Bundeskabinett beschließt Blockchain-Strategie

Deutschland gilt ja nicht gerade als Vorreiter in Sachen Digitalisierung. „Neuland“ und so… Doch nun das: Die Bundesregierung hat jetzt eine Blockchain-Strategie verabschiedet. Blockchain – das ist ein Hype-Begriff aus der Netz-Szene, den kennen viele vom Bitcoin. Ist aber nicht dasselbe. Blockchain ist eine neue, moderne Art, Daten zu speichern. Eine Blockchain ist eine Kette von digitalen Datenblöcken. In jedem Datenblock sind – verschlüsselt! – bestimmte Daten gespeichert, zum Beispiel über Transaktionen, Bestellungen, Überweisungen oder Zahlungsvorgänge. Außerdem verweist jeder Datenblock auf den davor und danach.

So lassen sich zum Beispiel Abläufe der Zahlvorgänge nachvollziehen. Das Besondere an der Blockchain ist aber, dass diese Daten nicht auf einem Server, sondern gleichzeitig auf sehr vielen Servern gespeichert sind. Das macht zum einen alles transparent – und verhindert zum anderen effektiv jede Form der Manipulation. Sollte jemand auf die Idee kommen etwas manipulieren zu wollen, fällt das sofort auf – ein solcher Server würde ausgeschlossen. Eine besondere sichere Art und Weise, Transaktionen oder Abläufe digital zu verarbeiten.

Klingt kompliziert – ist aber so eine Art dezentrale Datenbank, die sich vor allem für Buchhaltungsaufgaben eignet.

Blockchain hoffähig machen

Die Bundesregierung will die Blockchain sozusagen „hoffähig“ machen. Sie passt diverse Gesetze und Vorschriften an, damit nicht mehr nur gültig ist, was auf gedrucktem Papier steht. Die Blockchain-Technologie bekommt einen vergleichbaren Status. Anfangen will die Bundesregierung mit Wertpapieren, etwa Schuldverschreibungen oder Anteile an Unternehmen.

Die müssen künftig nicht mehr auf Papier festgehalten werden. Weiter gedacht sind auch papierlose Aktien denkbar. Wer heute eine Aktie kauf, bekommt die zwar normalerweise auch nicht zu Gesicht. Aber es gibt sie – und sie wird in Papierform im Depot gelagert. Das könnte schon bald nicht mehr nötig sein.

Deutschland als Vorreiter? Denkbar!

Das ist ein mutiger Schritt. Es wird dazu führen, in der Finanzwelt komplett anders zu denken. Deutsche Unternehmen werden Lösungen entwickeln, um Systeme auf Blockchain umzustellen. Das könnte schon bald einen großen Vorsprung bedeuten, wenn andere Länder auch umsteigen wollen – und früher oder später werden es alle.

Als nächstes dürfte dann der Handel dran sein. Denn auch Onlinegeschäfte oder Warenverkehr und vieles andere mehr lässt sich mit Blockchain effizient und sicher verwalten. Es könnte also dazu kommen, dass deutsche Lösungen weltweit gefragt sind – das zumindest ist damit verbundene Hoffnung. Und sie ist nicht unbegründet.

Facebook Libra ausgebremst

Also auch grünes Licht für Bitcoin oder den für Anfang nächsten Jahres geplanten Facebook Libra, diese Cyber-Währung von Mark Zuckerberg?

Mitnichten – und im Gegenteil. Die Bundesregierung spricht sich ausdrücklich gegen so genannte Stablecoins aus. Sie könnten sich als Parallelwährung zu staatlich herausgegebenem Geld entwickeln und sich gleichzeitig der Kontrolle entziehen. Das will die Bundesregierung nicht – und das ist auch gut so! Bitcoins sind etwas anderes. Aber wer Bitcoins verwahrt oder verwaltet, darf das, allerdings unter strengeren Auflagen. Geldwäschegesetz inklusive.

 

 

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