Drohnen und die Privatsphäre

Drohnen sind heute überall. Die unbemannten Flugobjekte sind in Kriegsgebieten unterwegs, zur Aufklärung oder konkret um den Feind zu bekämpfen. Die viel kleineren Drohnen kann sich jeder leisten. Sie werden genutzt, um spektakuläre Aufnahmen zu machen – oder um zu spionieren. Man kann mit Drohnen eine Menge Unsinn anstellen. Und deshalb fordert Verkehrsminister Dobrindt diese Woche eine Registrierungspflicht für Drohnen.

Es gibt heute Drohnen für jeden Geschmack und Geldbeutel. Winzig kleine wie die Pocket Drone, die man sogar in die Tasche stecken kann. Oder den AirDog, die einen auf Schritt und Tritt in der Luft schwebend verfolgen – etwa beim Sport. Die meisten lassen sich aber bequem per Smartphone-App steuern. Jeder kann heute so eine Drohne kaufen – und auch bedienen.

Spielregeln beachten

Eins haben alle Drohnen jedenfalls gemeinsam: Man kann mit ihnen wirklich spektakuläre Aufnahmen machen. Egal ob Fotos oder Videos. Und dafür werden sie auch am häufigsten eingesetzt.

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Wenn Profis ihre Flieger in die Luft schicken, etwa für Videoaufnahmen, müssen sie für jeden Flug eine extra Genehmigung beantragen, die Gebühren kostet, und ihre Drohnen außerdem auch versichern. Das gilt für ausnahmslos alle Drohneneinsätze, bei denen professionell Fotos geschossen oder Videos gemacht werden.

Privatleute hingegen brauchen eine solche Genehmigung in der Regel nicht. Jedenfalls nicht für Drohnen unter fünf Kilogramm Gewicht – und das trifft auf die privat betriebenen Drohnen fast zu. Auch darf jeder solche Drohnen steuern. Doch diese Spielregeln sollte jeder beachten.

Profis brauchen Genehmigung

Man muss lediglich einen Mindestabstand zu Flughäfen einhalten, auch sind einige Bereiche wie der Regierungsbezirk in Berlin Flugverbotszonen. Sonst darf man als Privatmann eigentlich überall Drohnen einsetzen – man muss nur dafür sorgen, dass sich die Drohne in Sichtweite bewegt.

Drohne AirDog

Ein Problem: Drohnen sind heute so günstig und auch so einfach zu bedienen, dass sie auch zum Spionieren verwendet werden. Mit einer Drohne lassen sich zum Beispiel Geschäftsgeheimnisse auskundschaften. Es reicht, im passenden Moment an einem Bürofenster vorbei zu fliegen und Aufnahmen zu machen. Drohnen mit Mikrofone können Gespräche aufzeichnen.

Viele Unternehmen rüsten deshalb mittlerweile auf. Sie setzen Drohnen-Abwehrtechniken ein, etwa von Herstrellern wie DeDrone. Sensoren erkennen Funksignale und auch typische Bewegungen von Drohnen. Selbst als Vögel getarnte Drohnen gibt es mittlerweile. Daher reicht es nicht aus, nach Flugobjekten mit Propellern Ausschau zu halten. Es wird Hightech eingesetzt, um Drohnen abzuwehren.

DeDrone Abwehr

Drohnen sind also gleich in zweierlei Hinsicht ein Risiko: Zum einen, weil sie vom Himmel stürzen oder durch Fehlbedienung Personen verletzen oder Sachschaden anrichten können – und zum anderen, weil viele damit die Privatsphäre verletzen.

Drohnen-Führerschein

Eine wachsendes Problem, denn eine extra Schulung ist nicht erforderlich, um Drohnen fliegen zu dürfen. Was ich bedenklich finde, denn Drohnen können eben erheblichen Schaden anrichten. Der Ruf nach einer Art Drohnen-Führerschein ist daher durchaus berechtigt. Wer eine Drohne in der Öffentlichkeit einsetzt, sollte auch wissen, was zu beachten ist.

Aber wie will man als Privatmann sicherstellen, dass keine Drohne über den eigenen Garten fliegt oder in ein Fenster reinschaut? Das ist schwierig bis unmöglich. Erlaubt ist es jedenfalls nicht, den Nachbarn auszuspionieren.

Drohne

Wer mit einer Drohne fremde Wohnungen inspiziert, der macht sich definitiv strafbar. Das sollte man also lassen. Generell dürfen Drohnen eigentlich nur Aufnahmen machen, die im öffentlichen Raum in normaler Höhe gemacht werden können, also ohne Hilfen wie Leitern oder eben Drohnen. Für alles andere braucht es eine Genehmigung.

Registrierung erforderlich

In einigen Ländern wie USA ist mittlerweile eine Registrierung erforderlich. Jede Drohne muss registriert sein und eine Art Nummernschild tragen. In Deutschland ist das noch nicht so. Es ist aber eine gute Idee, damit man im Fall der Fälle den Betreiber einer Drohne ausfindig machen kann. Das reduziert auch das Risiko, dass jemand damit Unsinn anstellt.

 

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