Digital-Gipfel: Am meisten wird Infrastruktur beklagt

Wie geht es in Deutschland weiter in Sachen Digitalisierung? Das soll der Digitalisierungs-Gipfel in Nürnberg zeigen. Eigentlich sollte es vor allem um Künstliche Intelligenz (KI) gehen. Doch es wurde viel die unzureichende Infrastruktur in Deutschland beklagt.

Bundeswirtschaftsminister Altmaier beklagt sich öffentlich über unsere Mobilfunknetze. Wer wollte ihm da nicht laut zurufen: Ja, so ist es: Deutschlands Mobilfunknetze sind wirklich peinlich. Jeder von uns kennt Situationen, in denen es – oft plötzlich! – kein Netz mehr gibt. Allerdings haben wir keinen Einfluss darauf. Unser Bundeswirtschaftsminister allerdings schon. Er trägt seit Jahren politische Verantwortung – und hat kein Recht zu jammern.

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Mangelhafte Infrastruktur größtes Problem

Die mangelhafte Infrastruktur in Deutschland ist überraschenderweise auch auf dem Digital-Gipfel in Nürnberg ein großes Thema. Aber nicht, weil die Verantwortlichen es so eingeplant hätten. Eigentlich sollte es in Nürnberg vor allem um „Künstliche Intelligenz“ (KI) gehen. Es sind die Anwesenden, die ihrem Ärger in Nürnberg Luft machen. Viele Politiker, etwa aus Städten und Gemeinden, beklagen in Nürnberg lautstark die Infrastruktur.

Und Recht haben sie: Was haben wir Bürger davon, wenn 100 zusätzliche Professoren (gibt es überhaupt so viele, die sich damit auskennen?) über KI forschen und philosophieren, wenn es an so vielen Orten kein Netz gibt? Oder die Anbieter schlichtweg machen, was sie wollen.

Ich spreche aus eigener Erfahrung: Die Telekom schaltet einfach so ISDN ab – und macht meine vorhandenen Geräte zu Elektroschrott. Mein anderer Anbieter Unitymedia bekommt seit 14 Tagen erhebliche Mängel im Netzzugang nicht in Griff. Alltagsprobleme von Millionen Menschen.

Die Künstliche Intelligenz braucht strenge, qualifizierte Kontrollen

Erst Infrastruktur, dann KI

Erste Aufgabe sollte daher sein, die Republik flächendeckend mit Netz zu versorgen. Überall. Blitzschnell. Und die ewigen Ausreden der Netzanbieter nicht mehr gelten zu lassen. Das lässt sich durch Ausgleichzahlungen erreichen (das zeigen Beispiele aus anderen Ländern).

Deutschland sei kein „Frontrunner“, beklagt sogar Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Deutschland – und meint damit den Bereich KI. Hier wiederum sollten wir mehr Augenmerk auf die schädlichen Wirkungen der KI richten. China macht ja vor, was mit KI möglich ist: eine Komplettüberwachung der Bevölkerung.

Es braucht also eine Art Ethikkommission, die das, was die Industrie „Intelligenz“ nennt, in die nötigen Schranken weist. Es braucht klare Regeln. Und Kontrollen, die Expertin Julia Krüger „qualifizierte Transparenz“ nennt. Aber auch daran wird nicht wirklich gedacht oder gearbeitet.

Nein, wir sind keine Frontrunner in Deutschland.

 

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