Digitale Lösungen im Zeitalter von Corona: Hackathon und mehr

von | 29.03.2020 | Digital

Der Corona-Krise mit Kreativität begegnen: Das ist augenblicklich eine der großen Herausforderungen. In allen Bereichen des Lebens. Aber wie lassen sich digitale Lösungen nutzen, um sich dem Virus entgegenzustemmen? Das ist eine Frage, die die Bundesregierung tatsächlich gestellt hat. Sie hat einen Hackathon veranstaltet. Eine Art Bewerbungs-Session. Hier konnte jeder seine Ideen präsentieren. Im Netz unter dem Hashtag #WirvsVirus zu finden. Rund 43.000 Leute haben mitgemacht. Welche digitalen Ansätze gibt es?

Anscheinend ist Deutschland sehr kreativ: 43.000 Teilnehmer – eine Menge.

Es gibt sehr viele Ideen, wie sich mit Hilfe von Apps Dinge organisieren lassen. Zum Beispiel Nachbarschaftshilfe: Wer möchte gerne helfen, für andere einkaufen – und wir ist auf solche Hilfe angewiesen? Dafür gibt es Online-Lösungen. Eine Art schwarzes Brett. Es gibt aber auch Vorschläge für ein zentrales Register für Beatmungsgeräte in Deutschland. Damit jederzeit klar ist, wo noch Geräte verfügbar sind – und wo es knapp wird.

Auch elektronische Kulturangebote stehen hoch im Kurs: Da praktisch der gesamte Kulturbetrieb lahm liegt, bieten viele an, Veranstaltungen, Konzerte oder Aufführungen online zu streamen oder abrufbar zu machen. Da braucht es geeignete Werkzeuge, um so etwas auffindbar zu machen. Aber auch zur Unterstützung des Medizinbetriebs gibt es viele Vorschläge. Expertem aus den unterschiedlichsten Bereichen prüfen nun, welche der Ideen womöglich sogar konkret umgesetzt oder gefördert werden können.

Tracken zur Eindämmung

Darunter sind auch Vorschläge, wie sich die Epidemie selbst eindämmen lässt. Etwa Tracking-Systeme, wie wir sie aus Asien kennen.

In Asien wurden solche Tracking-Apps aber mitunter verordnet. Bei uns in Deutschland genießt der Datenschutz ein hohes Ansehen. Deswegen müssen andere Lösungen her. Eine App, die sich GeoHealth nennt, ist da ein schönes Beispiel: Hier können Infizierte eine „Datenspende“ machen und ihre Bewegungsdaten der letzten 14 Tage abliefern. Komplett freiwillig.

Die Daten werden anonymisiert gespeichert und können helfen, Infektionsketten nachzuvollziehen oder auszuschließen. Jeder Bürger kann prüfen, ob es zu Kontakten mit Infizierten gekommen sein kann. Die App soll die nächsten Tage online gehen und crowd-finanziert sein. Sich mehr oder weniger durch Spenden finanzieren. Funktioniert aber nur dann gut, wenn möglichst viele mitmachen.

Auf dem eigenen Rechner der Forschung helfen

Im Fokus der der Medizin und Wissenschaft steht natürlich die Bekämpfung des Virus an sich. Die Forschen arbeiten mit Hochdruck an Medikamenten und suchen nach einem Impfstoff für Corona. Auch da gibt es Möglichkeiten zu helfen.

Wer das Virus verstehen will, muss Simulationen im Computer durchführen. Das kostet wahnsinnig viel Rechenzeit. Konkret suchen die Forscher nach einem passenden Protein, das in der Lage ist, sich an den sogenannten „Spikes“ des Corona-Virus anzudocken – so wie es ein Antikörper auch macht. Denn dann kann das Virus nicht mehr in Körperzellen eindringen, sich nicht mehr vermehren und auch keinen Schaden anrichten. Aber wie sieht dieses Protein genau aus? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, da zu helfen.

Wer mag, kann bei Folding@home eine App laden und unbenutzte Zeit auf dem eigenen Rechner zur Verfügung stellen. Die wird dann genutzt, um nach passenden Proteinen zu forschen. Wenn Hunderttausende mitmachen, sind das gigantische Rechenkapazitäten – und das liefert den Forschern möglicherweise die sehnlich erwartete Antwort. Jeder kann mitmachen. Und man verpflichtet sich zu nichts, denn die gespendete Rechenkapazität kann jederzeit angehalten oder beendet werden.

Wie wär’s mit einer Server-Spende liebe Profiteure?

Noch besser wäre es natürlich, gleich Supercomputer oder sowas einzusetzen.

Allerdings sind Rechenkapazitäten sehr teuer. Ich finde: Die Profiteure der aktuellen Situation – Konzerne wie Amazon, Google, Microsoft – dürften gerne erhebliche Kapazitäten aus ihren Rechenzentren kostenlos der Forschung zur Verfügung stellen. Das würde so richtig helfen.

 

TIPP: Hier gibt es zwei wertvolle Guides zum Thema Home Office und Microsoft Office kostenlos zum Download.

 

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