Upgrade auf Windows 10, jetzt – auch wenn Du nicht willst

von | 01.06.2016 | Tipps

Wer Windows 10 will, kann Windows 10 kostenlos bekommen – sofern ein Windows 7 oder Windows 8 vorhanden ist. Ganz schön nett von Microsoft. Allerdings versucht der Software-Konzern derzeit immer nachdrücklicher, die User zum Up-Grade zu überreden – teilweise mit fraglichen Tricks.

Microsoft will offensichtlich nichts dem Zufall überlassen: Wer noch Windows 7 oder Windows 8/8.1 benutzt, der wird regelmäßig auf die Möglichkeit des Up-Dates hingewiesen. Entsprechende Hinweise erscheinen immer wieder auf dem Bildschirm.

Es kann sogar passieren, dass das neue Windows 10 vorsorglich geladen wird – man kann die neue Version dann blitz schnell installieren. Praktisch, wenn man das möchte, unschön, wenn man darauf gerne verzichten würde.

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Statt Fenster wegklicken das Up-Grade laden

Doch nun berichten einige User von einer sehr merkwürdigen Methode: Wer das Up-Grade-Tool GWX benutzt, kann den üblichen Up-Grade-Hinweis nicht mehr so einfach wegklicken. Während bislang das Anklicken der Schließen-Schalt-Fläche („X“ in der rechten oberen Ecke des Fensters) dazu geführt hat, dass der Up-Grade-Hinweis verschwindet, soll das Anklicken des Kreuzes nun vereinzelt einer Zustimmung für das Upgrade gleich kommen – das zumindest berichten Online-Dienste wie mspoweruser.com.

Das Up-Grade wird automatisch durchgeführt: Die neue Version wird geladen – und der Benutzer wird aufgefordert, den Nutzungs-Bedingungen (EULA) zuzustimmen. Wird das gemacht, arbeitet man fortan mit Windows 10. Verweigert man die Zustimmung, wird die vorherige Version rekonstruiert.

Doch das ist mit Aufwand verbunden. Microsoft beschreibt diese ungewöhnliche Vorgehens-Weise sogar offiziell in seinem Support-Forum. Es ist schon ein starkes Stück, die User derart ungeniert zu einem Up-Grade zu „überreden“. Ein Unternehmen wie Microsoft sollte so etwas nicht nötig haben.

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Unanständige Methoden

Klar: Microsoft hätte natürlich gerne, dass möglichst viele Menschen das neue Windows 10 benutzen. Viele haben ja auch noch ganz alte Versionen, die müssen einfach auch mal neu gemacht werden, schon der Sicherheit wegen. Verständlich. Aber es wäre deutlich besser, die User zu überzeugen anstatt sie zu überrumpeln. Schon das ungefragte Herunterladen von Windows 10 im Hintergrund, sozusagen auf gut Glück, ist bedenklich. Immer wieder gefragt zu werden, ob man das Up-Grade einspielen will, ist irgendwann nur noch lästig. Es wäre wünschenswert, dass man diese Frage ein für allemal beantworten könnte. Doch die neueste Methode, das Umkehren der Schließen-Schalt-Fläche, ist unverzeihbar.

Die Methode erinnert mich ein bisschen an die Methode Brech-Stange, mit der Kabel-Betreiber Unitymedia versucht, seine Kunden zum Öffnen ihrer WLAN-Router für andere Kunden zu „überreden“ (ich habe hier darüber berichtet). Das ist ein unerfreulicher Trend: Unternehmen wollen die Kunden immer mehr gängeln. Gut möglich, dass sich viele dazu motiviert fühlen, weil wir Kunden auch kaum noch Kontrolle über unsere Mobil-Geräte haben. Doch richtig ist das nicht – wir sollten uns wehren.