Crowdfunding mal anders: Patreon

von | 28.06.2019 | Surftipp, Tipps

Die Musikindustrie ist schwieriges Terrain: Als unbekannter Künstler sind die Chancen sehr überschaubar, Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch etablierte Künstler kämpfen in Zeiten des Streamings um Aufmerksamkeit und zahlendes Publikum. In Zeiten sinkender Umsätze sind die Plattenlabels zudem wenig investitionsfreudig. Viele vielversprechende Alben lassen sich so gar nicht erst realisieren. Einmal mehr ist die Lösung die Vorfinanzierung durch die potentiellen Hörer. Patreon ist das Gegenstück zu Kickstarter für Musik und auf jeden Fall einen Klick wert!

Im Gegensatz zu den klassischen Crowdfunding-Portalen wie Kickstarter und Indiegogo ist das Risiko deutlich geringer: Das Produkt ist nicht abhängig von Fertigungsstraßen in Fernost und von technischen Innovationen, die sich noch beweisen müssen. Natürlich kann es immer passieren, dass eine Band sich trennt und ein Album nicht produziert wird. Das ist aber eher selten.

Der Name der Seite kommt vom im Mittelalter gebräuchlichen Begriff der Patronage, also die gezielte und regelmäßige Förderung von Künstlern. Die kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden. Die klassische Förderung eines Albums, wie die mexikanisch-niederländische Sängerin Marcela Bovio es beispielsweise gemacht hat. Je nach Förderbetrag gibt es „nur“ einen Download des Albums, die CD, ein Paket mit T-Shirt bis hin zu persönlichen Skype-Sessions und persönlichem Song. Und nach dem Album ist vor dem Album…

Andere Interpreten wie der australische Multiinstrumentalist Mike „Toehider“ Mills schaffen sich eine finanzielle Grundlage, weiterhin Musik als Vollzeitjob machen zu können. Dafür gibt es Live-Streams, Cover-Versionen, komplett neue Lieder, Q&A-Sessions und dann und wann eine physische CD.

Zusammengefasst: Durch die direkte Unterstützung von Künstlern können Sie ganz nah am Schaffensprozess von Musik teilnehmen.