Hochkant statt Querformat: Lästig, aber trendy

von | 26.06.2018 | Social Networks

Hochkant statt Querformat: Immer mehr Videos werden auf dem Smartphone gedreht – und das im Hochformat. Das mag praktisch sein beim Drehen, bringt aber einge Menge Nachteile mit sich. Wer solche Vidoes auf anderen Geräten anschaut. muss Abstriche machen. Mit dem neuen Dienst IGTV von Instagram bekommen Vertical Videos noch mehr Schub.

Das Vertical Video erfreut sich zunehmender Popularität. Gerade erst hat Instagram den neuen Dienst Instagram-TV (IGTV) gestartet, hier gibt es ausschließlich hochkante Videos zu sehen. Begründung: Jugendliche schauten vor allem auf dem Smartphone Videos – und die seien nun mal meist hochkant im Einsatz. Für alle, die hochformatige Videos nicht sonderlich mögen (und ich zähle mich eindeutig dazu!), also keine gute Entwicklung.

Vertical Video Syndrome (VVS)

Manche sprechen bereits (ironisch) vom „Vertical Video Syndrome“, wie hier auf der gleichnamigen Webseite. Weil sich die hochkanten Videos wie ein Virus verbreiten und mehr Nach- als Vorteile mit sich bringen. Denn – mal ehrlich: Wieso gibt es Vertical Videos überhaupt? Kinofilme sind im Querformat (Landscape). Fernsehen sendet im Querformat – seit einigen Jahren sogar im besonders queren 16:9-Format. YouTube ist so gestartet. Displays im Auto sind quer.

Und warum das alles? Weil wir Menschen nun mal so die Welt sehen. Quer, nicht noch. Das ist eine anatomische Gewissheit… Der einzige Grund, wieso es überhaupt Vertical Videos gibt: Wer mit dem Smartphone in der Hand dreht, muss sich nicht anstrengen und beide Hände benutzen. Es reicht eine Hand. Vertical Videos sind also bequemer.

 

Vertical Videos ruinieren jede Ästhetik

Es sind also meiner Meinung nach keine vernünftigen und schon gar keine guten Gründe, wieso es überhaupt hochkantige Videos gibt. Sollen Faulheit und Bequemlichkeit unsere Sehgewohnheiten bestimmen? Bitte nicht! Klar: Vertical Videos passen besser in die Welt von Instagram, da man sich und andere so viel besser in Szene setzen kann. Im hochkanten Video sieht man sich und andere von Kopf bis Fuß („Bin ich nicht schön?“). Kein Platz für die Welt daneben und drumherum. Bildausschnitt wählen? Tiefenschärfe? Alles unnötig.

Ich finde: Vertical Videos sind keine Laune. Sie ruinieren die Ästhetik – und unsere Sehgewohnheiten.

Ironisch gesehen: Das „Vertical Video Syndrome“