Immer mehr AdBlocker

Immer mehr PC-Benutzer verwenden Werbefilter (AdBlocker) zurecht – und nun gibt’s die auch für iOS-Geräte. Was können diese Filter, wo liegen die Tücken – und wie wehren sich Webseitenbetreiber gegen diese Filter?

Werbung kann ganz schön nerven. Keine Frage. Deshalb gibt es Werbeblocker, so genannte Ad-Blocker. Diese kostenlos erhältliche Spezial-Software kann Werbung auf Webseiten einfach ausknipst. Mittlerweile geht das nicht nur auf dem PC, sondern auch auf dem Smartphone: Wenn Webseiten Werbung enthalten, werden die Reklametafeln ausgeblendet.

Die bekannteste Software zum Ausknipsen von Werbung ist AdBlock Plus. Die Software gibt es schon seit einigen Jahren, und zwar für jedes gängige Betriebssystem, für PC, Tablet oder Smartphone.

abp

Seit iOS9 auch im iPhone

AdBlock Plus ist kostenlos. Erst seit einigen Tagen gibt es den Reklame-Stopper auch auf dem iPhone. Apple hat in seinem neuen Betriebssystem iOS 9 ausdrücklich die Möglichkeit vorgesehen, so genannte Content-Filter einrichten zu können. Der Werbe-Ausknipser ist also nicht etwa direkt in iOS9 eingebaut, sondern muss manuell installiert werden.

Was vielen sicher gefallen wird: Mit Werbeblockern lässt sich nicht nur Werbung in Webseiten ausradieren – auch die kurzen Werbeclips in YouTube verschwinden. Ist so ein Werbefilter erst mal installiert, startet jedes YouTube-Video ohne Verzögerung.

ios9

Nicht nur Werbung ausknipsen

Ganz praktisch ist, dass AdBlock Plus auf Wunsch auch andere störende Elemente aus den Webseiten entfernen kann. Zum Beispiel die Social Media Buttons – wie den Like-Button von Facebook. Hat man den Filter in Adblock Plus aktiviert, verschwindet der Button wie von Geisterhand konsequent von allen Webseiten. Dazu muss man nur die entsprechende Erweiterung für den Browser laden, etwa für Chrome.

Problematisch finde ich, dass mancher Werbefilter durchaus die ein oder andere Reklame durchlässt. So genannte „unaufdringliche“ Werbung. In Wahrheit bezahlen aber die Werbetreibenden dafür, dass der Filter bei ihnen eine Ausnahme macht – und die Online-Werbung durchlässt. Was den Sinn eines Werbefilters natürlich auf den Kopf stellt. Die Werbung braucht normale Weise auch keiner.

Diese Methode ist auch heftig umstritten. Denn die Betreiber der Filter-Software verdienen dann ironischerweise an Werbung, die gezeigt wird, nicht an Werbung, die geblockt wird.

Widerstand gegen Werbefilter

Nicht nur deswegen gibt es immer mehr Widerstand gegen solche Werbefilter. Der Grund liegt auf der Hand: Mittlerweile nutzen 20 bis 30 Prozent aller Internetnutzer solche Filter, manche sagen, es sind sogar noch mehr. Und das hat natürlich Folgen: Wenn bei all den Usern die Online-Werbung verschwindet, können sich die Nutzer zwar über aufgeräumte Webseiten freuen – doch die Webseitenbetreiber haben das Nachsehen. Sie verdienen deutlich weniger.

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Viele Anbieter können ihre Seiten nur kostenlos bereitstellen, weil sie sie über Werbung finanzieren. Aber ohne Werbung fließt kein Geld. Dann müssen die Anbieter ihre Angebote einschränken, vielleicht auch ganz einstellen. Oder sie errichten eine Paywall – eine Bezahlschranke. Denn irgendwie müssen die sie ja Geld verdienen. Einige Zeitungen machen das teilweise schon so bei ihren Online-Ausgaben.

Einige Webseitenbetreiber erinnern Besucher dezent daran, dass sie mit Werbefilter vorbei surfen – und bitten darum, den Filter abzuschalten. Oder wenigstens die Webseite freizuschalten – damit Werbung erscheint. Andere Webseiten verstecken ihren Inhalt komplett, wenn man mit aktivem Werbefilter vorbei surft.

Bestrafung aug YouTube

Das Videoportal YouTube will User mit AdBlocker sogar bestrafen: Es ist YouTube gelungen, trotz Werbefilter ein Reklamevideo zu zeigen – und sogar ein besonders langes. Drei Minuten. Ohne jede Möglichkeit, die Werbung zu überspringen. Was zeigt: Werbeindustrie und Werbefilter liefern sich einen regelrechten Kampf. Webseiten, die man mag, sollte man auch unterstützen – und Werbung zulassen.

 

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