Risiko-Ampel: Hatte ich Kontakte mit Infizierten`

Corona-Ausbreitung ausbremsen – per App!

Forscher aus Hannover und Exoerten aus Hamburg haben ein interessantes System entwickelt: Wenn mit Corona infzierte Patienten ihre Bewegungsdaten „spenden“, könnte jeder leicht nachvollziehen, ob er/sie in der jüngsten Vergangenheit auf Infizierte getroffen ist. Interessantes Projekt.

Noch vor ein paar Tagen habe ich nachgedacht: Was, wenn die Gesundheitsbehörden wüssten, was Google, Facebook, Amazon, Apple und einige anderen wüssten, die uns – per GPS-Tracker im Smartphone – wörtlich rund um die Uhr beobachten? Sie fertigen detaillierte Bewegungsprofile an. Zumindest, wenn wir nicht überall das GPS-Tracking abschalten – und das machen nur sehr wenige von uns.

Google könnte vermutlich mühelos sagen, wer im Heinsberger Karneval mitgeschunkelt hat, wo sich das Corona-Virus besonders effektiv ausbreiten konnte. Google könnte es – macht es aber nicht. Einen Augenblick habe ich überlegt, warum die Behörden in solchen ernsthaften Zeiten die Onlinedienste nicht einfach dazu zwingen, diese Daten herauszugeben. Ich weiß: Datenschutz. Aber das Infektionsschutzgesetz kennt ja jede Menge erheblicher Einschnitte – bis hin zur behördlich angeordneten Quarantäne.

Datenanalyse_ Bewegungsprofil von Infizierten

Infizierte können ihre Bewegungsdaten „spenden“ – und so anderen helfen

Doch dann habe ich von einem Projekt erfahren, dass der Mediziner Dr. Gernot Beutel von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gemeinsam mit einem IT-Experten aus Hamburg (Firma Ubilabs) auf den Weg gebracht hat. Es greift meinen ursprünglichen Gedanken mehr oder weniger auf – aber ganz ohne Zwang. Die Idee: Mit Corona infizierte werden um eine Datenspende gebeten. Sie können ihr Bewegungsprofil (etwa: Google Maps) der vergangenen 14 Tage hochladen.

Die Daten werden komplett anonymisiert auf einem Server gespeichert. Auf diese Weise könnten Behörden schon mal Wegstrecken von Infizierten nachverfolgen – extrem hilfreich! Und ohne jeden Nachteil für die betroffenen Patienten, die ganz sicher vermeiden wollen, dass sich unnötig schnell noch mehr Menschen anstecken. Allein das ist schon eine gute Idee. Die Analsysewerkzeuge sind sogar schon bereit.

Doch nun das: Ein weiterer Mediziner im Umkreis von Dr. Beutel hat eine App entwickelt, die GeoHealth App, die das individuelle Infektionsrisiko eines jeden einzelnen ermitteln kann. Dazu lässt man einfach die App das eigene Bewegungsprofil abgleichen mit den hinterlegten, anonymisierten Bewegungsprofilen von Corona-Patienten. Die KI ermittelt blitzschnell ein Infektionsrisiko: Gab es näherer oder entferntere Kontakte mit einem Patienten – etwa in einem Bus?

Eine Ampel zeigt das Risiko an. Grün: Kein Risiko. Gelb: Mögliches Risiko. Auf Symptome achten. Oder rot: Infektionsrisiko hoch – am besten einen Arzt aufsuchen.

Individuelles Infektionsrisiko ermitteln

Geniale Idee. Die Daten der Patienten werden freiwillig zur Verfügung gestellt – im Interesse der Allgemeinheit. Jeder einzelne kann checken, ob es möglicherweise Kontakte gegeben hat. Wie erlösend, wenn „grün“ aufleuchtet. Einige rufen laut: „Überwachung!“ Aber das ist Unsinn. Denn niemand wird überwacht. Es werden nur die Daten genutzt, die sowieso da sind – und das im eigenen Smartphone.

Der Mediziner sagt klar und deutlich: Im großen Stil eingesetzt, könnte die App eine Wirkung entwickeln, ähnlich einer Impfung. Hoffen wir mal, dass das Gesundheitsministerium oder das Robert Koch Institut das Potenzial der Lösung erkennt – und es nutzt. Übrigens nicht nur bei Corona, sondern auch für die Zukunft, sogar bei Grippewellen würde das was bringen.

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