88% aller Android-Smartphones gefährdet

von | 15.10.2015 | Android

Eine Studie der University Cambridge belegt: 88 Prozent aller Android-Geräte sind gefährdet. Es klaffen riesige Sicherheitslecks im Betriebssystem – ungestopft. Fast 90% aller Android-Geräte weisen mindestens ein Sicherheitsleck auf. Ein riesiges Problem.

Android ist zwar das populärste Mobil-Betriebssystem am Markt, birgt aber auch eine Menge Risiken. Experten warnen: Über 100 Millionen Android-Geräte sollen allein von dem Sicherheitsleck Stagefright betroffen sein. Auch wenn nahezu alle von dem Sicherheitsleck wissen: Viele Hersteller bieten noch keine Updates/Patches an, um das Leck zu stopfen.

Viele Android-Geräte weisen sogar mehrere Lecks auf. Das liegt vor allem daran, dass in der Regel die Gerätehersteller für die Updates zuständig sind – und da sind viele doch eher träge und lassen das Thema Sicherheit schleifen. Selbst große Bedrohungen wie Stagefright führen nicht dazu, dass mehr auf die Sicherheit geachtet wird.

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88 Prozent aller Android-Geräte haben Sicherheitslecks

Forscher der Universität Cambridge haben jetzt eine besorgniserregende Studie vorgelegt. Das Ergebnis ist erschreckend: Demnach waren in den vergangenen vier Jahren im Schnitt 87,7 Prozent aller Android-Geräte von mindestens einem von elf bekannten kritischen Sicherheitslecks betroffen. Man kann also sagen: Fast alle.

Eine alarmierende Botschaft. Dabei haben die Forscher nur die elf wichtigsten Lecks rausgepickt. Was das Ausmaß der Bedrohung deutlich macht, der Android-Nutzer ausgesetzt sind, denn jedes offene Leck ist ein Einfallstor für Viren, Würmer und Trojaner.

Eigene App zur Analyse

Wie konnten die Forscher das herausfinden? Eigentlich ganz einfach: Sie haben eine eigene App entwickelt, den Device Analyzer, die jeder Android-Nutzer auf seinem Gerät installieren kann. Rund 20.000 Leute sind dem Aufruf der Wissenschaftler gefolgt und haben die Analyse-App installiert.

Die App schaut nach, welche Android-Version installiert ist und welche der elf wichtigsten bekannten Sicherheitslecks im eigenen Gerät vorhanden sind. Der Anteil der betroffenen und damit gefährdeten Geräte war immer über 80 Prozent – er lag manchmal sogar nahezu bei 100 Prozent. Fatal!

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Viele Hersteller sind zu träge

Wie ist so etwas möglich? Nun, zum einen wird nicht jedes Sicherheitsleck sofort gestopft. Obwohl es eigentlich so sein wollte. Doch das kann man nicht allein Google anlasten. Denn für das Verteilen von neuen Android-Versionen sind in der Regel die Hersteller der Geräte verantwortlich. Es interessiert sie häufig nicht, ob es Sicherheitslecks gibt. Sie stopfen solche Lücken einfach nicht. Darüber hinaus sind aber auch die User recht träge. Sie machen sich kaum die Mühe, Updates zu besorgen und einzuspielen.

Was aber auch daran liegt, dass die Nutzer von Smartphones und Tablets nicht ausreichend informiert werden. Wäre ihnen die Dramatik klar, würden sie bestimmt öfter und schneller Updates aufspielen (kann ich jedenfalls nur hoffen). Eins muss man allerdings sagen: Apple und Microsoft gelingt es deutlich besser, die User zu Updates zu bewegen.

Das klappt zwar vor allem durch das Anbieten neuer Features – aber die Updates werden eingespielt. Google muss sich hier dringend etwas überlegen. Entweder, die Hersteller müssen zu schnelleren und regelmäßigeren Updates gezwungen werden – oder es muss eben ohne die Hersteller gehen.

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