Der Safer Internet Day 2016: Aktuelle Bedrohungen aus dem Netz

Das Internet hat eine Menge zu bieten. Doch es drohen auch eine Menge Gefahren. Da sind zum Beispiel Cyberkriminelle unterwegs, die an unsere Daten wollen. Wir werden ausspioniert. Oder unser Rechner wird als Geisel genommen – und wir müssen Lösegeld zahlen, um wieder an unsere Daten zu kommen. Das sind nur einige Beispiel. Einmal im Jahr ist „Safer Internet Day“. Da geht es darum, uns Nutzer sensibler zu machen, was solche Gefahren aus dem Netz betrifft.

Immer am zweiten Tag der zweiten Woche im zweiten Monat des Jahres ist „Safer Internet Day“. Worum geht es genau?
Den Safer Internet Day gibt es bereits seit 1999. Er wird in Deutschland vom Bundesministerium für Verbraucherschutz sowie dem Branchenverband Bitköm gefördert Es geht um mehr Medienkompetenz: Wir alle, die wir regelmäßig das Internet nutzen, sollen uns der Gefahren bewusst werden, die aus dem Netz drohen. Das sind traditionell eher Phishing-Attacken, Viren und Würmer, Betrügereien im Netz, die wir lernen sollen zu erkennen und die wir – gemeinsam mit Unternehmen – abwehren wollen und sollen.

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Doch dieses Jahr beschäftigt natürlich auch viele das Thema Hasskommentare im Internet, vor allem in sozialen Netzwerken wie Facebook. Das von Sicherheitsportal klicksafe gesetzte Schwerpunktthema beim diesjährigen Safer Internet Day lautet „Extrem im Netz“. Hier geht es nicht nur um extreme Gewaltvideos, ausländerfeindliche Hass-Botschaften und rechtsextreme Onlineaktivitäten – aber vor allem. Denn damit werden wir im Augenblick ja alle und ständig konfrontiert, ob in den Sozialen Medien oder in Diskussionsforen von Zeitungen, Zeitschriften, Sendern und Blogs.

Seit einigen Monaten werden die Sozialen Netzwerke mit Propaganda und Hasskommentare geflutet. Was sind geeignete Strategien, um das einzudämmen?
Lange Zeit haben sich Facebook und Twitter, und diese Netzwerke sind besonders von dem Problem betroffen, gar nicht gekümmert. Facebook hat nur wenige Kommentare gelöscht. Erst durch den Druck aus der Politik, vor allem durch Bundesjustizminister Heiko Maas, ist überhaupt etwas in Bewegung gekommen.  Mittlerweile haben sich Facebook und Google dazu verpflichtet, große Anstrengungen zu unternehmen, um Hasskommentare zu löschen.

Das Versprechen lautet, das innerhalb von 24h zu erledigen. Facebook ist dazu extra einen Dienstleistungsvertrag mit einem Unternehmen eingegangen, dass hier in Deutschland die Kommentare untersuchen, bewerten und ggf. sperren soll. Der einzelne User sollte auffällige Kommentare melden und in besonderen Fällen auch eine Strafanzeige in Erwägung ziehen.

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Unternehmen die sozialen Netzwerke genug?
Nein. Anfangs hat Facebook die User zur sogenannten „Gegenrede“ aufgerufen, die Community solle doch bitteschön unpassende oder gar Hasskommentare durch Gegenargumente relativieren. Mittlerweile werden auch Postings gelöscht, aber es gibt immer noch viel zu viele. Vor einigen Tagen wurden Facebook-Manager gefragt, wie viele Mitarbeiter sich denn um dieses Problem kümmern, wie viele Postings sie am Tag bearbeiten etc. Darauf gab es keine(!) Antwort.

Das Unternehmen ist nicht bereit, seine Anstrengungen konkret zu benennen oder transparent zu machen. Das fördert natürlich nicht gerade das Vertrauen. Twitter unternimmt meiner Beobachtung nach noch weniger, ist aber in diesem Zusammenhang auch das kleinere Problem.

Nun gibt es auch andere Bedrohungen aus dem Netz, etwa Datendiebstahl, Spionage, Manipulationen. Wovor warnen die Initiatoren der Safer Internet Day?
Konkretes Beispiel ist RansomWare. So wird es genannt, wenn der eigene Rechner durch ein Schafprogramm gekapert wird. Alle Daten auf der Festplatte werden verschlüsselt – und man kommt nicht mehr dran. Nach dem Einschalten erscheint ein Hinweis, man solle ein Lösegeld (Ransom) zahlen. Der einzige Weg, wieder an die Daten zu kommen.

Doch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) warnt eindrücklich: In keinem Fall bezahlen. Denn zum einen kann man nicht sicher sein, dass man danach an seine Daten rankommt, zum anderen befördert man damit das kriminelle Geschäft. Statt dessen: Screenshots machen und Anzeige erstatten.

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Wie kann man sich denn gegen die Gefahren aus dem Netz schützen?
Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht. Doch die meisten Schwierigkeiten handelt man sich ein, weil die verwendete Software und/oder das Betriebssystem nicht auf dem neuesten Stand sind. Es werden immer Sicherheitslücken ausgenutzt, um Schadprogramme auf den Rechner zu bekommen.

Wer dafür sorgt, dass Betriebssystem und verwendete Software immer auf dem neuesten Stand ist, der reduziert das Risiko enorm, Opfer eines Schafprogramms zu werden. Hier sind die meisten User leider etwas nachlässig. Also: Betriebssystem, Browser und wichtige Software wie PDF-Reader, Office und Co. stets aktualisieren. Ein Virenschutz-Programm kann  obendrein helfen, Eindringlinge abzuwehren. Auch sollte man sich von seinem Browser helfen lassen: Er kann zum Beispiel vor Phishing-Attacken warnen. Solch Warnungen sollte man ernst nehmen.

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