So funktioniert Krypto-Jacking

Plötzlich wird der Rechner langsamer – und heiß. Der Lüfter rotiert. Und das nicht etwa, weil es sowieso gerade recht warm ist oder weil wir rechenintensive Aufgaben erledigen, sondern – weil Kriminelle unseren Rechner gekapert haben. Sie knacken auf unseren Computern komplexe Rechenaufgaben – und verdienen Geld damit. Bitcoins zum Beispiel. Eine neue Art von Bedrohung auf dem Netz, die sich Krypto-Jacking nennt. Noch nie gehört?

Bitcoins und andere Krypto-Währungen sind komplett digital und deshalb unsichtbar – aber eine Menge Wert. Für ein Bitcoin bekommt man derzeit fast 8.000 EUR. Wer Bitcoins nicht kaufen will, der kann sie auch „herstellen“. Dazu müssen hoch-komplexe Rechenaufgaben bewältigt werden. Normalerweise mietet man dazu spezielle, teure Hochleistungs-Server.

TheDigitalArtist / Pixabay

 

Krypto-Währunen entstehen im Computer

Ich weiß, das ist nicht eicht zu verstehen: Aber Bitcoins und andere Kryptowährungen entstehen im Computer. Man muss virtuelle Geldstücke „schürfen“. Mining, heißt das im Englischen. Selbst schnellste Computer brauchen wochenlang, bis sie einen neuen Bitcoin gefunden haben. Lohnt sich aber trotzdem, denn Bitcoins und andere Währungen sind ja eine Menge wert.

Nun gibt es Betrüger, die sich sagen: Wozu selbst teure Server mieten und monatlich Hunderttausende von Euro für deren Betrieb zahlen? Ich nutze einfach die Computer von fremden Leuten. Ohne sie zu fragen. Und vor allem: Ohne sie dafür zu bezahlen.

Diese Methode des Betrugs wird Krypto-Jacking genannt. Weil die fremden Rechner gehijackt werden, also gekapert, um Kryptogeld zu generieren. Daher also der Begriff.

Krypto-Jacking unbedingt ernst nehmen

Krypto-Jacking ist ernst zu nehmen, denn diese Methode ist bereits die am häufigsten praktizierte Art, in fremde Rechner und Geräte einzudringen und dort Schaden anzurichten.

Nun könnte man entgegnen: Macht doch nichts, wenn Fremde die Leerzeiten in meinem Rechner ausnutzen. Merke ich ja kaum.

Aber das ist die völlig falsche Haltung. Denn die Opfer von Krypto-Jacking haben durchaus einen Schaden.

Es entsteht Schaden

Mobilen Geräten zum Beispiel geht dadurch deutlich früher die Puste aus, weil der Akku schneller leer ist. Sie rechnen ja ununterbrochen… Aber auch Notebooks und Tischcomputer nehmen Schaden, wenn sie gehijackt werden: Sie arbeiten nicht mehr so schnell wie sonst. Weil sie ja mit anderen Dingen beschäftigt sind.

Außerdem entstehen höhere Stromkosten, da die Computer unentwegt auf Hochtouren arbeiten. Computer verbrauchen dann deutlich mehr Energie – wie ein Auto, das Vollgas fährt. Das kann sich – je nach Art und Anzahl der Computer – auf einige Euro pro Tag summieren. In Büros erst recht. Es entsteht also durchaus ein wirtschaftlicher Schaden.

Dieser Schaden entsteht

Die Software zum Schürfen der Krypto-Währungen läuft also ungefragt auf unseren manipulierten Geräten und wir kommen für die Stromkosten auf – aber die Betrüger kassieren ab. Indem Sie die geschürften Bitcoins, Ripples oder Monera Einheiten auf unseren Geräten berechnen – und das Geld selbst einsacken. Wenn das kein Betrug ist.

Das Tückische ist ja: Man merkt nicht direkt, dass man für Fremde rechnet. Es erscheinen keine Hinweise auf dem Bildschirm. Hellhörig werden sollte man, wenn ein Rechner plötzlich langsamer arbeitet und gleichzeitig ganz schnell warm oder heiß wird, der Lüfter auf Hochtouren arbeitet, obwohl man gerade nur eine E-Mail beantwortet. Oder der Akku von Smartphone oder Tablet blitzschnell leer ist.

 

QuinceMedia / Pixabay

 

So könnt Ihr Euch schützen

Wie aber kann ich mich gegen einen solchen Missbrauch schützen? Nun, da unter anderem Sicherheitslücken ausgenutzt werden, vor allem durch das Schließen dieser Lecks. Also: Updates einspielen von Betriebssystem und Software.

Da viele Krypto-Jacker über den Browser kommen – es kann schon reichen, eine manipulierte Webseite aufzurufen –, empfiehlt es sich, auch den Browser sicher zu machen.

Mein Tipp: Die kostenlose Browser-Erweiterung MinerBlock laden und installieren. Dieses Miniprogramm enttarnt Webseiten, die versuchen, den eigenen Rechner zu missbrauchen – und blockiert einfach den Zugriff. Eine sehr effektive Methode. Auch manche Werbefilter wie AdBlock können helfen, lästiges Krypto-Jacking zu verhindern.

Bin ich angreifbar oder nicht?

Bin ich angreifbar oder nicht? Das verrät der Onlinetest unter www.cryptojackingtest.com. Einfach ein paar Sekunden warten – und: voilà, weiß man schon, ob der eigene Rechner oder das eigene Mobilgerät anfällig ist oder nicht. Der kostenlose Opera-Browser schützt in der neuesten Version vor Krypto-Jacking.

 

 

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