Spotify geht an die Börse – und dann?

Spotify geht an der Wallstreet an die Börse. Der Termin war bereits einmal verschoben worden. Jetzt ist es so weit. Der Streamingdienst sammelt Geld ein. Das ist auch dringend nöltig, wenn weiger investiert werden soll, da die Schweden nach wie vor erhebliche Verluste einfahren – obwohl Spotify der erfolgreichste Steamingdienst ist. Wie soll es weitergehen?

Wer wollte es bestreiten? Spotify hat definitiv die Art und Weise verändert, wie viele von uns heute Musik hören. Streaming statt CD – das ist die Idee des schwedischen Unternehmens. Viele sagen, Spotify hätte damit die Musikindustrie gerettet.

Lange Zeit sind die Umsätze der Musiklabels wegen der Piraterie im Netz eingebrochen. Doch die ständig wachsenden Umsätze der Streamingdienste haben den Musiklabels wieder festen Boden unter die Füße gegeben.

StockSnap / Pixabay

 

Werbung hören statt Bezahlen

Streaming ist ein interessantes Angebot: So viel Musik wie man möchte zu einem fairen Preis. Mittlerweile können Mitglieder bei Spotify auch Hörbücher und Podcasts hören. Das nutzen immer mehr Menschen.

Nicht nur bei Spotify, sondern auch bei Apple Music, Amazon Music, Deezer und anderen. Dienstag (03.04.2018) geht Spotify an die Börse. Das Unternehmen will Geld einsammeln, um sich weiterentwickeln zu können. Das ist auch dringend nötig, denn bislang fährt Spotify noch erhebliche Verluste ein.

Das Problem: Nur 71 Millionen Menschen aus 65 Ländern zahlen für den Streamingdienst. Doch 88 Millionen Menschen hören bei Spotify Musik, ohne dafür zu zahlen – indem sie Werbung erdulden. Für mich unverständlich: Wenn ich schon Musik hören will, dann doch bitte ohne lästige Werbung.

Außerdem ist es auch eine Frage der Wertschätzung: Brötchen und Bier gibt es auch nicht kostenlos. Wieso wird das bei Musik erwartet? Werbung anzuhören ist nicht nur lästig, sondern vor allem keine besondere Wertschätzung.

Betrüger haben Spotify abgezogen: Millionen Euro für belanglose Musik

Es müssen eigene Inhalte her

Bis Ende 2018 will Spotify 208 Millionen Mitglieder haben. Das wäre ein großer Sprung. Allerdings hat Spotify ein Problem: Sollten Musiklabels den Stecker ziehen, hat Spotify keine Inhalte mehr. Vorbild Netflix zeigt, dass es auch anders geht: Eigene Inhalte produzieren. Doch das kostet. Spotify hat es mit selbst produzierten Podcasts und Videos probiert, allerdings nicht sonderlich erfolgreich.

Ich wünsche Spotify Erfolg. Denn sie waren die ersten, die den Streaminggedanken konsequent aufgegriffen, entwickelt und ausgebaut haben. Apple und Amazon sind erst später auf den Zug aufgesprungen. Sie können allein durch ihre schiere Marktmacht Abonnenten gewinnen.

Spotify hat niemanden im Rücken, der ihm Kunden zuspielt. Deswegen ist es um so beeindruckender, was die Schweden geschafft haben. Allerdings muss Spotify nun Alleinstellungsmerkmale haben. Etwas, was sonst keiner hat – erst das hat Netflix zum Durchbruch verholfen.

 

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