Erneut Akku-Probleme bei Samsung Note 7

Es ist eine Handbewegung, die Vielfliegern längst in Fleisch und Blut übergegangen ist: Wer ein Flugzeug besteigt, muss spätestens wenn sich die Türen geschlossen haben sein Smartphone und auch alle anderen elektronischen Geräte ausschalten. Das hat auch ein Fluggast in Louisville gestern gemacht, auf dem Weg nach Baltimore. Handy aus – und ab in die Hemdtasche. Doch dann wurde das Smartphone plötzlich extrem heiß, hat Rauch abgegeben – und das komplette Flugzeug musste evakuiert werden. Erneut ein Problem mit Smartphones-Akkus, erneut bei Samsung.

Ein Fluggast hat sein Smartphone ausgeschaltet – der Akku-Ladestand war bei 80 Prozent. Wir reden hier von einem Samsung Note 7, also der Modellreihe, die dem koreanischen Hersteller vor vier Wochen schon erhebliche Probleme verursacht hat. Im ausgeschalteten Zustand hat das Smartphone dann überhitzt und hat Rauch entwickelt.

Der Passagier hat das Gerät auf den Boden geworfen, auf dem Teppich sind Löcher entstanden, da heiß war das Gerät. Daraufhin wurde das Flugzeug komplett geräumt. Gerade wird untersucht, um welches Modell genau und um welche Art Akku es sich handelt.

Samsung Galaxy Note S7

Es heißt, es handele sich dabei um ein bereits ausgewechseltes Gerät. Wie kann man das so genau wissen?

Der Besitzer hat Angaben dazu gemacht. Laut Onlinedienst „The Verge“ hat er das Note 7 beim Mobilfunkanbieter AT&T am 21. September ausgetauscht. Er hatte sogar ein Foto der Verpackung, auf der die Seriennummer des Geräts steht. Mit der Seriennummer kann man online bei Samsung überprüfen, ob ein alter, gefährdeter Akku eingebaut ist – oder bereits ein neuer, der keine Probleme verursachen sollte.

Das haben die Experten bereits überprüft. Samsung hat alle Note-7-Geräte deaktiviert, die noch nicht ausgetauscht wurden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass noch ein Gerät mit altem Akku im Einsatz ist. Jetzt muss man erst mal abwarten, was Samsung sagt: Um welches Akkumodell handelt es sich hier? Wenn es ein neuer Akku ist, wäre das für den koreanischen Hersteller natürlich der Super-GAU.

 

Kann man sagen, welchen Schaden Samsung durch die explodierenden Akkus hat?

Da ist natürlich zum einen ein erheblicher Imageschaden, den man gar nicht beziffern kann. Wer würde augenblicklich ohne Magengrummeln zu einem Samsung-Handy greifen? Wohl jeder. Die Edelmarke Note 7 ist erheblich beschädigt. Samsung musste weltweit rund 2,5 Millionen Geräte austauschen. Fachleute schätzen, dass Samsung dieser Austausch vier Milliarden Dollar kostet. Sollte es nun erneut Probleme mit dem Akku geben, wird es natürlich noch erheblich teurer.

Aber was läuft da schief – wieso gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit Akkus?

Akkus arbeiten nach elektrochemischen Prozessen. Beim Aufladen wird jeder Akku warm, beim Entladen auch, wenn auch weniger. Den Effekt kennt doch jeder, der schon mal einen Akku beim Aufladen angefasst hat. Im Akku werden elektrische Teilchen hin und her bewegt, das erzeugt Wärme – ebenso beim Entladen. Immer wieder kommt es mal zu Schwierigkeiten bei Akkus, aber so häufig wie beim Note 7, das hat es noch nicht gegeben.

Die Herausforderungen für die Akku-Hersteller sind allerdings enorm. Alle wollen Akkus, die Akkus müssen immer kleiner werden und gleichzeitig mehr leisten. Deshalb probieren die Akkuhersteller andere Akku-Arten aus. Gleichzeitig nimmt der Druck zu, die großen Hersteller schnell mit große Mengen an Akkus zu beliefern. Da bleibt möglicherweise die Sorgfalt beim Testen auf der Strecke. Das darf natürlich nicht sein.

 

 

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