StopCovid App: So wird in Frankreich gewarnt

In Frankreich ist die App StopCovid an den Start gegangen – deutlich früher als in Deutschland. Anders als bei uns haben sich die Franzosen für eine zentrale Lösung entschieden. Das bringt Wissenschaftlern nützliche Daten – und erlaubt ein Nachjustieren der App. Aber auch in Frankreich sind die Widerstände gegen die App groß.

StopCovid: Ein markiger Name, den die App-Entwickler in Frankreich für ihre Version der Corona-Warn-App gewählt haben. Ab morgen können Franzosen die App laden und einsetzen. Wie bei uns in Deutschland völlig freiwillig.

Die App soll helfen, Kontakte mit infizierten Personen zu erkennen – und dann zu warnen. Hat ein möglicher Kontakt bestanden, werden App-Benutzer informiert. Sie werden gebeten, sich in Quarantäne zu begeben und einen Test durchführen zu lassen. Das Ziel ist klar: Die Infektionskette soll unterbrochen werden.

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Zentral organisiert – wie Frankreich generell

Die Idee der französischen Warn-App ist sehr ähnlich wie die der deutschen Warn-App, die für Mitte Juni erwartet wird. Allerdings gibt es auch einige wirklich erhebliche Unterschiede. Der vielleicht wichtigste: Die Franzosen haben sich für eine zentrale Lösung entschieden. Keine Überraschung in einem Land, das generell zentralistisch denkt und strukturiert ist.

In Frankreich stört sich deshalb auch kaum jemand an der zentralen Lösung.

Die anonymisierten Daten der User werden auf einem zentralen Server gesammelt und gespeichert. So stehen Wissenschaftlern und Forschern mehr Daten zur Verfügung, etwa Zahlen über mögliche Kontakte. Sie können Analysen machen, dazu lernen und die App nachjustieren. Ein Vorteil.

In Deutschland kommt die dezentrale Lösung zum Einsatz. Das Konzept bietet höheren Datenschutz – aber auch weniger Daten für die Wissenschaft.

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Infektion melden mit QR-Code

Infizierte Personen erhalten in Frankreich einen QR-Code vom Labor, den sie scannen können. Auch die Meldung einer Infektion ist freiwillig. Der Code verhindert Falschmeldungen: Ohne den QR-Code kann sich niemand als infiziert melden. In der deutschen Warn-App wird das ganz ähnlich funktionieren.

Allerdings ist der französischen App der Zugriff auf die von Apple und Google eingeführte Bluetooth-Lösung verwehrt, da Apple und Google nicht mit einem zentralen Konzept kooperieren will. StopCovid setzt auf eine eigene Lösung. Aber die ist viel schlechter: Auf iPhones muss die App im Vordergrund laufen, um zu funktionieren. Immer! Das kostet mehr Energie – und wird kaum einer machen. Das macht die App auf iOS-Geräten quasi unbrauchbar.

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Einige Schwächen: Akzeptanz ungewiss

Auch funktioniert StopCovid nicht grenzüberschreitend. Ein Austausch, etwa mit deutschen Usern, ist unmöglich. Keine guten Nachrichten für Europa.

Die Franzosen haben sehr viel stärker unter Corona gelitten: mehr Infizierte, mehr Tote, schärfere Ausgangsregeln. Die Franzosen sind nicht gut auf ihre Regierung zu sprechen und sind daher auch kritisch, was die App betrifft. Wie es aussieht, werden nur eher wenige Franzosen die App installieren und verwenden.

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