr Smartphone, um über YouNow Live-Videobilder ins Netz zu schicken. Kostenlos. Vollkommen ungefiltert, ohne jede Kontrolle. Mit YouNow kann wirklich jeder live ins Netz senden.

Eigentlich ist YouNow dazu gedacht, anderen per Live-Video etwas zu zeigen, was man besonders gut kann. Zum Beispiel Gitarre spielen, Singen, Tanzen, Skateboarden. Das ist die Idee bei YouNow.

younow

Klingt harmlos. Doch YouNow wird anders genutzt. Als Bühne. Als Plattform. Um sich zu präsentieren, sich herzuzeigen. Wer mindestens 13 Jahre alt ist, kann auch gleich loslegen. Dabei reicht es zu behaupten, 13 Jahre alt zu sein. Ein Profil bei einem sozialen Netzwerk wie Facebook oder Twitter reicht, um einen Live-Kanal zu starten.

Keine Rückspultaste: Live verplappert

Das wirklich große Problem dabei: Es geschieht eben alles live. Die Jugendlichen sagen oft Sachen auf YouNow, die sie besser nicht sagen sollten. Sie geben Dinge von sich preis, die niemanden etwas angehen. Zum Beispiel wo sie wohnen, wo sie zur Schule gehen, mit wem sie befreundet sind. Wer besonders freizügig ist, wird mit Likes und Punkten belohnt.

meerkat

Datenschützer sind da ebenso besorgt wie Pädagogen. Denn: Zuschauen kann bei diesem Live-Stream wirklich jeder. Niemand weiß, wer gerade zuschaut. Und weil es parallel zum Video einen Chat gibt, entsteht ein Dialog. Da werden die Jugendlichen oft sogar gezielt aufgefordert, etwas über sich zu verraten oder Dinge zu tun, die sie nicht tun sollten.

Rechtliche Grauzone

Rechtlich kann man derzeit wenig gegen YouNow unternehmen. Eltern sollten deshalb genau hinschauen. Im Browser zu Hause lässt sich YouNow zwar sperren. Doch auf dem Smartphone ist das praktisch nicht möglich. Hier hilft nur Aufklärung. Damit sich die Jugendlichen bewusst sind, was sie tun – und wo die Risiken liegen.

Mit Meerkat oder Periscope kann man durchaus sinnvolle Dinge tun. Keine Frage. Doch Live-Videos werden immer beliebter – und es gibt immer mehr Werkzeuge, um selbst mitzumachen. Eltern sollten deshalb unbedingt die Augen aufmachen.

periscope

Dashcam-Bilder live ins Netz

Die Faszination von Livebildern wird im Netz jedenfalls immer größer. So ist zum Beispiel geplant, live die Bilder von Dashcam-Kameras in Autos ins Netz zu stellen. Sehr problematisch, da man hier die Kennzeichen anderer Autos erkennen kann – und die Gesichter von Passanten. Es wird also dringend Zeit, dass solche Live-Streams im Internet mal unter die Lupe und ggf. auch rechtlich geregelt werden.

Riff App von Facebook

Aber mal weg von den Live-Videos. Videos werden in den sozialen Netzwerken generell immer beliebter. Jetzt hat Facebook eine neue Video-App herausgebracht. Die Riff-App. Mit Riff kann man Ketten-Mails erstellen: Ich drehe ein Stück Video, danach meine Freunde. Und die Videoschnipsel werden alle aneinander gehängt und in einer Kette abgespielt.

Die Riff App ist kostenlos. Man nimmt mit seinem Smartphone ein Video auf – und speichert das Video mit einem Hashtag. Die Freunde auf Facebook können das Video sehen – und um ein eigenes Video ergänzen. Die Videos werden zusammengeklebt und hintereinander abgespielt. Auf diese Weise entsteht eine Art Social Video. Eine Video-Kette.

riff

Natürlich kann man sich mit Riff auch einfach nur Videos von Freunden anschauen. Ohne selbst Videos zu drehen. Und die fertigen Videos lassen sich auch ganz normal auf Facebook oder per Twitter teilen. Mitmachen kann man aber nur mit Riff selbst. Eine witzige und unterhaltsame Art, gemeinsam mit anderen Videos zu erstellen.

 

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