Bitcoin und Krypto-Währungen boomen

Die virtuelle Währung Bitcoin erreicht derzeit fast täglich neue Rekordstände. 10.700 EUR ist ein Bitcoin derzeit wert. Wer vor einigen Jahren in Bitcoins investiert hat, der verfügt jetzt über ein schönes Vermögen. Doch Bitcoin ist nicht die einzige Krypto-Währung, es gibt noch andere. Und das Prinzip dahinter setzt sich auch in anderen Bereichen durch. Was steckt dahinter?

Wie ein EUR aussieht, weiß jeder. Aber ein Bitcoin? Es gibt keine Geldstücke, auch keine Geldscheine. Alle Bilder, die man sieht, sind nur eine Hilfe, um sich Bitcoins besser vorstellen zu können. Der Bitcoin ist komplett virtuell. Man kann seinen Kontostand bewundern – oder per Smartphone damit bezahlen. Aber anfassen kann man Bitcoin definitiv nicht.

Auch im Alltag ist Bitcoin noch längst nicht angekommen. Trotzdem wird viel über die virtuelle Währung geredet. Das liegt daran, dass sie ein bisschen geheimnisvoll ist. Schließlich ist Bitcoin keine normale Währung, wie all die anderen, die von Staaten herausgegeben werden.

Digitale Währung

Bitcoin ist eine digitale Währung. Sie entsteht im Computer – und sie wird im Computer verwaltet. Im Grunde genommen ist Bitcoin eher ein Buchungssystem, möglich gemacht durch die Vernetzung im Internet.

Man kann sich Bitcoins verdienen. Durch das Schürfen von Daten. Computer lösen komplizierte Rechenaufgaben – und bekommen dafür 1 Bitcoin. Das ist heute aber extrem aufwändig und nur noch in Hochleistungsrechnern möglich. Aber: Bitcoin besteht ausschließlich aus Daten. Verschlüsselten Daten. Deshalb wird das Ganze auch Krypto-Währung genannt. Die Daten können nicht manipuliert werden. Und sind anonym.

Es gibt noch andere digitale Währungen, die ganz ähnlich funktionieren, Ethereum oder Ripple zum Beispiel.

MasterTux / Pixabay

 

Taugt kaum als Zahlungsmittel

Ein ernstzunehmendes Zahlungsmittel ist Bitcoin allerdings bislang nicht. Es gibt zwar einige Läden im realen Leben, die Bitcoin akzeptieren. Man zahlt dann mit dem Smartphone: QR Code scannen. Zahlung bestätigen. Fertig. Aber solche Gelegenheiten muss man mit der Lupe suchen. Auch im Web kann man manchmal mit Bitcoin bezahlen. Doch auch eher selten.

[01:30] Großer Vorteil von Bitcoin: Man braucht keine Bank, um Geld zu überweisen oder damit zu bezahlen. Der britische Guardian erklärt das sehr schön: Bei normalen Währungen kassieren die Banken für alles Gebühren. Sie verwalten die Zahlungsgeschäfte. Bei Bitcoin gibt es das nicht. Banken sind überflüssig. Hier fallen bei Transaktionen keine Gebühren an.

 

Speklationsblase

Viele Menschen haben in den letzten Jahren Geld in die virtuellen Währungen investiert. Warum? In erster Linie, weil sie spekulieren wollen – und zwar auf steigende Kurse. Die Rechnung ist bislang aufgegangen: Der Kurs von Bitcoin explodiert regelrecht. Fast 12.000 Dollar diese Woche. Wer rechtzeitig gekauft hat, kann sich natürlich freuen.

Wie bei einem steigenden Aktienkurs. Bitcoins lassen sich bequem tauschen, also EUR in Bitcoin und zurück. Dafür braucht man ein Bitcoin-Konto. Beim Geldwechsel fallen Gebühren an.

Viele sprechen angesichts der explodierenden Tauschkurse von einer Spekulationsblase. Bedeutet: Wer jetzt in Bitcoin investiert, könnte ganz schön viel Geld verlieren.

Stiglitz warnt vor Bitcoin

Der amerikanische Star-Ökonom Joseph Stiglitz, immerhin Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften und damit ein kluger Kopf, warnt von Bitcoin und anderen Cyberwährungen. Er sagt: „Mir scheint, Bitcoin müsste verboten werden. Er erfüllt keine sinnvolle soziale Funktion.“

Stimmt, bislang ist das definitiv so. Doch bislang macht die Politik einen großen Bogen um das Thema Cyber-Währungen, so wie um die meisten relevanten Fragen aus der Digitalwelt.

Empfang Joseph E. Stiglitz im Rathaus Köln

Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC-BY-SA 4.0, Link

Wenn Bitcoin verloren gehen

Ein Problem bringen Bitcoins aber definitiv mit sich: Sie können verloren gehen. So wie Bargeld. Geht die Festplatte kaputt oder verloren, auf die Bitcoins als Daten gespeichert sind und vorausgesetzt, es gibt kein Backup, ist das Geld unwiederbringlich verloren. Bis zu 20% gehen so verloren, schätzen Experten. Man muss also gut aufpassen.

Auch wenn viel über Bitcoin geredet wird und das technische Konzept dahinter durchaus interessant ist: Wer nicht auf wachsende Kurse spekuliert, der braucht die digitalen Währungen im Alltag nicht.

 

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