5G bedeutet deutlich höheren Strombedarf

von | 11.12.2019 | Digital

Alle warten auf das neue Mobilfunknetz: 5G verspricht nicht nur deutlich höhere Übertragungsraten, sondern vor allem schnellere Reaktionszeiten. Die Industrie wartet sehnsüchtig auf 5G – nicht zuletzt, um alles jederzeit online zu bringen. Doch nun überrascht eine Studie mit einer Prognose: Der Strombedarf explodiert.

Wer mit seinem Smartphone in der Hand mobil im Netz unterwegs ist, macht sich nur selten Gedanken um Dinge wie den damit verbundenen Energiebedarf. Nein, es reicht nicht, das eigene Smartphone aufzuladen. Der Energiebedarf der vielen, vielen Rechenzentren, die nötig sind, um ein Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben, ist enorm.

Laut einer aktuellen Studie geht der Energiebedarf durch 5G durch die Decke.

Studie sagt voraus: 3,8 Terawattstunden Mehrbedarf

Die RWTH Aachen hat im Auftrag des Stromlieferanten Eon ausgerechnet (hier die Studie): Der Strombedarf könnte in Deutschland bis 2025 um 3,8 Terawattstunden (TWh) zunehmen – allein durch das 5G-Netzwerk. Genug Strom, um alle 2,5 Millionen Menschen in Düsseldorf, Köln und Dortmund ein ganzes Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Die größten Energiefresser sind laut Studie die Campusnetze von Unternehmen, mit denen Maschinen und Roboter vernetzt werden. Viele Unternehmen planen, eigene 5G-Netzwerke aufzubauen, um ihre Geräte zuverlässig und dauerhaft ans Netz zu bringen. Aber auch die vielem kleinen Rechenzentren, die aufgestellt werden, um das 5G-Netzwerk so schnell zu machen wie es die Anbieter versprechen, ist mit einem enormen Energieaufwand verbunden.

Dringend Fokus auf Energieeffizienz erforderlich

3,8 Terawattstunden – das ist eine Ansage, die einen in Zeiten von Klimawandel erschrecken lässt. Zwar schrumpft der Energieverbrauch eines einzelnen übertragenen Bit im 5G-Netzwerk nach Berechnungen von Huawei auf rund 10% im Vergleich zu 4G. Aber in der Welt von 5G werden eben millionenfach mehr Daten übertragen. Einspareffekt: Null. Im Gegenteil. Durch das explodierende Datenvolumen explodiert auch der Energiebedarf.

Im Zeitalter von Friday for Future und Klimadebatten in praktisch jedem Lebensbereich wundere ich mich, dass alle über Digitalisierung sprechen – ohne den Klimaaspekt zu berücksichtigten. Es wäre zwingend erforderlich, die Abwärme der Rechenzentren sinnvoll zu nutzen und auf klimafreundliche Technologien zu setzen.

 

 

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