Roboter von Boston Dynamics tanzen

Tanzende Roboter: Was das eigentlich bedeutet

Immer wieder kursieren Videos von Robotern, die erstaunliche Dinge tun. Sogar tanzen – und das ist in puncto Bewegungsprozess besonders anspruchsvoll und deshlb interessant, wenn sie das können. Doch die Macher solcher Videos verfolgen noch einen weiteren Zweck: Wir sollen die Roboter mögen.

Das Video verbreitet sich aktuell wie ein Lauffeuer im Netz: Im Rhythmus von „Do you love me?“ von The Countours tanzen einige Roboter in einer dafür freigeräumten Halle. Der Roboterhersteller Boston Dynamics lässt die Modelle Atlas, Handle und den Vierbeiner Spot gemeinsam rocken.

Tanzende Roboter

Sieht menschlich aus – ist aber nur ein Trick

Das sieht wirklich bezaubernd aus – das muss man zugeben. Es ist erstaunlich, wie agil die Maschinen mittlerweile sind. Denn wenig ist in Sachen Körperbeherrschung noch schwieriger als ein Tanz. Schnelle und symmetrische Bewegungen sind nötig, Gleichgewicht halten – und das auch noch alles im Takt der Musik und im Team. Wow!

Doch wir sollten einen Fehler nicht machen: die Roboter vermenschlichen. Sie machen das, was ihnen gesagt wird. Was Programme vorsehen. Die Maschinen beweisen eine unglaubliche Beweglichkeit, sicheren Stand, alles ist im Gleichgewicht. Das ist überzeugende Ingenieurskunst.

Aber wir wollen doch mal nicht vergessen, dass Boston Dynamics vor allem für das Militär produziert. Also Maschinen herstellt, die potenziell in den Krieg ziehen können. Mit Amüsement und Kunst hat das nichts zu tun.

 

Das Video, um das es geht: Verschiedene Robotermodelle tanzen in Rhyhtmus

Wir sollen die Roboter lieben

Das Video ist eine PR-Falle: Wir sollen entzückt sein. Wir sollen die Maschinen mögen. Ja – lieben sogar! Nicht umsonst gibt der Song „Do you love me?“ den Takt vor. Und was könnte Boston Dynamics Besseres passieren, als dass wir anfangen, die Maschinen menschlich zu sehen? Die Logik: Wenn sie zu Musik tanzen, na dann können sie doch nur wie wir sein. Also: Im Grunde gut.

Sieht menschlich aus – ist aber nur ein Trick

Übrigens: Die KI (Künstliche Intelligenz) im Hintergrund, die unzählige Tanzvideos analysiert haben wird, um diese Choreografie hinzubekommen, ist keine echte Intelligenz. Es ist eine ausgebuffte und zweifellos sehr effektive Analyse-und-Reproduktions-Maschine. Niemals könnten die KI-bestückten Roboter Emotionen in ihre Bewegungen legen, weil sie eben keine Emotionen haben.

Deswegen sind sie auch nicht intelligent. Sie sind exzellente Nachahmer. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Für Boston Dynamics ist das wiederum optimal: Sie wollen Kampfmaschinen bauen und verkaufen. Und die sollten besser nicht kreativ sein. Sondern machen, was man ihnen sagt.

Wir sollten schlauer sein als die gemeinhin „KI“ genannten Systeme – und den Trick durchschauen.

 

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