Cloud Computing: Das Büro wird virtueller

von | 28.05.2018 | Digital

Repräsentative Umfragen zeigen drei Trends für Cloud Computing 2018 auf: Der Workspace-as-a-Service wird wichtiger, Künstliche Intelligenz spielt in der Cloud eine größere Rolle und die Infrastruktur verzichtet zunehmend auf feste Server.

Aber auch neben den Trends zeigt sich eine deutliche Entwicklung der deutschen Wirtschaft: Das Büro wird virtueller. Schaffen wir den Anschluss? Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnt wissend, Deutschland dürfe in der Technisierung und KI-Entwicklung nicht abgehängt werden. Eine Bestandsaufnahme.

Mehr als die Hälfte der Deutschen Unternehmen nutzen bereits Cloud Computing. Interessanterweise sind es aber weniger als ein Drittel Unternehmen, die das Public Cloud Computing für sich entdeckt haben. Die Zahlen sind aus dem Bezugsjahr 2017 und beziehen sich auf 3,4 Millionen Unternehmen in Deutschland.

Welchen Stellenwert hat Cloud Computing? Ein aussagekräftiger Parameter ist der Umsatz, der weltweit mit den dazugehörigen Leistungen gefahren wird. Von 2014 bis 2017 ist er um das 1,6 fache gestiegen. Die Prognose für 2020 sieht eine weitere Steigerung von 150 Prozent (In Milliarden US-Dollar).

Drei Hauptbereiche vom Cloud Computing:

  • IaaS, meint Infrastructure-as-a-Service bedeutet, Firmen müssen keine IT-Infrastruktur mehr aufbauen, alle Ressourcen werden durch ein virtuelles Rechenzentrum bereitgestellt. Speichern und Rechnerleistungen sind kein lokales Problem mehr.
  • PaaS steht für Platform-as-a-Service. Im Grunde ist es eine IaaS, kann aber auch als Entwicklungsumgebung genutzt werden oder Apps ausliefern und implementieren.
  • SaaS ist die Abkürzung für Software-as-a-Service. Hinter diesem Bergiff verbirgt sich die Tatsache, dass Mitarbeiter Software nutzen, für die Sie ähnlich eines Abomodells bezahlen. Die Kosten sind dadurch sehr gering, die neuste Version ist stets vorhanden und Support gibt es ebenfalls.

Zurück zu den deutschen Unternehmen: Der Hauptgrund, weshalb die Deutschen scheinbar sehr langsam auf den Zug der technischen Weiterentwicklung springen, liegt in dem Bedürfnis nach Sicherheit.

Datensicherheit spielt für die hiesige Bevölkerung eine enorm große Rolle. Darum nutzen auch bisher nur unter 30 Prozent der Firmen eine Public Cloud. Bei Umfragen zeigte sich, dass ein Fünftel Angst hat, dass Daten verloren gehen, etwas weniger Sorge macht der mögliche Verlust von IT-Know-How und die größte Unsicherheit besteht mit 30 Prozent darin, dass unberechtigte Menschen Zugriff auf erfolgskritische und sensible Firmendaten erlangen könnten.

Über die Hälfte aller Befragten gab an, eine Public Cloud als schwerer zu schützen empfindet als ein internes IT-Nertzwerk.

Aber in Wirklichkeit hatten satte 68 % mit Nein geantwortet, als es darum ging, ob im letzten Jahr Sicherheitsprobleme in der Public Cloud auftraten, die sie nutzen.

Es scheint, als fehle Aufklärung oder sind die Führungskräfte aus einer Internet-aversiven Generation?

Welche Branchen nutzen Cloud Computing?

Jetzt wird es spannend: Die Energiebranche setzt mit 8 Prozentpunkten mehr eher auf Cloud Computing als die IT- und Telekommunikationsbranche selber. Selbst die Chemie und Pharmakonzerne verwenden im Vergleich eher Cloud Computing. Ganz hinten anstehen bei der Entwicklung zum virtuellen Büro der Handel und die Versicherungen.

Nun ließe sich Argumentieren, bei Versicherungen lägen die sensibelsten Daten vor, doch auf der anderen Seite sind die Mitarbeiter in der Versicherungsbranche mehr als andere Personen von einem virtuellen, Papierlosen Arbeitsplatz betroffen.

Im Handel scheint es noch schwierig, ist aber auch nur noch eine Frage der Zeit. Beratungsgespräche sind nur eine Variante, SaaS und WaaS gewinnbringend zu kombinieren.

Welche Leistungen werden als SaaS hauptsächlich verwendet?

Branchen-unabhängig lassen sich Office-Anwendungen als meist genutzte Software über Cloud Computing herausstellen. Etwas widersprüchlich zu den Sicherheitsbedenken steht die zweithäufigste Nutzung: Security-as-a Service.
Muss den Deutschen der Cloud Computing Service im Allgemeinen einfach anders verkauft werden? Ist mehr Sicherheit drin, wenn es drauf steht?

Empirische Erhebungen zeigen, dass Ressource Planning, Groupware und auch Collaboration Software auf dem aufsteigenden Ast sind. Dies zeigt einmal mehr, dass Büros virtueller werden, der Arbeitsplatz kann überall auf der Welt sein.

xresch / Pixabay

 

Big Data Anwendungen werden nur zu 23 Prozent über Cloud Computing genutzt. Ebenso abgeschlagen mit 23 Prozentpunkten zeigt sich Kommunikation über Telefonie und Co.
Ein großes Entwicklungspotential versprechen die branchenspezifischen Apps und alle Software im Bereich Customer Relationship Management. Sie sind bisher zu einem Fünftel genutzt.

Anspruch an die Sicherheit: Noch eine kleine Zahlenerkenntnis spricht für das deutsche Bedürfnis nach Sicherheit: Unter den Must-have-Anforderungen an Anbieter von Clouds steht an aller erster Stelle, er müsse seinen Hauptsitz im Rechtsgebiet der Europäischen Union haben. Danach folgt, allerdings fast gleichwertig, die Integrationsfähigkeit von Lösungen und sofort erscheint die dritte Anforderung: Eine transparente Sicherheitsarchitektur.

Während Amazon mit 34 % den Markt rund um den Bereich Cloud Computing beherrscht, steht IBM mit 8 % weit abgeschlagen am unteren Ende der Nahrungskette. Microsoft ist tatsächlich mit 11 % der zweitgrößte Anbieter auf dem aufstrebenden Markt.

Virtuelles Büro im Ländervergleich

Nun scheint Deutschland wahrlich etwas besorgt um seine Daten. Ob dies nur für Unternehmer gilt? Umfragen zur privaten Nutzung von Clouds würden sicherlich ähnliche Ergebnisse zutage befördern. Der Ländervergleich, gemessen daran, wieviel die Unternehmen jeweils für Public Cloud ausgegeben haben, zeigt, dass Deutschland wirklich weiter abgeschlagen ist. Finnland, Dänemark und Norwegen stehen weit vorne. Sogar Belgien hat mehr als doppelt so viel kostenpflichtige Cloud Computing-Services genutzt.

Nach uns folgen nur noch Rumänien, Polen und Bulgarien. Der Abstand zu diesen Ländern ist aber erschreckend kleiner als zur oberen Spitze.

Free-Photos / Pixabay

Cloud Computing: Büro virtueller und zukunftstauglich!

Unternehmen sparen Geld, Mitarbeiter werden flexibler. Know-How ist nicht länger nur eine Frage des Geldes, vor allem was Software-Lösungen angeht. Serverräume, Kühlaggregate und sonstige energieaufwendige Techniken bleiben großen Unternehmen in Zukunft erspart.

Die Arbeit in der Cloud ist global, umweltschond und Ressourcen optimierend. Sie bedarf aber Aufklärung, Neugierde und Innovation. Vor allem aber Mut von Unternehmer, sich darauf einzulassen. Warum nicht? Was wäre die Alternative? Weitere Informationen zu Cloud Computing finden Sie auf dieser Webseite.

 

Schieb App