Junger Patient

Die Elektronische Patientenakte (EPA) kommt

Neues Jahr, neue Regeln – und neue Möglichkeiten. Zum Beispiel ist jetzt ganz offiziell die Elektronische Patientenakte gestartet, über die schon viel gesprochen wurde. Es wird ja immer nach m ehr Digitalisierung im Gesundheitssektor verlangt: Die elektronische Patientenakte ist da ein überaus wichtiger Baustein. Aber was bringt sie, wie funktioniert sie, sind meine Daten sicher?

Was ist die Elektronische Patientenakte?

Welche Medikamente nehme ich ein, bei welchen Ärzten bin ich in Behandlung, wann wurde ich wo gegen was geimpft? Solche Daten sollen zB in der EPA landen. Aber auch Ergebnisse von Untersuchungen, Laborbefunde, aktuelle Therapien – soll alles gebündelt werden. Die Argumente dafür sind einleuchtend: Deutlich weniger Papierkram.

Die Patienten haben immer alles mit dabei. Viele Untersuchungen müssen nicht mehr doppelt gemacht werden, das spart Geld, Zeit, Ressourcen – und schont die Patienten. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es grundsätzlich ein guter Gedanke, all diese Informationen zu digitalisieren und so schneller und effektiver verfügbar zu machen. Die Kunst ist nun, dass es sicher ist – und zu keinen Verwirrungen und Verwechslungen führt.

Die Elektronische Patientenakte ist eine App

Es ist so, dass jeder gesetzlich versicherte Patient – das sind 70 Mio. Menschen in Deutschland – ab jetzt Anspruch auf eine EPA haben. Technisch gesehen ist das eine App fürs Smartphone, die sich jeder Patient runterladen kann – bei seiner Krankenversicherung. In der App lassen sich alle in der EPA gespeicherten Daten, Dokumente und Befunde einsehen.

Jeder Patient soll selbst bestimmen können, welcher Arzt oder Therapeut welche Daten bekommt – und den Zugriff auch zeitlich befristen können. Eine Menge Selbstbestimmtheit also – in der Praxis dürften aber gerade ältere Patienten an so etwas scheitern. Denn es bedeutet Verantwortung, man muss beurteilen und entscheiden können, was in der App eingestellt werden muss… Aber es wird sich zeigen, ob und wie gut das funktioniert. Wer keine App hat, kann mit seiner Gesundheitskarte und einer PIN beim Arzt die Daten abrufen. Aber natürlich bleibt für Patienten die Verwendung der EPA freiwillig.

Die drei Phasen der ePA

Wann und wie geht es denn los? Landen quasi ab heute alle Daten in der EPA?

Es gibt drei Phasen. In Phase I wird die EPA getestet. Zunächst in Berlin und in 100 Praxen im Raum Düsseldorf und Westfalen-Lippe. Zum 1.7. dann startet Phase II: Dann sollen die rund 200.000 niedergelassenen Ärzte, Krankenhäuser und Therapeuten verpflichtend mit der EPA arbeiten können. Ab 1.1.2022 dann auch wirklich alle Krankenhäuser. Dann sollen auch Impf- und Mutterschaftspässe in der EPA eingetragen sein. Die Einführung der Digitalisierung per EPA erfolgt also schrittweise.

Wie sicher ist die ePA?

Natürlich: Die eigenen Gesundheitsdaten sind nun wirklich sensibel und müssen optimal geschützt sein. Es gibt Datenschützer, die den Datenschutz in Frage stellen. Grundsätzlich werden die Daten verschlüsselt gespeichert. Es sollen nur die Patienten selbst und die autorisierten Ärzte und Therapeuten darauf zugreifen können. Aber es wird zweifellos Situationen geben, wo das misslingt.

Es gab auch Fälle, wo Krankenhäuser Patientenakten im Altpapier entsorgt haben. Das größere Problem, das ich sehe: Wenn es eine Sicherheitslücke gibt und die missbraucht wird, dann sind gleich Millionen Menschen betroffen – potenziell. Es hat schon solche Fälle gegeben. Hier muss wirklich mit der aller größtem Sorgfalt vorgegangen werden. Kritik von kompetenten Kritikern muss ernst genommen und darauf eingegangen werden. Nur so lässt sich Vertrauen schaffen.

 

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