Wie gut sind Bluetooth-Kopfhörer beim Zocken?

von | 18.10.2019 | Hardware

Bluetoothkopfhörer bieten Gamern ein Plus an Komfort: Keine störenden Kabel, in denen man sich verheddern könnte. Gleichzeitig bringen sie jedoch den Nachteil einer etwas geminderten Klangqualität mit sich. Wie schneiden sie in einer Gesamtbewertung ab?

Bluetooth ist ein beliebter Verbindungsstandard, der trotz seiner langen Geschichte nach wie vor absolut etabliert ist. Mehr noch: Durch die zahlreichen Weiterentwicklungen empfiehlt sich die Bluetooth-Technologie für eine zunehmende Anzahl an Einsatzbereichen, so auch fürs Gaming bei Bluetoothkopfhörern.

Das Versprechen des hohen Komforts durch die kabellose Verbindung lockt viele Gamer, die dafür in Sachen Klangqualität Abstriche machen müssen. Lohnt sich also der Einsatz? Wie gut sind Bluetoothkopfhörer beim Zocken?

 

Die Priorisierung des Komforts

Gamer legen einen hohen Wert darauf, dass die Gaming-Sessions möglichst bequem werden. Ergonomische und hochwertige Gaming-Stühle, große Curved-Monitore, die den perfekten Überblick über das Geschehen auf dem Bildschirm gewährleisten…

Dies sind nur einige der Signale dafür, wie wichtig bei regelmäßig mehreren Stunden Gaming am Stück der Komfort ist. Hierin fügen sich Bluetooth-Kopfhörer optimal ein, da sie die Gelegenheit bieten, ohne die Kabelverbindung allen natürlichen Abläufen des Spiels einschränkungsfrei nachzugehen:

  • Ausleben von Emotionen und daraus resultierender ausschweifender Gesten
  • Durchführung notwendiger Bewegungen des Körpers aufgrund von Spielabläufen
  • Bewegungsfreiheit der Arme als wichtigstes Glied, was durch die fehlenden Kabel sichergestellt ist

Zwar gehen Gamer durch den Schwur auf den Komfort das Risiko ein, klangliche Defizite hinnehmen zu müssen. Denn die Datenübertragung über Bluetooth beschneidet die Inhalte qualitativ. Tatsache ist jedoch, dass mit den richtigen Kaufkriterien und dem Knowhow über gute Bluetoothkopfhörer die Nachteile sehr gering gehalten werden können. Welche Kaufkriterien machen gute Bluetoothkopfhörer aus?

Wesentlich beim Kauf: Die verbaute Technik

Bluetoothkopfhörer sollten, damit das Klangerlebnis des Gamings würdig ausfällt, eine integrierte Soundkarte haben. Spezialisierte Gaming PCs haben in vielen Fällen eine bereits qualitativ ausreichend hochwertige Soundkarte verbaut. Jedoch gibt es auch Ausreißer aus dieser Gruppe. Insbesondere, wer beim Gaming PC spart, wird unter Umständen mit einem dürftigen Sound konfrontiert.

An dieser Stelle sind Bluetoothkopfhörer mit einer integrierten Soundkarte von Vorteil. Diese werten den Sound beträchtlich auf. Andersherum ist es allerdings möglich, einen PC mit einer guten Soundkarte nochmals durch eine bessere Soundkarte in den Bluetoothkopfhörern aufzuwerten. Doch was macht eine gute Soundkarte aus?

  • Geringe Latenz: Je höher die Rechenleistung der Soundkarte, umso besser werden die vielen gleichzeitigen Klänge wiedergegeben
  • Over-Ear-Kopfhörer offerieren mehr Leistung, da sie mehr Platz zum Einbau von Treibern bieten
  • Vollduplexmodus zur fehlerfreieren Übertragung von Klängen

Neben der Soundkarte in den Kopfhörern oder der Soundkarte im Gaming PC, die übrigens denselben eben erwähnten Kaufkriterien unterliegt, haben folgende technische Ausstattungsmerkmale eine große Bedeutung bei Bluetoothkopfhörern:

  • Betriebszeit
  • Akkuladezeit
  • Qualität der Verbindungstechnologien

Nur allzu naheliegend ist die Wichtigkeit der Betriebszeit, da Gaming-Sessions durchaus mehrere Stunden dauern können. Glücklicherweise lässt sich auf Windows der Akkustand der verbundenen Geräte mittlerweile einsehen. Wenn der Akku schließlich aufgebraucht ist, ist das nächste Kriterium eine maximal kurze Akkuladezeit, damit bis zur nächsten Session nicht allzu lange gewartet werden muss. Zu guter Letzt macht die Qualität der Verbindungstechnologien die Qualität der Soundübertragung aus.

Mit Bluetooth 5.0 werden Reichweiten von bis zu 40 Metern bei Datenraten von bis zu 2 Mbit/s erzielt. Sollte zusätzlich NFC vorhanden sein, ist dies ein weiterer Vorteil. Denn NFC ist die Near Field Communication, die die anfängliche Verbindung beider Bluetooth-Geräte vereinfacht: Einfach aneinander halten und schon sind die Geräte verbunden!

Sonstiger Aspekt: Der Komfort

Hinsichtlich des Komforts ist beim für Gamer wichtigsten Aspekt sogar über die Bewegungsfreiheit hinaus durch die Hersteller vorgesorgt: Hochwertige Materialien und brillenfreundliche Modelle zeichnen die Testsieger aus.

Wer lange Kopfhörer auf dem Kopf hat und sich dabei für ein hochwertiges Modell entschieden hat, wird es zu schätzen wissen: Während günstige Modelle häufig mit der Brille kollidieren oder aber wunde Stellen hinterlassen, da sich das Material schnell abnutzt, ist dies bei Modellen mit Qualität anders.

So schmiegt sich hochwertiges und echtes Leder an die Ohren an und wirkt obendrein schweißabweisend. In einem Vergleich einzelner Modelle zeigen sich sogar solche, die speziell an Brillenträger angepasst sind. Ebenfalls auf den Komfort Einfluss nehmend: Die Wahrnehmung der Geräusche von außen. Grundsätzlich sind geschlossene Kopfhörer die bessere Entscheidung, da sie von der Außenwelt klanglich abkapseln. Des Weiteren fühlen sich Personen im Umfeld nicht durch nach außen dringende Klänge belästigt, falls ein Einsatz in der Öffentlichkeit zur Debatte stehen sollte.

Hier punkten abelgebundene Kopfhörer

Es ist die Klangqualität, die ein klarer Fürsprecher der kabelgebundenen Kopfhörer ist. Der Grund, weswegen die Qualität bei Bluetooth geringer ausfällt, ist der folgende: Um Datenmengen über Funk zu versenden, müssen diese zunächst komprimiert, sozusagen verkleinert, werden. Kommt diese komprimierte Datenmenge bei dem anderen Gerät an, muss sie zunächst wieder dekomprimiert werden.

Im Zuge dieses Durchgangs büßen die Daten an Qualität ein. Nun hat sich das Bluetooth zweifelsohne weiterentwickelt, sodass dieser Aspekt immer weniger zum Tragen kommt. Dennoch sind klare Unterschiede vorhanden. Minimiert werden kann die Klangminderung durch Bluetoothkopfhörer, die die sogenannte A2DP-Technik unterstützen. Diese ist den hohen Anforderungen der Musikübertragung über Funk angepasst, indem sie mit dem aptX-Codex eine fortgeschrittene Technologie bei der Übertragung von Audio-Daten bietet.

Kabel jedoch leiten die Daten unverändert über die enthaltenen Leiter, sodass eine ansprechende Audioqualität das Resultat ist. Klar ist jedoch, dass bei Störungen des Öfteren rauschende Geräusche auftreten. Dies ist bei Bluetooth nicht der Fall. Denn Signale sind entweder da oder nicht.

Fazit: Es kommt – wie immer – auf die Qualität des Produkts an!

Das Problem ist letzten Endes nicht, dass die Bluetoothkopfhörer ihrer Verbindungstechnologie wegen eine geringere Qualität mit sich bringen. Vielmehr erweist es sich als Hindernis beim Kauf, dass Personen nur dürftig informiert sind. Bereits die Tatsache, dass Bluetooth kabellos ist und daraus ein höherer Komfort beim Spielen resultiert, blendet beim Kauf über die vielen anderen wichtigen Kriterien hinweg.

Dementsprechend sollte es stets im Vordergrund stehen, auf die Akkulade- und die Betriebszeit sowie die integrierte Soundkarte zu achten. Auch der vorhandene Frequenzbereich darf nicht vernachlässigt werden. Kauft man hier gut ein, dann bieten Bluetoothkopfhörer klanglich alles, was das Zockerherz begehrt.

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