Micosoft Teams

Microsoft und sein problematischer „Productivity Score“

Microsofts Office-Programme sind aus der Bürowelt nicht wegzudenken. Die Menschen vertrauen der Software. Da kommt es nicht gut, wenn der Eindruck entsteht, Office-Anwendungen könnten die Nutzerinnen und Nutzer ausspionoeren. Genau dieses Gerücht kursiert aktuell – weil Microsoft den sogenannten „Productivity Score“ eingeführt hat.

Wenn wir von Big Data sprechen, haben die meisten nur eine vage Vorstellung davon, was damit gemeint ist: Unfassbar viele Daten – und am Ende kommt irgendwas raus. Statistik halt.

Big Data bekommt immer dann besondere Brisanz, wenn man plötzlich – erkennbar! – davon selbst betroffen ist. So ist es zum Beispiel mit dem „Productivity Score“ (Produktivitätswert), den Microsoft vor einigen Tagen eingeführt/vorgestellt hat. Eine neue Statistikfunktion, die es Chefs in Unternehmen erlauben soll festzustellen, wie „aktiv“ einzelne Mitarbeiter/innen sind.

Microsoft Manager Spataro

Wie produktiv bist Du? Microsoft weiß es…

Wie viele E-Mails gehen pro Tag per Outlook raus? Wie viele Chats führen die Mitarbeiter in Microsoft Teams – und wie lange dauern sie? Vergleichsweise harmlose statistische Daten, die anfallen, wenn Menschen Microsoft 365 – also die Office-Programme Word, Excel, Outlook, Teams etc. – in der Cloud-Version benutzen. Viele Menschen machen das sowieso – und in Zeiten von Home Office mal erst recht.

Selten wurde ich innerhalb weniger Tage so häufig auf ein Digitalthema angesprochen. Die „Schnüffelfunktion von Microsoft“ (nicht meine Wortwahl) hat ganz offensichtlich das Potenzial, ungemein zu verunsichern. Gewerkschaftler, Juristen und Datenschützer sind gleichermaßen entsetzt. In den USA – wo solche Funktionen erdacht und dann auch stolz präsentiert werden -, kommt es so leicht niemandem in den Sinn, dass so etwas in der Tat höchst problematisch und auch unanständig sein könnte und ist.

, Microsoft und sein problematischer „Productivity Score“

Nach Protesten zurückgerudert

Doch Microsoft hat reagiert. Der verantwortliche Microsoft-Manager Jared Spataro erklärt in einem Blogpost, wie das Unternehmen das Tool nun verändern will, „um die individuelle Privatsphäre zu schützen“. Erster Schritt: Die Chefs – und wer auch immer den Productivity Score einsehen darf – soll keine Nutzernamen mehr sehen. Es gibt also „nur“ noch Statistiken über die Produktivität an sich – als Team.mKlingt nach einem Sieg für alle, die sich nicht gerne überwachen und ständig bewerten lassen wollen.

Automatische Bewertung: Wie produktiv war das Meeting?

Die IT-Konzerne allerdings haben noch jede Menge Ideen im Köcher. Laut dem Onlinemagazin Geekwire hat Microsoft Patentanträge für IT-Lösungen eingereicht, die unter anderem die Qualität von Meetings bewerten sollen. Wie? Etwa, indem Körpersprache, Gesichtsausdrücke, Raumtemperatur, Tageszeit und die Anzahl der Personen in der Besprechung“ mit in die Bewertung einfließen.

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Microsoft stellt hier seine „Productivity Score“ genannte Funktion vor

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