CovPass App

CovPass App: Was sie kann und eine erste Bilanz

Der Digitale Impfnachweis ist da: Er soll das gelbe Impfbuch ersetzen und schnellere und effektivere Kontrollen ermöglichen, etwa am Flughafen, in Restaurants oder in Komzerten. Aber es gibt einige Fragen und Startschwierigkeiten: Wie kommt man dran, ist er eigentlich sicher und brauche ich unbedingt ein Smartphone?

Das gelbe Impfbuch – gibt es seit 1962 und ist international gültig. Aber es ist eben nicht digital. Dieser Impfausweis schon: Ein QR Code, der alle wichtigen Daten beinhaltet. Name. Geburtsdatum. Zeit und Ort der Impfung – sowie Angaben zum verwendeten Impfstoff. Alles computerlesbar – und deshalb deutlich effizienter und schneller zu verarbeiten.

Impfbuch

Grundsätzlich eine gute Sache, so ein digitaler Impfnachweis. Weil es eine zeitgemäße Art und Weise ist, Daten bereit zu stellen.

Bereits geimpft – aber kein Impfzertifikat

Doch 28 Millionen Menschen sind in Deutschland bereits geimpft – und haben noch keinen Digitalen Impfnachweis.

Warum? Weil die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium das verschlafen haben. Seit Sommer vergangenen Jahres war klar, dass eine große Impfkampagne kommt. Genug Zeit also, das Thema Impfnachweis zu klären und alles vorzubereiten.

Aber: Erst viel zu spät wurde mit den Vorbereitungen begonnen. Eine Zumutung für alle, die bereits geimpft sind, und nun dem QR Code hinterherlaufen müssen. Das hätte leicht vermieden werden können.

Apotheken stellen Impfzertifikat aus

Zum Glück haben sich viele Apotheken bereit erklärt, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Alles, was man dafür braucht, ist eine Apotheke, die mitmacht. Den gelben Impfpass mitbringen, den Ausweis vorlegen – dann checken die Mitarbeiter gewissenhaft alles und erstellen den QR Code. Den eigentlichen Impfnachweis.

Der digitale Impfnachweis kann in die spezielle CovPass-App geladen werden. Kurz scannen reicht. Oder auch in die Corona Warn App – oder Luc App. Es bleibt jedem selbst überlassen, was er bevorzugt. Selbst Ausdrucken ist möglich. Oder alles gleichzeitig. Das ist schon mal eine praktische Sache, weil einfach zu handhaben und bequem.

Die Arbeit haben jetzt die Apotheken. Aber es klappt technisch nicht einwandfrei. Viele Apotheken berichten über überlastete Server. Das wäre nun wirklich vermeidbar, wenn die IT-Infrastruktur entsprechend ausgelegt wären. Mit dynamischen Cloud-Lösungen ist es nicht schwierig, dafür zu sorgen, dass ein Angebot auch wirklich immer erreichbar ist.

Demnächst sollen auch Ärzte und Impfzentren den Digitalen Impfnachweis für bereits Geimpfte nachträglich ausstellen. Neu Geimpfte erhalten ihn sofort.

Mehr als ein Zertifikat in der CovPass App

Es ist übrigens möglich, in der CovPass App mehr als nur ein Impfzertifikat zu hinterlegen. Wer mag, kann also die Zertifikate der gesamten Familie speichern.

Ein weiterer Sonderfall sind Genesen-Geimpfte. Also Menschen, die Covid19 durchgestanden haben, genesen sind. Sie brauchen nur eine statt zwei Impfungen. Am Anfang konnte die CovPass App das nicht abbilden. Mit der neuen Version geht das schon.

Aber sind diese QR Codes eigentlich fälschungssicher? Sind sie diskret – oder kann jetzt jeder auslesen und so an private Daten kommen? Diese Frage stellen sich viele Menschen.

Wie sicher ist das Zertifikat?

Der QR Code im Impfzertifikat enthält persönliche Daten, etwa Name, Geburtsdatum, Ort und Art der Impfung. Sie zu erzeugen ist nicht besonders schwer. Fälschungssicher wird der Impfnachweis nur dadurch, dass ein Echtheitszertifikat erstellt wird. Das können nur die offiziellen Stellen: Impfzentren, Apotheken – und demnächst Ärzte.

Theoretisch kann jeder, der Zugang zum System für die Zertifizierung hat, ein Zertifikat ausstellen, obwohl kein Impfnachweis vorliegt. Das geht – ist aber strafbar.

Weiteres Problem: Der QR-Code eines Impfzertifikats lässt sich beliebig häufig kopieren. Es gibt also keine Beschränkung, wie oft so ein QR Code fotografiert oder in Apps eingescannt werden darf. Fremde könnten sich also mit meinem Zertifikat als geimpft ausweisen. Aber auch das ist verboten – und wird geahndet, wenn es jemand macht und auffällt.

Der Digitale Impfnachweis ist also nicht perfekt und hat einige Lücken. Gültig ist das Impfzertifikat aber ohnehin nur in Verbindung mit einem Ausweis. Es sollte also auffallen, wenn jemand anders meinen QR Code herzeigt. Sollte. Wenn nicht kontrolliert wird, fällt es natürlich nicht auf. Aber der Missbrauch ist strafbar.

Der Impfnachweis ist aber in ganz Europa gültig und funktionsfähig. Das ist gut – und eine gute Nachricht für die anstehende Ferien- und Reisezeit.

 

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