5 Sterne Bewertiung

Datenleck belegt: Tausende Fake-Bewertungen auf Amazon

Fünf von fünf Sternen: Wer im größten Einkaufsportal der Welt die Produktbewertungen studiert, stößt erstaunlich häufig auf euphorische Rezensionen. Hersteller, Händler und Amazon freut das. Denn Top-Bewertungen – möglichst viele davon – motivieren die Menschen, den „Kaufen“-Button zu drücken, zu klicken oder anzutippen.

Gute Bewertungen sind – das wissen alle! – eine Art Aphrodisiakum für die Verkaufszahlen. Der beste Verkaufsbeschleuniger, der sich denken lässt.

Obwohl wir alle längst ahnen, dass viele Bewertungen Fake sind, vertrauen wir doch darauf – weil wir uns insgeheim wünschen, dass das, was wir zu kaufen gedenken, wirklich top ist.

Datenleck belegt: Tausende Fake-Bewertungen bestellt

Das Problem: Das Ausmaß der Fälschungen, der Fake-Bewertungen, ist ungleich größer als bislang gedacht. Wie die Kollegen von heise.de berichten, ist durch ein Datenleck eine gigantische Betrugsmasche öffentlich geworden. Ich würde das „organisierte Kriminalität“ nennen. Denn es gibt klare Strukturen, nachvollziehbare Geldströme, einen Kopf der Bande, Mittelsmänner und Erfüllungsgehilfen.

Tausende von 5-Sterne-Bewertungen auf Amazon. Die Masche scheint immer dieselbe: Ein Hersteller – meist aus China! – beauftragt einen „Agenten“, möglichst viele positive Bewertungen zu organisieren. Die Agenten richten Gruppen ein, etwa auf WhatsApp oder auf Telegram, und fordern willige „Mitarbeiter“ auf, die betreffenden Produkte bei Amazon zu kaufen.

Wenn sie eine Top-5-Sterne-Bewertung schreiben, bekommen sie per Paypal das Geld zurück. Sie haben also die Ware kostenlos bekommen. Zwar ausnahmslos No-Name-Produkte unter 50 EUR – aber davon Hunderte. Es sind Tausende von Fake-Bewertungen dokumentiert.

verifizierter kauf

Ein verifizierter Kauf gilt als besonders vertrauenswürdig – ist aber auch häufig Fake

Ausnahmslos chinesische Hersteller von No-Name-Produkten

Eine Fake-Bewertung ist schnell geschrieben. Nicht gut fürs Karma, aber das stört die wenigsten. Die Mittelsmänner bekommen eine Provision. Und die Chinesen verkaufen mehr und mehr der Produkte. Nicht selten an der Steuer vorbei.

Amazon selbst bemüht sich zwar, Fake-Bewertungen zu unterdrücken – wie wir sehen aber nicht besonders erfolgreich. Das ist auch schwierig, wenn die Menschen die Produkte sogar gekauft haben. Solche Bewertungen sind besonders viel wert, weil Amazon ausweist, dass diese Bewertungen von echten Käufern sind („Verifizierter Kauf“).

Nicht einfach für Amazon, solche Fake-Projekte zu stoppen. Denn Telegram lässt alles zu – und beteiligt sich nicht daran, gegen Missbrauch oder Straftaten vorzugehen.

Aber es gäbe einen Weg: Keine chinesischen Händler mehr zulassen. Die verkaufen häufig an Zoll und Steuer vorbei. Stellen keine Rechnungen aus. Und betrügen nachweislich im großen Stil bei den Bewertungen. Das verzerrt den Wettbwerb, denn ehrliche Hersteller und Händler ziehen den Kürzeren.

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Einkäufe bei Amazon: Es kann eine Menge schiefgehen…

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